NEU DELHI (dpa) - Der Dalai Lama hat sich traurig über die Gewalt im buddhistischen Myanmar gegen die muslimische Minderheit der Rohingya gezeigt. «Die Menschen, die Muslime schikanieren, sollten an Buddha denken», sagte das geistliche Oberhaupt des tibetischen Buddhismus am Wochenende vor Reportern am Flughafen der indischen Stadt Dharamsala, wo der 82-Jährige im Exil lebt.
«In einer solchen Situation hätte Buddha definitiv diesen armen Muslimen geholfen.» Es sei «sehr traurig», fügte der Friedensnobelpreisträger hinzu.
Mindestens 300.000 Rohingya sind seit Ende August aus Myanmar in das überwiegend muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen. Rohingya-Rebellen hatten Polizei- und Militärposten angegriffen, worauf Myanmars Armee nach eigenen Angaben mit einer «Räumungsoperation» antwortete. Geflüchtete berichteten, dass ihre Häuser niedergebrannt und Familienangehörige erschossen worden seien.
Myanmars Regierungschefin, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, machte «Terroristen» für die neue Welle der Gewalt im Bundesstaat Rakhine verantwortlich. Beobachter warnen vor einer möglichen ethnischen Säuberung. Die Rohingya sind staatenlos, seit das mehrheitlich buddhistische damalige Birma ihnen 1982 die Staatsbürgerschaft aberkannte.