EU-Geld soll Munitionsproduktion erhöhen

Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen in Prag. Foto: epa/Martin Divisek
Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen in Prag. Foto: epa/Martin Divisek

PRAG: Die EU will der Ukraine innerhalb von zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Kampf gegen Russland liefern. Weil die derzeitigen Lagerbestände und Produktionskapazitäten nicht ausreichen, soll jetzt viel Geld in die Industrie fließen.

Die Europäische Kommission will die Munitionsproduktion in Europa ankurbeln und mit einer Milliarde Euro fördern. Das sei eine gute Nachricht für die Ukraine, stärke aber auch die europäischen Verteidigungsfähigkeiten, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstagabend am Rande eines Treffen mit dem neuen tschechischen Präsidenten Petr Pavel in Prag. Es drehe sich derzeit alles «um Geschwindigkeit, Geschwindigkeit, Geschwindigkeit».

Von der Leyen kündigte an, dass ein Gesetzesvorschlag zu dem Munitionsplan an diesem Mittwoch dem Kollegium der EU-Kommissare vorgelegt werde. Er soll unter anderem dafür sorgen, dass Regelwerke vereinfacht und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Zur Finanzierung des Produktionsausbaus für Munition sollen nach dem Vorschlag der Kommission 500 Millionen Euro an EU-Geld bereitgestellt werden. Weitere 500 Millionen Euro würden den Planungen zufolge als Kofinanzierung von den Mitgliedstaaten kommen.

Hintergrund der Pläne ist unter anderem das im März abgegebene Versprechen der EU, der Ukraine innerhalb von zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Kampf gegen den Angreifer Russland zu liefern. Diese sollen Engpässe der ukrainischen Streitkräfte verhindern und sie in die Lage versetzen, neue Offensiven gegen die Angreifer aus Russland zu starten.

EU-Industriekommissar Thierry Breton erklärte zu dem neuen Förderprojekt, er sei zuversichtlich, dass man die Produktionskapazitäten in Europa innerhalb von zwölf Monaten auf eine Million Schuss pro Jahr steigern könne. Die industrielle Basis für die Munitionsproduktion in Europa sei da und habe das Potenzial, die Bedürfnisse der Ukraine und der Mitgliedstaaten zu erfüllen, sagte er zu der geplanten Vorstellung der Pläne an diesem Mittwoch.

Die industrielle Basis müsse man nun aber beleben, um sie an die Bedürfnisse eines hochintensiven Konflikts anzupassen. «Wenn es um die Verteidigung geht, muss unsere Industrie jetzt in den Modus der Kriegswirtschaft wechseln», sagte Breton.

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Jürgen Franke 04.05.23 09:00
Herr v. Aschwege, grundsätzlich sollte eine
verfassungsfeindliche Partei sofort verboten werden. Da jedoch die AfD lediglich beobachtet wird, dient sie tagtäglich den Medien dazu, sie permanent zu kritisieren. Begrüßenswerte Aussagen der AfD-Mitglieder im Bundestag werden bewußt von Medien nicht weitergegeben. Es ist zu hoffen, dass die EU endlich reformiert wird.
Jürgen Franke 03.05.23 18:50
Herr Mueller, so funktioniert nun mal
Demokratie. Auch wenn Ihnen und auch anderen das nicht gefällt. Die Deutschen haben die Regierung erhalten, die sie gewählt haben. Es standen ausreichend alternative Parteien zur Verfügung. Warten Sie ab, Herr Mueller, dennn es stehen noch Landtagswahlen bevor. Sie werden verdeutlichen, wie die Wahlberechtigten die Situation beurteilen. Die Dame im Bild wurde auch nicht gewählt, sondern von einer Partei eingesetzt, die vor einiger Zeit Deutschland regiert hat.
werner mueller 03.05.23 18:10
Milliarden..
.. für die Ukraine, Milliarden für das Klima, für die Aufrüstung, das Gendern etc., während z.B. in Deutschland kein Geld für Schulen, Strassen, Brücken, Bahnen, Spitäler und Personal, Rentner etc.etc. vorhanden ist. Es wird weiterhin Schindluder mit der Demokratie getrieben. Aber am Sonntag läuft Tatort und das ist viel wichtiger!
Pet Noble 03.05.23 12:10
EU Geld?
Das ist Geld vom Steuerzahler und nichts anderes und der wird nicht gefragt ob er das finanzieren will.