Münchner Kidnapper (52) in Thailand verhaftet

Videoaufnahme des mutmaßlichen Täters während der Entführung – es wurde wie hier von der BILD Zeitung und anderen Verlagen deutschlandweit veröffentlicht.
Videoaufnahme des mutmaßlichen Täters während der Entführung – es wurde wie hier von der BILD Zeitung und anderen Verlagen deutschlandweit veröffentlicht.

BANGKOK: Ein spektakulärer Entführungsfall vom Juni in München ist aufgeklärt worden. Der Täter (52) aus Nordrhein-Westfalen hatte die Tat begangen, um weiter seinen Thailandaufenthalt finanzieren zu können.

Wie die BILD Zeitung und Spiegel online heute melden, ist der Kidnapper anhand von Überwachungskameras in München sowie der Vorratsdatenspeicherung des Bundeskriminalamtes ermittelt und überführt worden. Der 52 Jahre alte Mann soll seit drei Jahren mit Frau und Kind in Nordthailand gelebt haben und im Mai für die lange geplante Entführung in die bayerische Landeshauptstadt geflogen sein.

Am 10. Juni hatte der bärtige Deutsche in München-Ottobrunn das Haus eines Sparkassendirektors heimgesucht und dort die Ehefrau (46) sowie deren Sohn (12) überrumpelt. Das Kind fesselte der Kidnapper an einen Heizkörper und flüchtete mit der Frau, um später ein Lösegeld in Höhe von 2,5 Millionen Euro erpressen zu können,

Durch den Dilettantismus des Entführers konnte die Frau allerdings wenig später im Stadtteil Westend flüchten und die Polizei verständigen. Seither lief in München ein Großeinsatz der Kriminalpolizei, die insbesondere durch Videoaufzeichnungen des mutmaßlichen Täters und dessen auffallenden Vollbart entscheidende Hinweise erhielt.

Von der Deutschen Botschaft in Bangkok wurde bereits vergangene Woche auf Ersuchen des Bundeskriminalamtes der Reisepass des Mannes aus Nordrhein-Westfalen für ungültig erklärt. Der Täter wurde in Thailand verhaftet und sitzt seit vergangenem Freitag im ‚Detention Center‘ Bangkok in Abschiebehaft. Wann er nach Deutschland überstellt wird, ist noch offen. Ihm droht in der Heimat zwischen fünf und 15 Jahren Haft.

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