Ukraine-Krise: Aktuelles Geschehen am Montag

Foto: epa/dpa Fotomontage
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Polens Außenminister informiert Nato über Luftraumverletzung

WARSCHAU: Nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch einen russischen Marschflugkörper haben Polen und die Nato mögliche Schutzmaßnahmen erörtert. Bei einem Gespräch am Montag zwischen Außenminister Radoslaw Sikorski und Generalsekretär Jens Stoltenberg sei es um Möglichkeiten zur Stärkung der Sicherheit des polnischen und allierten Luftraums gegangen, teilte das Außenamt in Warschau mit. Stoltenberg sei dabei über die Einzelheiten des Vorfalls und die in diesem Zusammenhang eingeleiteten Verfahren informiert worden.

Russland hatte bei den Raketenangriffen auf die Westukraine nach polnischen Angaben am Sonntagmorgen in Nähe des Dorfes Oserdow (Woiwodschaft Lublin) kurzzeitig den Luftraum des Nato-Mitglieds Polen verletzt. Dies sei ein «weiterer Fall, bei dem das Vorgehen Russlands, das seine ungerechtfertigte und brutale Aggression gegen die Ukraine fortsetzt, auch die Sicherheit der Nato-Mitgliedstaaten bedroht», hieß es in der Mitteilung weiter.

Nach Angaben der polnischen Armee soll am 24. März um 4.23 Uhr ein von einem russischen Langstreckenflugzeug abgeschossenen Marschflugkörper den polnischen Luftraum durchquert und sich 39 Sekunden darin aufgehalten haben. Zuvor hatte das polnische Militär schon Ende Dezember die Verletzung seines Luftraums durch eine russische Rakete festgestellt.


Chef des UN-Nothilfebüros Griffiths tritt Ende Juni zurück

NEW YORK: Der Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), Martin Griffiths, tritt nach Angaben der Vereinten Nationen Ende Juni aus gesundheitlichen Gründen zurück. In seiner Amtszeit seit Juli 2021 habe sich Griffiths stets dafür eingesetzt, dass lebensrettende Hilfe die Bedürftigen erreicht, sagte ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Farhan Haq, am Montag. Weiter erklärte er zu dem 72-jährigen Briten: «Als erfahrener Diplomat und Vermittler hat er eine Schlüsselrolle gespielt bei der Führung der humanitären Einsätze der Vereinten Nationen und ihrer Partner und in Verhandlungen zu einigen der schwierigsten Krisen.»

Griffiths gilt als einer der profiliertesten UN-Vertreter. Ihm kam nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auch eine Schlüsselrolle bei der Verhandlung zwischen den Kriegsparteien über das Getreideabkommen zu, mit dem Nahrung aus der Ukraine über das vorher blockierte Schwarze Meer verschifft werden konnte.


Kiew: 2000 Raketen seit Kriegsbeginn abgeschossen

KIEW: Die ukrainische Luftabwehr hat in den mehr als zwei Jahren seit Beginn des russischen Angriffskrieges eigenen Angaben zufolge 2000 Marschflugkörper oder Raketen abgeschossen. «Das ist das Ergebnis der gigantischen Arbeit der ukrainischen Verteidiger des Luftraums», teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Montag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Durch die von den Partnern der Ukraine bereitgestellten modernen Flugabwehrsysteme seien Tausende von Menschenleben gerettet worden.

Das Ministerium machte jedoch keine Angaben, wie viele Raketen und Marschflugkörper nicht von der Flugabwehr abgefangen wurden. Auch die Abwehr von Drohnen wurde von dieser Statistik nicht erfasst. Das Ministerium schloss sich der bereits mehrfach von Präsident Wolodymyr Selenskyj geäußerten Bitte um weitere Flugabwehrsysteme an, um die Bevölkerung der Ukraine noch besser zu schützen. «Denn die zivile Infrastruktur bleibt das Hauptziel russischer Angriffe», hieß es.


USA nach Terror bei Moskau: Verbindung zu Ukraine ist Kreml-Propaganda

WASHINGTON: Die russische Propaganda versucht nach dem tödlichen Terroranschlag bei Moskau eine Verbindung zur Ukraine herzustellen. Die US-Regierung weist das vehement zurück.

Das Weiße Haus hat Aussagen der russischen Führung zu angeblichen Verwicklungen der Ukraine in den tödlichen Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau als «Propaganda des Kremls» zurückgewiesen. Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Kumpane im Kreml versuchten, einen Weg zu finden, der Ukraine die Schuld zuzuschieben, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington.

«Es gibt aber keine Verbindung zur Ukraine.» Dies sei ein Anschlag, der von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat verübt worden sei, sagte Kirby weiter. «Punkt. Ende des Satzes, Ende der Geschichte - keine Verbindung zur Ukraine.» Putin versuche nur, den anhaltenden Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen.

Bei dem Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau waren am Freitagabend mehr als 130 Menschen getötet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich. Dagegen sprach Kremlchef Putin von einer «ukrainischen Spur», ohne jedoch Beweise vorzulegen. Kiew wies jede Beteiligung an der Tat zurück.


Russische Armee feuert ballistische Raketen auf Kiew ab

KIEW: Russische Raketen fliegen von der Halbinsel Krim in die ukrainische Hauptstadt Kiew. Die ukrainische Flugabwehr wehrt den Angriff zwar ab, dennoch werden Menschen verletzt und Gebäude beschädigt.

Die russische Armee hat die ukrainische Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge wurden im zentralen Stadtbezirk Petschersk vier Menschen verletzt, zwei von ihnen kamen ins Krankenhaus. Ein unbewohntes dreistöckiges Gebäude wurde beschädigt. Raketentrümmer fielen auch in zwei anderen Stadtteilen herab.

Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge waren zwei ballistische Raketen von der russisch kontrollierten Halbinsel Krim auf die Millionenstadt abgefeuert worden. Beide seien abgeschossen worden. Im Zentrum waren zuvor gut ein halbes Dutzend Explosionen von Flugabwehrraketen zu hören gewesen. Der Luftalarm konnte nur wenige Sekunden vorher ausgelöst werden.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Die ukrainische Flugabwehr ist seitdem massiv mit westlichen Systemen verstärkt worden.

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