Europas Führung darf nicht vor Putin zurückschrecken

​«Dagens Nyheter» 

Russlands Präsident und Präsidentschaftskandidat Wladimir Putin in Moskau. Foto: epa/Sergei Ilnitsky
Russlands Präsident und Präsidentschaftskandidat Wladimir Putin in Moskau. Foto: epa/Sergei Ilnitsky

Die liberale schwedische Tageszeitung «Dagens Nyheter» (Stockholm) kommentiert am Dienstag den russischen Angriffskrieg:

«Es hat ein Jahrzehnt gedauert, aber jetzt wissen die führenden Politiker Europas, was passiert, wenn man vor einem Diktator zurückweicht.

Am Dienstag vor zehn Jahren wurde die Annexion durch Russland abgeschlossen. Und in Europa haben wir nicht wirklich verstanden, was passiert war. Die Staats- und Regierungschefs der EU protestierten natürlich. Nach und nach wurden Sanktionen verhängt. Aber auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hielt die russische Delegation weiterhin Hof und die Fußballweltmeisterschaft 2018 fand wie geplant in Russland statt. Das Gas floss weiter.

Im Nachhinein betrachtet war es eindeutig ein Münchner Moment: ein Diktator, der einen kleinen demokratischen Nachbarn ausnutzte, die Reaktionen der größeren Demokratien zur Kenntnis nahm - und zu dem Schluss kam, dass es in Ordnung war, weiterzumachen, da die Folgen nicht allzu schlimm waren.

«Es darf keine roten Linien geben, was Europa tun kann, um einen Sieg Russlands in der Ukraine zu verhindern», erklärte Macron diese Woche. Das ist eine ausgemachte Sache.

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