Touristin mutmaßlich von mehreren Tätern vergewaltigt

Special Commissioner of Police (Law and Order) Sagar Preet Hooda spricht auf einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium in Neu Delhi. Foto: epa/Rajat Gupta
Special Commissioner of Police (Law and Order) Sagar Preet Hooda spricht auf einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium in Neu Delhi. Foto: epa/Rajat Gupta

NEU-DELHI: In Indien macht eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer spanisch-brasilianischen Touristin Schlagzeilen. Drei mögliche Täter wurden bislang festgenommen, berichteten unter anderem die «Hindustan Times» sowie die indische Nachrichtenagentur PTI am Montag unter Berufung auf die Polizei. Weitere Festnahmen sollen demnach folgen.

Der Vorfall im Bundesstaat Jharkhand sei nach Behördenangaben am vergangenen Freitag passiert, als die 28-jährige Vloggerin und ihr 64-jähriger Lebens- und Reisepartner die Nacht in einem Zelt verbrachten. Die Polizei habe das Paar anschließend in ein Krankenhaus gebracht, wo medizinische Tests eine Vergewaltigung bestätigten.

Das Paar - Fernanda und Vicente - erzählte in einem inzwischen gelöschten Video auf Instagram, dass es geschlagen wurde und die Frau von sieben Männern vergewaltigt worden sei. Die beiden sind seit mehreren Jahren mit ihren Motorrädern auf Weltreise, ihre Erlebnisse teilen sie mit ihren mehr als 240.000 Followern. In sozialen Netzwerken wird seit Bekanntwerden der Tat kontrovers über das Reisen von Frauen in Indien diskutiert.

Nach offiziellen Zahlen werden in Indien - dem bevölkerungsreichsten Land der Welt mit 1,4 Milliarden Einwohnern - im Schnitt jeden Tag 86 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Dazu kommen weitere Opfer, die nie zur Polizei gehen. Viele Inderinnen schweigen auch darüber. Das Problem liegt Frauenrechtsaktivisten zufolge in der patriarchalen Gesellschaft. Sie werfen zudem der Polizei und dem Justizsystem vor, Opfer sexueller Gewalt zu wenig ernst zu nehmen. Viele Fälle bleiben jahrelang liegen, Verurteilungen sind selten.

Im Interview mit der spanischen Zeitung «El Mundo» (Montag) sagte Vicente: «Das Einzige, worum ich jetzt bitte, ist, dass die Leute Indien nun nicht als ein Land von Vergewaltigern hinstellen. Im Allgemeinen ist es ein sehr sicherer Ort, an dem wir sehr gut behandelt wurden. Es sind sehr bescheidene und hart arbeitende Menschen. Das kann überall passieren, weil es überall böse Menschen gibt.»

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