Sorge vor weiterer Konfrontation mit dem Iran

​Nach Angriff im Irak

Eine Markierung für Schäden durch einen Raketenangriff am frühen Morgen in Erbil, der Hauptstadt der Region Kurdistan. Foto: epa/Gailan Hadschi
Eine Markierung für Schäden durch einen Raketenangriff am frühen Morgen in Erbil, der Hauptstadt der Region Kurdistan. Foto: epa/Gailan Hadschi

ERBIL/TEHERAN: Nach dem iranischen Raketenangriff im Irak wächst die Sorge vor einer weiteren Konfrontation zwischen beiden Ländern. Das iranische Außenministerium bezeichnete die Attacke auf die Kurdenhauptstadt Erbil als «legitime Verteidigung der nationalen Sicherheit». Man werde bei einer Gefährdung «keinerlei Rücksicht» nehmen, sagte Ministeriumssprecher Said Chatibsadeh am Montag in Teheran. Im Irak besuchte Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi den Ort des Angriffs, wie die Staatsagentur INA berichtete.

In der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Norden des Landes waren am Sonntag zwölf Raketen niedergegangen. Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) bezeichneten dies als Vergeltung für israelische Handlungen in der Region. Bei einem Angriff in Syrien, der Israel zugeschrieben wurde, waren zuvor zwei iranische Offiziere getötet worden.

Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran werde offener und gewalttätiger, schrieb am Montag die regierungsnahe israelische Zeitung «Israel Hajom». Der Iran sei «viel gefährlicher als die Hisbollah, der Islamische Dschihad, die Huthis und die Milizen im Iran und Syrien gemeinsam». Teherans offene Angriffe von iranischem Boden aus würden Israel jetzt aber auch erlauben, «auf iranischem Gebiet offen Vergeltung zu üben».

Mit dem Iran verbündete Milizen hatten schon zuvor immer wieder Ziele im Irak beschossen. Auch Erbil wurde bereits angegriffen. Die Raketen wurden aber immer von irakischem Boden abgefeuert. Die israelische Zeitung «Haaretz» sprach ebenfalls von einem «klaren Trend der Eskalation».

Der Angriff in Erbil erfolgte während einer Pause der internationalen Atomverhandlungen mit dem Iran. Dabei geht es um die Frage, wie der Iran Nuklearenergie friedlich nutzen kann, ohne in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Europäische Verhandler hatten am Samstag vor einem Kollaps der Gespräche gewarnt.

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