«The Times»: Todesstrafe in den USA ist eine Peinlichkeit

Foto: epa/Larry W. Smith
Foto: epa/Larry W. Smith

London (dpa) - Die Londoner «Times» kommentiert am Mittwoch die Vollstreckung von Todesurteilen im US-Bundesstaat Arkansas:

«Für viele Freunde der USA ist die Anwendung der Todesstrafe eine große Enttäuschung. Von den rund 200 Staaten, die von den Vereinten Nationen anerkannt werden, haben bislang 104 - darunter alle europäischen Staaten außer Weißrussland - die Todesstrafe gänzlich abgeschafft. Rund 40 weitere haben sie so gut wie beseitigt. Übrig bleiben rund 60 Staaten, in denen es die Todesstrafe noch gibt - und die meisten von ihnen sind genau solche theokratischen oder autoritären Länder, von denen man erwarten könnte, dass sie ihre
eigenen Bürger exekutieren. Es ist eine Peinlichkeit, dass die USA 2015 auf der Liste der Staaten mit den meisten Hinrichtungen gleich nach China, dem Iran, Pakistan und Saudi Arabien an fünfter Stelle standen. (...) Jedes Mal, wenn in einem US-Bundesstaat ein Gefangener hingerichtet wird, stärkt das die Argumente anderer in der Welt, wonach sie doch lediglich beste moralische Praktiken anwenden. Morgen soll es in Arkansas eine weitere Exekution geben. Was dort geschieht, wird in Teheran, Peking, Riad und anderswo genau beobachtet, wo staatliche Tötungen zur Politik gehören.»

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aurel aurelis 27.04.17 20:27
Bedauerlich, ja ein Skandal
ist es, wenn jemand zu Unrecht bestraft wird. Das Strafmaß sollte entsprechend demokratisch gewählter Kriterien, wie es ja in den USA geschieht, festgelegt werden. Meines Erachtens sollte es für manche Täter, wie z.B. die Vergewaltiger von Kindern Straflager geben. 10 bis 12 Stunden harte Arbeit unter angemessen harten Bedingungen und danach Kampf um das knappe Essen.
Ingo Kerp 27.04.17 13:20
Im "The Land Of The Free" spielt der Staat weiterhin die Todesstrafe aus. Leben morden und fertig. Die Hunderte von Fehlurteilen mit Todesstrafe, egal, was solls, man kann sich ja mal täuschen. Es lebe die tolle amerik. Demokratie.