Vietnam vor Neujahrsfest: Fische für Heilige

Eine Frau lässt Goldfische im Linh Dam See frei. Mit dem Aussetzen von Zierkarpfen in Flüssen und Seen beginnen die Vietnamesen ihre Vorbereitungen für das Mondneujahrsfest - eine uralte Zeremonie, die eine Woche vor Beginn ... Foto: Bac Pham/dpa
Eine Frau lässt Goldfische im Linh Dam See frei. Mit dem Aussetzen von Zierkarpfen in Flüssen und Seen beginnen die Vietnamesen ihre Vorbereitungen für das Mondneujahrsfest - eine uralte Zeremonie, die eine Woche vor Beginn ... Foto: Bac Pham/dpa

HANOI: Am 10. Februar feiert Vietnam sein berühmtes Neujahr nach dem Mondkalender, kurz Tet. Bereits jetzt beginnen die Feierlichkeiten mit dem Tag der Küchenheiligen. Ihnen zu Ehren setzt man Fische aus.

Vietnamesen haben sich am Freitag auf das neue Jahr vorbereitet und in einer traditionellen Zeremonie Goldfische in Seen und Flüssen ausgesetzt. Bei dieser Tradition, die überall in dem südostasiatischen Land gepflegt wird, bereiten die Familien auch ein Festmahl mit Gerichten wie Reis, Huhn und Frühlingsrollen zu, um den «Küchengöttern» Respekt zu zollen. Damit werden die Feierlichkeiten für das am 10. Februar stattfindende Tet («Fest» auf Vietnamesisch) zum Neuen Jahr nach dem Mondkalender eingeleitet.

Vietnamesen glauben, dass die drei «Küchengötter» jedes Jahr auf dem Rücken von Goldfischen in den Himmel aufsteigen, um dem Jadekaiser über die Aktivitäten jeder Familie zu berichten, und sie besänftigt werden müssen. Am Vorabend des Tet kommen dann Familien zusammen, weil sie glauben, dass ihr Glück für das neue Jahr davon abhängt.

Die 32 Jahre alte Duong Huyen ließ Karpfen in einem See in Vietnams Hauptstadt Hanoi frei und erzählte der Deutschen Presse-Agentur: «Ich glaube, der Küchengott reitet auf diesen Fischen und fliegt in den Himmel, um dem Jadekaiser zu berichten, was unsere Familien im vergangenen Jahr erreicht haben.»

In den vergangenen Jahren haben sich umweltbewusste Vietnamesen dafür eingesetzt, dass die Menschen die Flüsse nicht mehr mit Plastiktüten verschmutzen, wenn sie Fische freilassen. «Alle Familien wollen Goldkarpfen in sauberen Seen oder Flüssen aussetzen», sagte die 42 Jahre alte Pham Thu Hang der dpa. «Ich habe die Fische in diesen See freigelassen, wo ich andere lebende Fische sehen kann, also mache ich mir keine Sorgen. Aber viele Menschen setzen von der Long-Bien-Brücke in Hanoi Fische in den Roten Fluss», fügte sie hinzu. «Und sie werfen auch Plastiktüten mit Fischen in den Fluss und verschmutzen ihn so mit Müll.»

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.