Touristengebiete leiden unter Wassermangel

Auch Koh Chang in der Provinz Trat leidet unter der anhaltenden Dürre. Bereits Mitte April waren die meisten Flüsse und Wasserfälle der Insel ausgetrocknet. Foto: Jahner
Auch Koh Chang in der Provinz Trat leidet unter der anhaltenden Dürre. Bereits Mitte April waren die meisten Flüsse und Wasserfälle der Insel ausgetrocknet. Foto: Jahner

KRABI: Auf Koh Phi Phi in der Provinz Krabi verschärft sich die Wasserknappheit. Seit über zwei Monaten kämpfen die Einheimischen mit einem eklatanten Mangel an Süßwasser, was zur Überlegung führt, einige Geschäfte vorübergehend zu schließen, falls die Trockenheit weiterhin anhält.

Die Situation hat sich so verschärft, dass seit dem 23. April 2024 kein Leitungswasser mehr geliefert wird, erklärte Sanphet Sisawat, Präsident der Krabi Tourism Association. Das zuständige Wasserversorgungsunternehmen kann die nötigen Reserven nicht mehr bereitstellen, da die Vorräte in seinem Fünf-Rai-Areal erschöpft sind.

Geschäftsleute auf der Insel sind dazu gezwungen, Rohwasser aus der Stadt Krabi zu beziehen. Große Hotels, Resorts und Unternehmen verzeichnen einen dramatischen Rückgang ihrer eigenen Wasservorräte aus artesischen Brunnen, und manche erwägen sogar eine vorübergehende Schließung ihrer Betriebe, sollte sich die Lage nicht durch Niederschläge verbessern.

Die anhaltende Wasserknappheit hat bereits zu Stornierungen von Hotelbuchungen und Reiseprogrammen geführt, was den lokalen Tourismusbetrieben erheblichen finanziellen Schaden zufügt. Um Abhilfe zu schaffen, hat die Provinzverwaltung von Krabi die Dritte Marineregion um Hilfe gebeten. Diese soll nun 100.000 Liter Frischwasser pro Fahrt von Phuket aus zur Insel transportieren. Zusätzlich wird der Einsatz privater Logistikschiffe in Erwägung gezogen, um die Bevölkerung mit weiteren 200.000 Litern Wasser pro Lieferung zu versorgen.

Die Wasserkrise beschränkt sich jedoch nicht nur auf Koh Phi Phi. Auch das Festland von Krabi und weitere touristische Hotspots wie Pattaya in der Provinz Chonburi und Koh Chang in der Provinz Trat sind betroffen. In Pattaya kämpft das lokale Wasserversorgungsunternehmen mit der enormen Nachfrage nach Trinkwasser aufgrund der anhaltenden Hitze und steigenden Touristenzahlen, was zu Wasserknappheiten führt.

Auf Koh Chang hat die geringe Wassermenge im Khlong-Phlu-Wasserfall zu einer vorübergehenden Schließung des Moo-Koh-Chang-Nationalparks seit dem 3. Mai 2024 geführt, während andere Wasserfälle im Park bereits seit einem Monat nicht zugänglich sind.

Die Wasserwerksbehörde der Provinz Krabi hat einen dreiteiligen Plan zur Milderung des Problems ausgearbeitet. In der ersten Stufe wird die kurzfristige Anmietung von drei mobilen Wassergewinnungsanlagen vorgesehen. Dies soll helfen, die akute Not zu lindern und die Wasserversorgung bis zu einer langfristigen Lösung sicherzustellen.

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Jörg Obermeier 08.05.24 04:00
Das Regenwasser was in Pattaya Überschwemmungen verursacht soll also in Rückhaltebecken gesammelt werden. Für was denn bitte? Diese Giftbrühe kann man ja nicht einmal mehr zum Gartenbewässern nutzen.
Bernhard Winter 08.05.24 03:20
Wasser in Pattaya .. was denn nun?
Ich lese Bericht Nr. 1: Überschwemmungen in Pattaya. Bericht Nr. 2: Wasserknappheit in Pattaya
Viel schräger geht es kaum. Die erwähnten Rückhaltebecken würden beides lösen können.

Meerwasserentsalzungsanlagen? Ich stelle mir gerade den Aufschrei der unendlich vielen Wasserboot-Betreiber vor, die von der Wasserknappheit leben (allein Koh Samet ganzjährig dutzende Boote täglich).

Ich liebe Thailand, aber den Tag, an dem eine übergreifende nachhaltige Lösung sich gegen lokale Interessen durchsetzt werde ich vermutlich nicht mehr erleben.
Dieter Kowalski 07.05.24 18:30
Kein Süßwasser, aber Salzwasser überall.
Was könnte man da bloß tun? Es will mir einfach nicht einfallen...
Vielleicht einmal in Ausland anfragen, wie so etwas funktioniert, oder vielleicht besser nicht - wegen Gesichtsverlust und so.

Leute, es kann doch nicht so schwer sein, auf Inseln und an der Küste Meerwasser-Entsalzungsanlagen zu bauen, und im Binnenland Rückhaltebecken für die Trockenzeit.
Fast jedes Jahr der gleiche Käse, und keine Regierung kriegt das auf die Reihe.
Henning Lee 07.05.24 16:40
Ich kann mich nicht erinnern....
Ich kann mich nicht erinnern schon mal so eine lange Phase ohne kräftigen Regen um diese Jahreszeit auf Phuket erlebt zu haben. Wenn das weiterhin jedes Jahr schlimmer wird, dann muss sich Thailand was einfallen lassen wegen der Wasserversorgung.
Stefan Siebert 07.05.24 14:20
Jedes Jahr das gleiche !
Im April-Mai doch nichts Neues! Woher kommt die Information, über stornierte Hotelbuchungen? Haben Gäste storniert, und angegeben, zu wenig Wasser auf der Insel?