Zwei Kinder bei Anschlägen getötet

Zwei Kinder bei Anschlägen getötet

THAILAND: Bei zwei Anschlägen in Bangkok und der östlichen Provinz Trat sind am Wochenende drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind zwei Kinder. Fast 60 Menschen erlitten teils schwere Verletzungen.

In einem Einkaufsviertel der Hauptstadt, im Bezirk Ratchaprasong, explodierte am Sonntagnachmittag in der Nähe eines Protestcamps ein Sprengsatz. Er riss zwei Menschen mit in den Tod, darunter ein vier Jahre alter Junge. Mindestens 22 Menschen erlitten Verletzungen.

Unbekannte hatten eine Bombe vor dem Einkaufszentrum Big C geworfen, rund 100 Meter von einem Demonstrationsstandort entfernt. Ein Wachmann will einen in Schwarz gekleideten Mann gesehen haben, der ein verdächtiges Objekt in einen Tuk-Tuk legte. Das Fahrzeug stand in der Nähe des Big C.

Stunden zuvor war bereits an der Ratchadapisek Road eine M79-Granate entdeckt und entschärft worden. An der Straße befinden sich das Straf- und Berufungsgericht.

Fassungslosigkeit hat sich in der Bevölkerung der Provinz Trat breitgemacht. Die Bewohner suchen nach Antworten: Wer steckt hinter dem Attentat, wer trägt die Schuld an dem Anschlag mit einem Toten und 34 Verletzten? Warum schützt uns nicht die Regierung? Das Todesopfer ist ein erst fünf Jahre altes Mädchen, das von einer Kugel am Kopf getroffen wurde.

Etwa 2.000 Anhänger des People's Democratic Reform Committee (PDRC) hatten sich in Trat zu einer Kundgebung versammelt, als sich mehrere bewaffnete Männer in zwei Pick-ups näherten. Aus Gewehren fielen Schüsse, Granaten wurden geworfen. Im Krankenhaus liegen mehrere Verletzte in kritischem Zustand.

PDRC-Sprecher Suwicharn Suwannakha kann sich nicht vorstellen, dass die Angreifer in Trat beheimatet sind: „Wir kennen uns doch alle. Wir haben keine Ausschreitungen erwartet. Wir haben unter uns keine Menschen von der anderen Seite.“ Trats Gouverneur hat bereits ausgerechnet, wie viel ein Menschenleben und eine Verletzung wert sind. Die Familie des getöteten Kindes erhält 25.000 Baht, jeder Verletzte 2.500 Baht – Schadenersatz.

(Foto: epa)

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