Marseille-Attentäter lebte auch in Italien

 Der französische Innenminister Gérard Collomb. Foto: epa/Emma Foster
Der französische Innenminister Gérard Collomb. Foto: epa/Emma Foster

PARIS (dpa) - Der Messerangreifer von Marseille hat zeitweilig in Italien gelebt. Der Tunesier habe dort italienische Ausweispapiere benutzt, sagte der französische Innenminister Gérard Collomb am Dienstag dem Radiosender France Inter. «Das zeigt, dass man viel zwischen den Ländern austauschen muss.» Der Mann war nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit unter sieben verschiedenen Identitäten aufgefallen.

Der mutmaßliche Islamist hatte am Sonntag am Bahnhof von Marseille zwei Frauen mit einem Messer umgebracht. Der Angreifer wurde von Soldaten erschossen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Tat für sich. Ob es tatsächlich ein Terroranschlag war, wird noch ermittelt.

Collomb bestätigte Medienberichte, wonach es nach dem Fund von mehreren Gasflaschen in Paris am vergangenen Wochenende Festnahmen gab. Einer der Verdächtigen sei als radikalisiert bekannt gewesen. Der Grad der Terrorbedrohung im Land sei weiter sehr hoch.

Frankreich ist seit gut zweieinhalb Jahren immer wieder Ziel von Terroranschlägen. 239 Menschen wurden seit Anfang 2015 ermordet, dabei ist die Attacke vom Sonntag nicht mitgerechnet.

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