Altreis Wunder offenbart Qualität

Jahrelagerung überrascht mit Qualität

Vizepremier Phumtham Wechayachai testet den Geschmack des über Jahre gelagerten Reises in Surin, dessen Qualität positiv überrascht. Foto: The Nation
Vizepremier Phumtham Wechayachai testet den Geschmack des über Jahre gelagerten Reises in Surin, dessen Qualität positiv überrascht. Foto: The Nation

SURIN: Ein beeindruckender Fund in der Provinz Surin wirft neues Licht auf das Reis-Subventionsprogramm. Nach einer Lagerzeit von mehr als einem Jahrzehnt zeigt der Reis erstaunliche Qualität. Vizepremier Phumtham Wechayachai führte persönlich einen Geschmackstest durch.

Eine erhebliche Menge an Reis von „guter Qualität“ wurde in den Lagern zweier Unternehmen in der Provinz Surin entdeckt, nachdem dieser im Rahmen des kontrovers diskutierten Reis-Subventionsprogramms vor mehr als einem Jahrzehnt eingelagert wurde. Vizepremier und Handelsminister Phumtham Wechayachai besuchte am Donnerstag das Lager von Poonpon Trading Ltd. im Bezirk Muang und das von Kittichai Ltd. im Bezirk Prasat in der nordöstlichen Provinz, eingeladen von der Vereinigung der thailändischen Agrarproduktprüfer.

Die Vereinigung wollte die Behauptung widerlegen, dass ihre Mitglieder es versäumt hätten, die Qualität des unter dem Reis-Subventionsprogramm gelagerten Reises zu bewahren.

Beteiligte bei der Prüfung

An der Besichtigung nahmen drei Schlüsselgruppen teil, die Zugang zu den Lagern hatten: die Lagerbesitzer, Beamte der provinziellen Handelsabteilung und Vertreter der staatlichen Lagerhausorganisation.

Nach der Überprüfung des Reises, einschließlich Kochen und Verkostung, bestätigte Phumtham, dass der gelagerte Reis noch immer von guter Qualität ist. „Es ist wichtig, diesen Reis so bald wie möglich auf den Markt zu bringen, da der aktuelle Reispreis günstig ist“, erklärte er. „Dies wird den Gewinn der Regierung sichern und zur Lösung bestehender Probleme beitragen.“

Rückblick auf das Subventionsprogramm

Das Reis-Subventionsprogramm wurde unmittelbar nach der Wahl 2011 von der damaligen Premierministerin Yingluck Shinawatra eingeführt. Ziel war es, thailändischen Bauern durch die Zusicherung eines über dem Marktpreis liegenden Festpreises für ihren Reis eine finanzielle Absicherung zu bieten.

Das Programm stand jedoch unter Kritik, da es der Regierung Verluste in Milliardenhöhe bescherte und hauptsächlich Bauern mit mittlerem bis hohem Einkommen zugutekam. Zudem wurden mehrere Reislager beschuldigt, minderwertige Lagermethoden angewendet zu haben, die den Reis unverkäuflich machten.

In den Lagern von Poonpon Trading wurden 32.879 Säcke Reis gefunden, während in den Einrichtungen von Kittichai 112.711 Säcke gelagert waren.

Das Reis-Subventionsprogramm war ein ambitioniertes Vorhaben, um die Einkommen der thailändischen Bauern zu steigern. Die Erfahrungen und Herausforderungen bei der Lagerung verdeutlichen die Komplexität in der Agrarpolitik. Trotz der Kritik zeigt der aktuelle Fund in Surin, dass manche Maßnahmen langfristig unerwartete Vorteile mit sich bringen können.

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Chris Jomtien 17.03.24 19:50
@Norbert Schettler
Der Bericht und auch mein Kommentar bewerten nicht die Eignung ihres Wohnorts zum Reisanbau, sondern den Umstand das dieser Reis seit mindestens 10 Jahren eingelagert ist und trotzdem noch in Ordnung sein soll.

Den Militärputsch im Jahre 2014 rechtfertigten die Generäle damit das das Reissubventionsprogramm unter der Regierung Y. S. koruppt sei und der eingelagerte Reis in den Lagern unbrauchbar wurde.

Meine Anmerkung zur Anzahl der jährlich möglichen Ernten bezieht sich auf die Eigenschaften dieses Getreides, und den üblichen Nutzungsweisen von Lagerhallen. Bei dafür optimalen Klima und Wetter sind drei Ernten pro Jahr möglich.
Der Zyklus von Gräsern ist generell nicht an Jahreszeiten gebunden.

Die Reis-Lagerhallen dienen normalerweise nicht dazu um eine einzige Ernte auf Ewig zu lagern, sondern nur um permanente Verfügbarkeit des Produktes, auch bei Enteausfällen zu sichern. Nach jeder Ernte soll(t)en neue Waren eingelagert werden und die Entnahme nach dem Verfahren "first in - first out" (das was am längsten im Lager liegt wird zuerst entnommen) erfolgen.

Hier war es jedoch offensichtlich anders.
Irgendjemand muss aktiv verhindert haben das dieser Reis in den vergangenen 10 Jahren verkauft wurde und dafür gesorgt haben das dies nicht in der Öffentlichkeit bekannt wurde.
Dieter Goller 16.03.24 09:16
Soap Opera, Teil 2?
Der Schluessel zum Geheimnis um diesen Fund/Artikel koennte m E. darin liegen, dass die Ursache in dem damaligen Subventionsprogramm der Regierung Yingluck zu finden ist. Wenn sich nun aktuell herausstellt, dass diese Massnahme im nachhinein doch nicht so schaedlich fuer den Staat war und jetzt mit diesem Reis auch noch Einnahmen erzielt werden, koennte dies doch als Auftakt fuer eine "Neubewertung" der damaligen Gerichtsurteile dienen, die damit weniger von der politischen, sondern von der oekonomischen Seite zu betrachten waeren. Dass dies gut in die aktuelle Lage des Shinawatra-Clans passen wuerde, duerfte ausser Frage stehen.
Norbert Schettler 16.03.24 07:41
Chris Jomtien
Mindestens 2 Ernten im Jahr? Hier bei uns sind die Bauern froh, wenn eine Ernte eingebracht wird. Und Surin ist nicht so weit weg. Trotzdem ist der "Fund" schon etwas merkwürdig.
Chris Jomtien 16.03.24 03:40
Schlamperei und (Selbst-) Betrug
Bei eingelagerten Lebensmitteln gilt grundsätzlich die Regel "first in - first out".
Diese Regel gilt höchstwahrscheinlich seitdem die frühen Vorfahren der heutigen Menschen begannen Vorräte anzulegen.

Wie kann es dann sein dass bei mindestens 2 und mancherorts 3 Ernten pro Jahr noch zehnjährige Ernten vorhanden sind?
Wir erinnern uns das die damalige Premierministerin vorgeblich wegen Schlamperei und Ungereimtheiten bei der Reis-Subvention von General Happiness geputscht wurde.
Dieser behauptete unter anderem das dem Land großer Schaden entstanden sei weil der Reis nicht direkt komplett verkauft wurde sondern eingelagert wurde, wodurch Mietkosten entstanden sowie ein großer Teil des Reis durch Schimmel etc. verdarb.

Komisch nur das der nun "gefundene", angeblich bereits 10 Jahre alte, Reis noch in Ordnung sein soll.
Noch komischer ist das in den fast 10 Jahren unter seiner Diktatur scheinbar keine Zeit war den Reis zu verkaufen.