Ein Leser schildert von seinen Erfahrungen, die er in Thailand sammeln durfte:
Da wird sich manch einer fragen, wo gibt es denn ein Paradies? Natürlich ist das sehr individuell zu betrachten, weshalb das Paradies Thailand nur auf mich zutreffen muss. Zugegebenermaßen, ist die Gemeinschaft der Paradies-Thailand-Fans in der Zwischenzeit ganz ordentlich angewachsen, was die große Zahl an Expats zeigt, die quer über das große Land verteilt leben.
Vor fast einem Jahrzehnt habe ich mit meiner Frau den Entschluss gefasst, nach Thailand auszuwandern. Wir hatten in einem großen Condominium eine Eigentumswohnung gekauft und wohnten damit ab sofort in Pattaya. Was für eine pulsierende Stadt. Ein Schmelztiegel von Menschen aus aller Welt, die das unglaublich lebhafte und prosperierende Leben in Pattaya genossen. Man konnte thailändisch leben oder europäisch, da das Angebot an Restaurants und Supermärkten unüberschaubar groß war.
Sehr schnell hatten wir menschlichen Anschluss gefunden bei den vielen Europäern in unserem Haus als auch bei den Thais, die ebenfalls dort wohnten. Es war ein buntes und schönes Zusammenleben.
Nachdem wir uns über einige Zeit hinweg eingelebt hatten, die Stadt einigermaßen kannten, bereits unsere Lieblingsrestaurants und Supermärkte hatten, wollten wir mehr von Thailand erleben.
Pattaya liegt direkt am Meer, am Golf von Thailand, der natürlich in der Hochsaison eine große Anzahl von Touristen anzieht. In dieser Zeit, wenn die Stadt zusätzlich voller Touristen ist, wollten wir aufs Land fahren. Wir hatten uns in der Zwischenzeit ein Auto gekauft und damit führen wir los und besuchten Bekannte, die ihr zu Hause im Isaan haben. Eine vollkommen neue Welt für uns. Thailändisches Landleben hatte mit unserem Leben in Pattaya nichts mehr gemein. Alles ging viel ruhiger zu, man hatte Zeit für Nachbarn und Freunde, es gab keine Hektik auf den Straßen, es war für mich, da ich vom Land komme, eine wunderbare Zeit. Das immer geschilderte Armenhaus Isaan ist gar nicht so arm, wie man es mir geschildert hatte. Alles relativ sauber dort, prima Straßen zum Fahren und praktisch jede Familie hat ein Haus und Land für den Anbau von Reis, Zuckerrohr oder Mais.
So sah also Thailand aus. Pattaya ist ein toller Einstieg für Farangs, wenn sie nach Thailand auswandern wollen, hat aber mit dem eigentlichen Thailand wenig zu tun. Wir waren so begeistert von dem Land, das fast 1,5-mal so groß ist wie Deutschland, das wir uns sofort daran machten, weitere Touren zu planen.
Es war einfach überwältigend, was wir alles erleben durften. Egal ob wir nach Koh Chang gefahren sind oder auf die andere Seite des Golfs, nach Hua Hin, überall kamen wir bestens zurecht und trafen nur nette und freundliche Menschen.
Nachdem meine Frau verstorben war, lernte ich später eine Thaifrau kennen. Mit ihr wurde das Kennenlernen und Reisen in Thailand noch intensiver, da sie eben als Thai, alles lesen und fragen konnte, was mir versagt bleibt.
Thailand hat Winkel und Ecken, die schöner und unterschiedlicher nicht sein können. Es gibt phantastische Orte in den Bergen im Norden, egal ob in Richtung laotischer oder kambodschanischer Grenze. Dann, über 1.500 km in Richtung Süden an die Andamanensee, mit ihren vielen Inseln mit einsamen Traumstränden.
Von jeder Reise kam ich immer ganz erschlagen wieder nach Hause, auf Grund der vielen unterschiedlichen Eindrücke und Erlebnisse mit fremden Thais, die eigentlich gar nicht fremd waren, da viel zu lieb und freundlich zu mir, dem Farang.
Längst habe ich meine Eigentumswohnung in Pattaya verkauft und bin mit meiner Frau aufs Land gezogen. Wir haben uns ein großes Haus in ihrem Dorf bei der Familie gebaut, haben für die Familie eine kleine Hühnerfarm aufgebaut, haben Enten und Hunde und ich bin ein Teil der Familie.
Es erscheint mir wichtig, dass man ein glückliches Leben führt, in dem man seinen Traum lebt. Ich lebe jetzt meinen Traum und träume mit offenen Augen in meinem Paradies Thailand.
Ingo Kerp und Samroeng (Jen) Chalaemklang, Korat
Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht! |