Territorialstreit überschattet Besuch von ChinasXi in Vietnam

Foto: epa/Hoang Dinh Nam
Foto: epa/Hoang Dinh Nam

HANOI: Chinas Präsident Xi Jinping ist zu einem schwierigen Besuch in Vietnam eingetroffen. Die kommunistischen Nachbarländer zelebrieren zwar auf Parteiebene Einheit und Freundschaft, doch haben Chinas Territorialansprüche im Südchinesischen Meer in den vergangenen Jahren tiefe Spannungen zutage treten lassen.

«Ich hoffe, mein Besuch wird die traditionelle Freundschaft zementieren, Perspektiven für die Entwicklung unserer Beziehungen geben und die strategische chinesisch-vietnamesische Partnerschaft auf eine neue Ebene heben», sagte Xi bei der Ankunft in Hanoi. Xi wurde mit einem 21-Schuss-Kanonensalut begrüßt. Er legte am Mausoleum des vietnamesischen Revolutionsführers Ho Chi Minh einen Kranz nieder. Über die ersten Gespräche verlautete zunächst nichts. China ist Vietnams größter Handelspartner.

«Vielleicht begrüßt die vietnamesische Regierung den Besuch, aber nicht das Volk», meinte China-Experte Nguyen Xuan Dien. Er hatte am Mittwoch in Hanoi an einer Demonstration gegen China teilgenommen. Auch in Ho-Chi-Minh-Stadt gingen Menschen auf die Straße. «Xi Jinping, gib Vietnam die Spratly- und Paracel-Inseln zurück!» stand auf Plakaten. China baut Einrichtungen auf den unter anderem auch von Vietnam beanspruchten Inseln im Südchinesischen Meer. Dort werden reiche Bodenschätze vermutet.

Die Insel sind teils mehr als 1000 Kilometer von China entfernt. Die USA fuhren vor kurzem mit einem Kriegsschiff durch die Region, um zu unterstreichen, dass sie das Gebiet für internationales Gewässer halten. China protestierte dagegen. Als China 2014 eine Plattform zur Exploration von Ölvorkommen in umstrittenes Gebiet vor der Küste Vietnams zog, kam es zu Unruhen. Chinesische Firmen wurden angegriffen, einige chinesische Bürger kamen ums Leben.

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