Blutiger Drogenkrieg: Philippinen laden UN-Beauftragte ein

Foto: epa/Mark R. Cristino
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MANILA (dpa) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat eine kritische UN-Beauftragte eingeladen, Tötungen in seinem umstrittenen Drogenkrieg zu untersuchen. Die Regierung des südasiatischen Inselstaats warte auf eine Antwort der Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für außergerichtliche Tötungen, Agnes Callamard, sagte Dutertes Sprecher Ernesto Abella am Mittwoch.

Nach Angaben der Polizei sind vom 1. Juli - dem Tag nach Dutertes Amtsantritt - bis zum 7. Oktober auf den Philippinen 1523 mutmaßliche Drogendealer und -nutzer bei Polizeieinsätzen getötet worden. Zudem gebe es 1838 ungeklärte Fälle außergerichtlicher Tötungen, die untersucht würden. Menschenrechtler werfen Duterte vor, Todesschwadronen zu dulden.

Auch Callamard kritisierte Dutertes Anti-Drogen-Kampf scharf. Sie hatte im August ein Ende der «ungesetzlichen Tötungen» gefordert. Duterte drohte daraufhin mit einem UN-Austritt der Philippinen. In ihrer Untersuchung solle Callamard auch Tötungen von Polizisten durch mutmaßliche Rauschgiftverbrecher berücksichtigen, «damit sie eine korrekte Sicht auf das Drogenproblem in dem Land bekommt», sagte nun Abella.

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