Bewaffnete Gruppen töten Dutzende Soldaten

Bewaffnete Soldaten der Border Guard Force (BGF) stehen in der Nähe von Krankenwagen in der Stadt Muse im nördlichen Shan-Staat Wache. Foto: epa/Stringer
Bewaffnete Soldaten der Border Guard Force (BGF) stehen in der Nähe von Krankenwagen in der Stadt Muse im nördlichen Shan-Staat Wache. Foto: epa/Stringer

NAYPYIDAW: Bewaffnete Gruppen haben im Krisenland Myanmar bei Gefechten gegen die herrschende Militärjunta nach eigenen Angaben mindestens 150 Soldaten getötet. Zudem seien bei den seit Freitag anhaltenden Kämpfen etwa 80 Militärposten in dem südostasiatischen Land eingenommen worden, sagte am Dienstag ein Sprecher der «Brotherhood of the Northern Alliance», eines Bündnisses aus drei ethnischen Oppositionsgruppen.

Auch die im nördlichen Shan-Staat gelegene Ortschaft Chinshwehaw an der Grenze zu China sei nun unter ihrer Kontrolle, hieß es in örtlichen Medienberichten. Die Junta äußerte sich dazu nicht. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

China sei über den Konflikt sehr besorgt und mahne alle Parteien zu einer Feuerpause und einem baldigen Ende der Kämpfe, hieß es am Dienstag vom Außenministerium in Peking. Die Differenzen müssten friedlich gelöst und eine Eskalation der Situation verhindert werden, sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin. Die Stabilität an der Grenze zwischen Myanmar und China müsse gewahrt werden.

Myanmars Staatsmedien berichteten, der chinesische Minister für öffentliche Sicherheit, Wang Xiaohong, sei am Montag zu Gesprächen über die Sicherheit an der gemeinsamen Grenze im Land gewesen.

Seit einem Putsch der Generäle im Februar 2021 kommt das frühere Birma nicht zur Ruhe. Viele bewaffnete Widerstandsgruppen verschiedener Minderheiten bekämpfen in mehreren Landesteilen des Vielvölkerstaates die Armee. Am Freitag hatte die «Brotherhood of the Northern Alliance» einen koordinierten Angriff begonnen. Wegen des Datums ist dieser unter dem Namen «Operation 1027» bekannt. Bei den Gefechten habe die Armee mehrere Dörfer angegriffen, hieß es. Rund 6000 Menschen seien vertrieben worden. Hunderte von ihnen seien über die Grenze nach China geflüchtet.

Myanmars Armee hatte vor rund zweieinhalb Jahren die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet und regiert seither mit eiserner Faust. Jeder Widerstand wird brutal unterdrückt. Die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi wurde zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt und sitzt im Gefängnis. Seit dem Militärputsch sind nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAP mindestens 4160 Menschen getötet und mehr als 25.000 festgenommen worden.

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michael von wob 02.11.23 21:54
@ Rolf W.Schwake
Ausgerechnet China , Russland u.a.m. die Menschenrechte mit Füßen treten sagen Israel die um ihr Überleben kämpft was sie tun sollen. Einfach nur lächerlich ! Russland ermordet, vergewaltigt und entführt Kinder in der Ukraine. China ermordet und steckt ethnische Minderheiten in Umerziehungslager. Der Friedensstifter Erdowahn sagte daß die Hammas keine Terroristen sind und ermordet seit Jahren die Kurden. Der Iran finanziert den Terror weltweit und ermordet seine eigene Frauen wenn sie kein Kopftuch tragen und Israel soll zuhören was diese Dispoten von sich geben ? Der Islam ist weltweit das größte Problem !
Rolf W. Schwake 01.11.23 21:30
China drängt auf friedliche Lösung...
... sowie Deeskalation. Wir wissen, wie China mit eigenen Minderheiten umgeht, wie es Menschenrechte im eigenen Land unterdrückt, wie es ständig im südchinesischen Meer, den Phillipinen und vor allem Taiwan gegen geltendes Völkerrecht verstösst, sogar Japan und USA droht, eine ständiger Unruheherd in Asien ist, mit Billionen der Chinesischen Mafia, den Triaden, aus Hongkong den Weltmarkt unterwandert, eine weltweite fünfte Kolonne etabliert, alles versucht, um zu destabilisieren??? Da lachen sogar die Hühner, wenn ein solches Land von Myanmar das fordert, was es.selbst nicht zu geben bereit ist!
werner spierling 01.11.23 17:10
Hoffentlich werden diese Widerstandskämpfer mit Waffen unterstützt um diese Verbrecherische Militärdiktatur ein Ende zu setzen damit Länder wie diese Diktaturen China Rußland es begreifen das sie mit ihrer Menschlichen Unterdrückung so nicht durchkommen und diese Militärverbrecher wie in Myanmar mit Waffen und Söldnern unterstützten es wäre mehr Hilfe vom Westen und von den Asiatischen Nachbarländern verlangt.