PARIS (dpa) - Bei der Abstimmung über einen neuen Unesco-Chef hat im ersten Wahlgang keiner der sieben Bewerber die nötige absolute Mehrheit im Exekutivrat der Organisation erhalten. Das bestätigte ein Sprecher der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur am Montag nach der ersten Abstimmungsrunde. Damit gibt es am Dienstagabend einen zweiten Wahlgang um die Nachfolge der seit 2009 amtierenden Unesco-Chefin Irina Bokowa.
Die Nase vorn hatte am Montag der katarische Bewerber Hamad bin Abdulaziz al-Kawari, der 19 der 58 Stimmen erhielt. Auf Platz zwei kam die frühere französische Kulturminister Audrey Azoulay mit 13 Stimmen, gefolgt von der ägyptischen Kandidatin Moushira Khattab (11). Dahinter lagen die Bewerber aus dem Libanon, China, Aserbaidschan und Vietnam.
Die Unesco ist besonders für ihre Arbeit zum Weltkulturerbe bekannt. In den vergangenen Jahren wurde ihre Tätigkeit immer wieder von politischem Streit vor dem Hintergrund des Nahostkonfliktes überschattet.
Der Exekutivrat hat bis Freitag Zeit, einen Nachfolger für die Unesco-Spitze zu nominieren - dabei können bis zu fünf Wahlgänge stattfinden. Der Sieger benötigt dann noch die Zustimmung der Unesco-Generalkonferenz am 10. November.