Boom und JAL bilden Überschall-Allianz

TOKIO - Von der Westküste der Vereinigten Staaten nach Japan oder nach Europa, und das in der Hälfte der Flugzeit, die heutzutage für eine solche Strecke benötigt wird? Das gab es doch bereits einmal, man erinnere sich nur an das unwirtschaftliche Überschallflugzeug Concorde, welches wohl im Nachhinein vor allem als ein Prestigeprojekt bewertet werden darf. Doch die Idee des Überschall-Luftverkehrs ist damit nicht ad acta gelegt worden.

Das Luftfahrtunternehmen Boom Supersonic plant, seinen Überschall-Jet Demonstrator XB-1 bereits im kommenden Jahr auf einen Jungfern-Flug zu schicken. Angetrieben wird der Prototyp der Passagiermaschine mit drei General Electric J85-21 Turbojets ohne Nachbrenner. Zudem ist bei Boom ein weiterer Jet für 55 Fluggäste in der Planung, dessen Antriebsfrage jedoch noch ungeklärt ist, so ein Bericht der Fachzeitschrift Flugrevue.

Das Blatt berichtete weiter, dass Boom Supersonic eine offizielle Allianz mit Japan Airlines bei der Entwicklung im Überschall-Flugverkehr eingegangen ist. Vertreter beider Unternehmen zeigten sich zuversichtlich, das Projekt gemeinsam vorantreiben zu können. Die Partnerschaft werde sich positiv auf das Wohl der Fluggäste auswirken und auch bei den Airlines sei eine Bedarfs-Nische an Überschall-Fluggeräten ausgemacht worden, so die Sprecher der beiden Firmen. Japan Airlines ließ zudem verlautbaren, dass ein Vorvertrag über die spätere Erteilung von bis zu 20 Optionen geschlossen wurde.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 09.12.17 22:21
Nicht alles, was technisch möglich ist,
macht in der Praxis Sinn. In der heutigen Zeit sehe ich keinen besonderen Nutzen, einen anderen Ort schneller zu erreichen, da die moderne Kommunikation alle Möglichkeiten bietet, ohne persönlich vor Ort zu sein. Trotzdem wird ein derartiges Flugzeug in der Zukunft gebaut werden. Heute würden eher ausreichend Löschflugzeuge gebraucht, um die Brände in Kalifornien löschen zu können.
Hermann Auer 09.12.17 15:13
Aerodynamik
Es lässt sich nicht verhindern, dass bei Überschallflügen von Objekten dieser Größe ein gewaltiger und weithin wahrnehmbarer Knall entstehen wird, was zur Einschränkung von Landerechten bzw. Landeverboten führen muss. Das Flugzeug dient lediglich zur Einsparung von ein paar Stunden Reisezeit für ein paar gut betuchte Menschen, belästigt aber Millionen von weniger gut betuchten Menschen. Dieses Fluggerät ist überflüssig wie ein Kropf.
Volker Schacht 09.12.17 14:59
Die gute alte Concord
Unwirtschaftlich mag sie gewesen sein aber sie war und ist bis heute das schönste Passagierflugzeug der Welt. Und eben verdammt schnell.
Der Überschallflug wird für Normalsterbliche sicher vorerst unbezahlbar bleiben aber es kann ja auch nicht jeder einen Ferrari fahren.
Ich wünsche dem Unternehmen viel Erfolg mit dem Projekt.