Nach weißem Wochenende wird es richtig kalt

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

BERLIN (dpa) - Die neue Woche bleibt erstmal frostig in Deutschland. Nach dem verschneiten Wochenende bestimmt «Brigitta» laut Deutschem Wetterdienst (DWD) das Wetter - das Hoch lässt zunächst nur Minusgrade zu. Für die Südhälfte des Landes bedeutet das Dauerfrost. Die Woche beginnt ohne neue Niederschläge, teils klar. Bei dichter Bewölkung fällt auch am Dienstag kaum Regen oder Schnee. Ab Mittwoch kann es Neuschnee geben, im Norden dann sogar bis zu fünf Grad plus.

Am Wochenende hatten Glätte und widriges Winterwetter zu vielen Unfällen geführt, unter anderem zu einer Massenkarambolage mit etwa 30 Fahrzeugen auf der A1 in Schleswig-Holstein, bei der am Samstagnachmittag eine 73-Jährige aus Bremen ums Leben kam. In Österreich starb am Sonntag eine 18-Jährige, nachdem ihr Auto in Aigen-Schlägl auf schneeglatter Straße in einer Kurve mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen war und Feuer fing.

In Tschechien stürzte während eines Floorball-Turniers das Dach einer Sporthalle unter der Schneelast ein. Laut Nachrichtenagentur CTK hielten sich am Samstagabend rund 80 Menschen in der Halle in Ceska Trebova auf. Sie konnten alle rechtzeitig fliehen. Nur zwei Sportler wurden verletzt, einer stürzte, der andere stieß gegen eine Tür.

Der Winter hatte auch seine schönen Seiten: Neuschnee erfreute die Menschen nicht nur in den Mittelgebirgen, sondern auch in Großstädten wie München. Hunderte Motorradfahrer kamen am Samstag zum Wintertreffen der Motorradfahrer auf Schloss Augustusburg in Sachsen. In Berlin badeten Winterschwimmer im eisigen Orankesee. In Liebenscheid im Westerwald verfolgten am Sonntag laut Veranstaltern mehr als 3.000 Zuschauer ein großes Schlittenhunderennen.

Nachdem Sturmtief «Egon» den Liftbetrieb und den Straßenverkehr örtlich lahmgelegt hatte, verbesserten sich die Bedingungen in vielen Wintersportregionen am Wochenende deutlich, etwa im Schwarzwald, Sauerland, Harz, Thüringer Wald oder im Erzgebirge in Sachsen. Loipen wurden neu gespurt und viele Lifte waren in Betrieb.

Wie erst jetzt bekannt wurde, verursachte «Egon» in der Nacht zum Samstag auch Probleme auf dem Kreuzfahrtschiff «Aida Prima» in der Nordsee. «Es gab zwei Passagiere mit Prellungen und einen mit einer Fraktur», teilte eine Aida-Sprecherin am Sonntag mit. Das Schiff sei jedoch stets sicher gewesen. «Bild» zeigte ein Video, in dem zu sehen war, wie auf einem Deck der Pool überlief und Mobiliar verrutschte.

«Egon» schnitt in Frankreich Hunderttausende Haushalte von der Stromversorgung ab. Die Probleme waren am Sonntag fast komplett wieder behoben. In Ungarn waren wegen heftigen Schneefalls und kollabierter Stromleitungen zunächst noch Tausende ohne Strom.

In den deutschen Alpen blieb die Lawinengefahr angesichts starken Schneefalls zunächst angespannt. In Hamburg stieg Berichten zufolge am Sonntag das Risiko für Glatt- und Blitzeis. In Moskau kämpften etwa 10.000 Räumfahrzeuge gegen heftigen Schneefall. Trotz des Einsatzes ereigneten sich auf verschneiten Straßen der russischen Hauptstadt zahlreiche Unfälle.

Auch im südlichen Europa machte Schnee weiter Probleme. Zunächst waren noch immer viele Haushalte in Griechenland ohne fließendes Wasser. In Italien hatte Schnee am Freitag die Lagunenstadt Venedig für kurze Zeit in eine kleine Winterlandschaft verwandelt.

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