PARIS (dpa) - Bei der Herstellung einzelner Brennstäbe für französische Atomkraftwerke hat es Fehler in der Qualitätskontrolle gegeben. Der Stromkonzern EDF teilte am Dienstag mit, dass er darüber vom Zulieferer Areva informiert worden sei. Dieser könne nicht belegen, «dass die Qualitätskontrolle zur Dichtheit dieser Brennstäbe ausgeführt wurde». Laut EDF sind 14 Brennstäbe betroffen - von insgesamt 2,6 Millionen im französischen Atompark.
Nur drei der fraglichen Brennstäbe seien derzeit in Benutzung, einer davon im Atomkraftwerk Cattenom nahe der deutschen Grenze. Die dort realisierten Maßnahmen erforderten keine besonderen Vorkehrungen, um die Reaktoren in aller Sicherheit zu betreiben, so EDF. Areva NP erklärte, dass es in den Reaktoren bislang keinen Mangel an den betroffenen Brennelementen gegeben habe.
Vergangene Woche hatte bereits die Schweizer Atomaufsicht mitgeteilt, dass 22 Brennelemente des Kernkraftwerks Leibstadt von Qualitätssicherungsfehlern betroffen sind, das ebenfalls an der Grenze zu Deutschland liegt. Sechs davon seien bereits im Einsatz und sollen ausgetauscht werden. Die Behörde betonte, dass einzelne Brennstabschäden für Mensch und Umwelt ungefährlich seien.
Brennstäbe sind Röhren, in denen sich der Kernbrennstoff befindet. Sie werden wiederum zu Brennelementen gebündelt.