Zum Tod von Elizabeth II: Meldungen am Mittwoch

Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Robert Perry
Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Robert Perry

Wachmann bricht vor dem Sarg der Queen zusammen

LONDON: Ein Wachmann ist am Sarg von Queen Elizabeth II. in der Londoner Westminster Hall zusammengebrochen. Er hatte in der Nacht zu Donnerstag vor dem Sarg auf einem kleinen Podest gestanden, wie in einer Live-Übertragung des öffentlich-rechtlichen Senders BBC zu sehen war. Während eines Wachwechsels fiel der Wachmann dann vornüber und prallte mit dem Gesicht auf den Boden. In der sonst sehr stillen Westminster Hall, in der der Sarg der Queen aufgebahrt steht, war der Aufprall deutlich zu hören. Bereits zuvor war der Wachmann mehrfach ins Schwanken geraten und einmal vom Podest gestolpert.

Umstehende Wachen eilten dem Gestürzten zu Hilfe und drehten ihn auf den Rücken. Mehrere wartende Menschen, die von der Queen Abschied nehmen wollten, schlugen erschrocken die Hände vor dem Gesicht zusammen. Der Livestream wechselte daraufhin zu einer Außenansicht.

Über den Gesundheitszustand des Wachmanns war zunächst nichts bekannt. Die traditionellen Wachmänner in Großbritannien müssen bei ihrer Arbeit oft stundenlang stehen. Bereits in der Vergangenheit gab es deshalb ähnliche Vorfälle wegen Kreislaufproblemen.

Der Sarg der Queen wird in der Westminster Hall, dem ältesten Teil des britischen Parlaments, für die Öffentlichkeit aufgebahrt. Bis Montagmorgen können die Menschen dort langsam am Sarg vorbeiziehen und Abschied vom langjährigen Staatsoberhaupt der Briten nehmen.


Türen geöffnet: Britinnen und Briten nehmen Abschied von der Queen

LONDON: Die Menschen in Großbritannien können nun von der gestorbenen Queen Elizabeth II. Abschied nehmen. Am Mittwochnachmittag wurden die Türen der Westminster Hall in London, wo der geschlossene Sarg der Königin aufgebahrt ist, für die allgemeine Bevölkerung geöffnet. Menschen verbeugten sich vor dem Sarg. Die Warteschlange erstreckte sich bereits über mehrere Kilometer entlang der Themse durch das Zentrum der britischen Hauptstadt. Die ersten Trauernden waren schon am Montagmittag eingetroffen, um sich einen Platz zu sichern.

Durchgehend bis zum nächsten Montagmorgen, dem Tag des Staatsbegräbnisses, haben die Menschen nun Zeit, langsam am Sarg vorbeizuziehen. Einige Schätzungen gehen von bis zu zwei Millionen Besuchern aus, die der Queen ihren Respekt erweisen wollen. Es wird mit Wartezeiten von bis zu 30 Stunden gerechnet. Hunderte Helfer, Polizisten und Sanitäter stehen bereit. Die BBC überträgt die öffentliche Aufbahrung durchgehend live, insgesamt 109,5 Stunden.

Der Sarg war zuvor in einem Trauerzug, dem auch der neue König Charles III., seine Geschwister und seine Söhne angehörten, vom Buckingham-Palast zum ältesten Teil des britischen Parlaments geleitet worden. In der Westminster Hall stellten sich dann mehrere Soldaten von königlichen Regimentern an den Ecken des Sargs zur Totenwache auf. Sie sollen alle sechs Stunden ausgetauscht werden.


US-Präsident Biden telefoniert mit König Charles

WASHINGTON: Nach dem Tod der britischen Queen hat US-Präsident Joe Biden am Mittwoch erstmals mit ihrem Sohn und Nachfolger König Charles III. telefoniert. Biden habe dem König sein Beileid zum Tod von Queen Elizabeth II. ausgesprochen, teilte das Weiße Haus in Washington im Anschluss an das Gespräch mit. Der Präsident habe die große Bewunderung des amerikanischen Volkes für die Königin übermittelt, deren Würde und Beständigkeit die Freundschaft und die besonderen Beziehungen beider Länder vertieft hätten. Biden habe seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, die engen Beziehungen mit dem König fortzusetzen.

Biden will am kommenden Montag gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill am Staatsbegräbnis der Queen in London teilnehmen. Der Sarg der verstorbenen Königin wurde am Mittwoch mit einem feierlichen Trauerzug vom Buckingham-Palast zur Westminster Hall gebracht. In dem ältesten Teil des britischen Parlaments wird der Sarg der Queen bis zum Montagmorgen aufgebahrt. Dort kann die Öffentlichkeit von der Königin Abschied nehmen.


Sarg der Queen nach Trauerzug in der Westminster Hall aufgebahrt

LONDON: Queen Elizabeth II. ist in der Westminster Hall des britischen Parlaments aufgebahrt worden. Mehrere Soldaten hoben den in die royale Standarte eingehüllten und mit Blumen und der Imperial State Crown geschmückten Sarg auf ein violettes Podest. Dort hat die Öffentlichkeit von Mittwochnachmittag (17.00 Uhr Ortszeit, 18.00 Uhr MESZ) an gut vier Tage lang die Möglichkeit, der gestorbenen Königin einen letzten Besuch abzustatten.

Zuvor war der geschlossene Sarg von der engsten Familie von Queen Elizabeth II. vom Buckingham-Palast in einem festlichen Trauerzug bis hin zum Parlament begleitet worden. In der Westminster Hall warteten Königsgemahlin Camilla, Prinzessin Kate, Herzogin Meghan, Gräfin Sophie und weitere Mitglieder der Royal Family, die nicht bei der Prozession mitgelaufen waren. Die Royals nahmen vor Ort gemeinsam rund um den Sarg an einem Gottesdienst teil.


Syrien, Venezuela und Afghanistan nicht bei Queen-Beisetzung dabei

LONDON: Auch Vertreter aus Syrien, Venezuela und Afghanistan sind nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA nicht zum Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. eingeladen worden. Mit Syrien und Venezuela unterhält das Vereinigte Königreich keine diplomatischen Beziehungen. Im Falle Afghanistans sei die politische Lage nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban der Grund, meldete PA am Mittwoch.

Zuvor war bereits bekanntgeworden, dass Russland und Belarus, gegen die Großbritannien wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Sanktionen erlassen hat, sowie das südostasiatische Myanmar keine Einladungen für die Zeremonie am 19. September erhalten haben. Nordkorea sowie Nicaragua sind wie auch Iran nur mit einem Botschafter vertreten.

Staatschefs anderer Staaten sind eingeladen. Mitglieder des Staatenbunds Commonwealth können zusätzlich zu ihrem Regierungschef, Generalgouverneur und Hochkommissar noch je zehn Bürger mitbringen. Zudem dürfen alle Träger des Victoria-Kreuzes und des George-Kreuzes, der höchsten militärischen beziehungsweise zivilen Auszeichnung des Vereinigten Königreichs, an der Zeremonie teilnehmen. Am Sonntag wird König Charles III. einen Empfang für die geladenen Gäste geben. Erwartet werden etwa 500 ranghohe Persönlichkeiten, darunter US-Präsident Joe Biden und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.


William und Harry Seite an Seite - aber in unterschiedlicher Kleidung

LONDON: In seltener Nähe und mit gleichermaßen trauriger Miene haben sich die beiden Prinzen William und Harry am Mittwoch beim Trauerzug für ihre Großmutter Queen Elizabeth II. Seite an Seite gezeigt. Trotzdem war der unterschiedliche Lebensweg der Brüder auch bei der offiziellen Zeremonie nicht zu übersehen. Der 40 Jahre alte William trug als Thronfolger und arbeitender Royal Militäruniform, der vom Königshaus abtrünnige Harry (37) einen Traueranzug. Trotz seines Dienstes in Afghanistan musste der Queen-Enkel seine militärischen Titel mit dem Abschied aus dem Königshaus niederlegen.

Auch Queen-Sohn Prinz Andrew (62) war anders gekleidet als sein Bruder König Charles III. und seine anderen Geschwister: Er trug ebenfalls Anzug. Nach seinen Verstrickungen in einen Missbrauchsskandal um den US-Milliardär und verurteilten Straftäter Jeffrey Epstein darf er keine offiziellen Aufgaben mehr als Royal wahrnehmen.


Besondere Blumen und Ehrengarde: Trauerzug für Queen genau geplant

LONDON: Beim Trauerzug für Queen Elizabeth II. werden alle Details genau bedacht. So sind auch die Blumen für den Kranz, der auf dem Sarg der Königin ruht, handverlesen. Es handelt sich um weiße Rosen, weiße Dahlien und eine Auswahl aus Blattwerk wie Kiefern aus der königlichen Residenz Balmoral in Schottland sowie Klebsamen, Lavendel und Rosmarin aus dem Garten von Schloss Windsor. Das teilte der Palast am Mittwoch mit. Auf einem samtenen Kissen thronte die Imperial State Crown genannte Krone, die Elizabeth traditionell zur Parlamentseröffnung trug.

Der Sarg wird auf einer Lafette transportiert, die Träger stammen aus dem Regiment der Queen's Company 1st Battalion Grenadier Guards. An der Zeremonie nimmt auch eine Ehrengarde aus drei Offizieren und 101 Soldaten der königlichen Leibgarde teil. Die berühmte Glocke Big Ben schlägt zu jeder Minute des Zugs ein Mal.


Trauerzug für Queen kommt im britischen Parlament an

LONDON: Der Trauerzug mit dem Sarg von Queen Elizabeth II. ist im britischen Parlament angekommen. Die knapp 40 Minuten lange Prozession mit König Charles III. zog am Mittwoch vom Buckingham-Palast aus über den Prachtboulevard The Mall bis ins Herz des Londoner Regierungsviertels. Hinter dem Sarg, auf dem die Imperial State Crown und ein Blumenkranz ruhten, liefen auch Charles' Söhne Prinz William und Prinz Harry Seite an Seite mit, genauso wie seine Geschwister Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward.

In der Westminster Hall - dem ältesten Teil des Parlaments - wird der geschlossene und mit der royalen Standarte bedeckte Sarg der Queen aufgebahrt. Die Öffentlichkeit hat dort ab Mittwochabend die Möglichkeit, ihrer Königin einen letzten Besuch abzustatten.

Hunderttausende Trauernde und Schaulustige säumten die Route des Trauerzuges, filmten, weinten und applaudierten. Die Zuschauerbereiche waren schon eine halbe Stunde vor Beginn der Prozession vollständig gefüllt. Bereits Stunden vorher waren die Massen ins Zentrum der britischen Hauptstadt geströmt.


London: Zuschauerbereiche entlang des Queen-Trauerzugs sind voll

LONDON: Die Zuschauerbereiche entlang der Route des Trauerzugs für Queen Elizabeth II.

sind komplett mit Menschen gefüllt. Alle Bereiche, von denen aus man die Prozession vom Buckingham-Palast bis zum Parlament verfolgen kann, seien voll, teilte die Stadtverwaltung City Hall am Mittwoch rund eine halbe Stunde vor Beginn der Zeremonie mit. Die Trauernden und Schaulustigen säumten den Vorplatz des Palastes sowie die Prachtstraße The Mall und füllten das Regierungsviertel. Trotz der Menschenmassen war es weitgehend still.


Durchgängig 1000 Helfer an Warteschlange für Queen-Aufbahrung

LONDON: Eine kilometerlange Warteschlange wird bei der Totenwache für Queen Elizabeth II. in London erwartet, auch nachts werden etliche Menschen entlang der Themse anstehen. Schätzungen zufolge könnten bis zu zwei Millionen Menschen der toten Königin in der Westminster Hall die letzte Ehre erweisen. Das ist auch für die britische Regierung eine logistische Herausforderung.

Wie das zuständige Kulturministerium am Mittwoch mitteilte, werden durchgängig mehr als 1000 Freiwillige, Security-Mitarbeiter und Polizisten entlang der Warteschlange im Einsatz sein. Hinzu kommen Hunderte Sanitäter, erwachsene Pfadfinder sowie 30 Vertreter verschiedener Religionen. Auch zwei Gebärdensprachen-Dolmetscher sollen verfügbar sein. Entlang der Strecke stehen nicht nur Erste-Hilfe-Zelte, sondern auch 500 mobile Toiletten. Verschiedenfarbige Armbänder zeigen den Platz in der Warteschlage an - falls die Anstehenden mal kurz verschwinden wollen oder Essen kaufen.

Die Türen der Westminster Hall im Parlament sollten sich am Mittwochnachmittag um 18.00 Uhr (MESZ) öffnen. Bis zum frühen Montagmorgen, dem Tag des Staatsbegräbnisses, kann die Bevölkerung dann einen Blick auf den geschlossenen Sarg der Queen erhaschen.


Experte: Tod der Queen ohne Einfluss auf schottische Unabhängigkeit

GLASGOW: Der Tod von Queen Elizabeth II. wird nach Einschätzung eines britischen Wahlforschers keine Auswirkungen auf die Debatte um eine schottische Unabhängigkeit haben. Die Einstellung zur Monarchie habe keinen Einfluss, sagte John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow der Nachrichtenagentur PA. Ohnehin seien Anhänger der Monarchie auch eher Unterstützer der Union, während Befürworter einer Republik stärker für die Unabhängigkeit einträten, sagte Curtice am Mittwoch.

Es sei nicht vorstellbar, dass Brexit-Gegner, die wieder Mitglied der EU sein wollen, ihre Meinung ändern und für die Union stimmen, nur um die Monarchie zu behalten, sagte Curtice. Hingegen würden Brexit-Befürworter, die eine schottische Unabhängigkeit für wirtschaftlich fatal halten, sicherlich nicht für eine Loslösung votieren, nur um die Monarchie loszuwerden.

Die Queen war am Donnerstag auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Ihr Sarg wurde zunächst nach Edinburgh gebracht, wobei Zehntausende die Straßen säumten. In der schottischen Hauptstadt wurde der Sarg begleitet von ihrem Sohn König Charles III. zur St.-Giles-Kathedrale gebracht. Die öffentliche Aufbahrung nutzten gut 30.000 Menschen, um sich von der Queen zu verabschieden.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon von der Schottischen Nationalpartei (SNP) peilt für Oktober 2023 ein zweites Unabhängigkeitsreferendum an. In einer ersten Volksabstimmung 2014 hatte eine knappe Mehrheit gegen eine Loslösung votiert. Allerdings argumentiert Sturgeon, der Brexit, den die Schotten abgelehnt hatten, habe die Ausgangslage völlig verändert. Nach den aktuellen Plänen der SNP soll ein unabhängiges Schottland eine Monarchie bleiben.


«No dogs»: Corgis der Queen können nicht an Beisetzung teilnehmen

LONDON: Queen Elizabeth II. war für ihre Liebe zu Corgis bekannt. Doch an dem Staatsbegräbnis ihres Frauchens können die Hunde aller Wahrscheinlichkeit nach nicht teilnehmen. «Leider lautet die Antwort nein», hieß es beim TV-Sender Sky News. Schon der formale Charakter der Veranstaltung schließe die Tiere aus. Zudem verböten die Regeln der Westminster Abbey die Mitnahme - «no dogs», heißt es in der bekannten Londoner Kirche. «Hunde dürfen sich noch nicht einmal auf dem Gelände der Abtei bewegen», betonte der Sender.

Zuletzt besaß die Queen noch zwei Corgis, Muick und Sandy. Sie werden nun von ihrem zweitältesten Sohn Prinz Andrew sowie dessen Ex-Frau Sarah Ferguson und den Töchtern Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie in Obhut genommen.

Die Liebe der Königin zu den Corgis, offiziell Welsh Corgi Cardigan, geht auf Susan zurück, eine Hündin, die sie von ihren Eltern zum 18. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Susan durfte sogar mit auf Hochzeitsreise gehen. Mit Susan begann die Königin eine Zucht, deren letzter Nachkomme Willow 2018 starb.


Pferde für Prozession des Queen-Sargs mit speziellem Training

LONDON: An der Prozession des Sargs von Queen Elizabeth II. nehmen auch viele Pferde teil. Die Tiere haben zuvor ein spezielles Training erhalten, wie der Sender Sky News berichtete. Besonders im Fokus standen dabei demnach laut schreiende Menschen an der Wegstrecke sowie Fahnen und Blumen, die womöglich auf die Strecke durch die Londoner Innenstadt geworfen werden. Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben.

«Sie sind lauten Geräuschen, Menschenmassen, Fahnen, Blumen, schluchzenden Menschen ausgesetzt», sagte Sergeant Tom Jenks, der den Leichenwagen anführen wird. Sogar Trommeln und «aggressive Geräusche» seien möglich. Mindestens eines der Pferde hat aber bereits Erfahrung mit offiziellen Beerdigungen: Der 18-jährige Cassius nahm 2013 an der Beisetzung von Ex-Premierministerin Margaret Thatcher teil.

Queen Elizabeth war eine große Pferdenärrin und ritt gerne und oft. Als Züchterin feierte sie mehrere Erfolge. Insgesamt soll die Königin etwa 180 Pferde und Ponys besessen haben, die auf verschiedene Residenzen und Ställe über das Königreich verteilt sind.


Fast 110 Stunden Queen-Sarg im Livestream - BBC überträgt Aufbahrung

LONDON: Der öffentlich-rechtliche britische Sender BBC wird die Aufbahrung von Queen Elizabeth II. im Londoner Parlament in einem Livestream übertragen. Das Angebot richte sich an Menschen in aller Welt, die der gestorbenen Königin ihren Respekt erweisen wollen, aber nicht nach London reisen können oder sich die langen Wartezeiten in der Hauptstadt nicht zutrauen, hieß es am Mittwoch von dem Sender.

Der Stream soll unter anderem über die Internetseite der BBC und in der App verfügbar sein und am Mittwoch um 18.00 Uhr (MESZ) beginnen. Zum gleichen Zeitpunkt dürfen auch die ersten Trauernden in London die Westminster Hall betreten, den ältesten Teil des Parlaments. Bis zum frühen Montagmorgen (7.30 Uhr MESZ) soll der geschlossene Sarg dort aufgebahrt für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Es wird mit Hunderttausenden Interessierten und Wartezeiten von bis zu 30 Stunden gerechnet. Wer sich den Stream der BBC in voller Länge anschaut, kann den Sarg der am Donnerstag gestorbenen Queen Elizabeth II. ganze 109,5 Stunden lang begutachten.


Keine Gerichtsverhandlungen am Tag des Staatsbegräbnisses

LONDON: Wegen des Staatsbegräbnisses von Queen Elizabeth II. werden landesweit Gerichtsverhandlungen verschoben. Aus Respekt vor der Königin bleiben die Gerichte am kommenden Montag in aller Regel geschlossen. Das trifft auch Untersuchungshäftlinge, die an dem Tag vor Gericht erscheinen sollten. Ihre Verfahren werden nun auf den nächsten möglichen freien Termin verlegt - wegen des immensen Rückstaus unbearbeiteter Fälle kann das eine Verzögerung um Wochen oder gar Monate bedeuten. Lediglich besonders dringende Fälle wie Entscheidungen über Haftbefehle werden verhandelt.

Die Richter sprachen dem neuen König Charles III. am Mittwoch ihr Beileid zum Tod seiner Mutter aus und versicherten, ihm «mit demselben Engagement und Stolz zu dienen» wie der Queen. «Der hingebungsvolle Dienst, den Ihre gestorbene Majestät als Souveränin ihrem Volk und Land, ihren Reichen und dem Commonwealth geleistet hat, war eine Inspiration für Inhaber von Richterämtern bei der Erfüllung ihrer Pflichten in der Rechtspflege», teilten der oberste Richter in England und Wales, Lord Chief Justice Ian Burnett, und der Chef des britischen Tribunalsystems, Senior President of Tribunals Keith Lindblom, mit.


London Fashion Week schränkt Programm wegen Begräbnis der Queen ein

LONDON: Die am Donnerstag beginnende London Fashion Week hat ihr Programm wegen der Staatstrauer für Queen Elizabeth II. deutlich eingeschränkt. Man wolle der in der vergangenen Woche gestorbenen Königin als Branche Respekt zollen und ihr Vermächtnis für den kreativen Sektor würdigen, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch.

Am Montag, dem Tag des Staatsbegräbnisses, sollen alle geplanten Shows gestrichen werden. Auch alle Partys und Events der London Fashion Week werden entweder in kleinerem Rahmen stattfinden oder zu einem anderen Zeitpunkt. Das Branchentreffen steht vom 15. bis 20. September in der britischen Hauptstadt an. Auch die Queen war zu Lebzeiten bei der London Fashion Week zu Gast.


Lieblingscocktail der Queen: Ansturm auf Dubonnet

SYDNEY: Der Cocktail Dubonnet und Gin war bekanntermaßen das Lieblingsgetränk der Queen. Weil in Australien so viele Menschen mit dem Drink auf die am vergangenen Donnerstag gestorbene Elizabeth II. anstoßen wollen, kommen Supermarktketten kaum noch mit der Aufstockung der Regale nach. Die Hauptzutat, der französische Aperitif Dubonnet Rouge, sei bei großen Spirituosenketten wie Dan Murphy's und BWS in den vergangenen Tagen teilweise ausverkauft gewesen, berichtete die Zeitung «Sydney Morning Herald» am Mittwoch. Am Montag, dem Tag des Staatsbegräbnisses, wird ein weiterer Ansturm auf den erstmals 1846 verkauften Wermut-ähnlichen Drink erwartet.

Allein zwischen Freitag und Sonntag seien die Verkäufe um 465 Prozent im Vergleich zu einer siebentägigen Handelswoche in die Höhe geschnellt. «Die Leute haben ganz eindeutig gegoogelt, was das Lieblingsgetränk der Königin war, um es dann selbst zu mixen», sagte Tim Carroll vom Getränkeunternehmen Endeavour Group. Elizabeth II. soll besonders gerne Dubonnet mit einem Drittel Gin getrunken haben, serviert mit einer halben Zitronenspalte und Eiswürfeln. Bereits die 2002 gestorbene Queen Mum soll den Drink geliebt haben.


Von der Leyen über die Queen: «Sie ist eine Legende»

STRAßBURG: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die gestorbene britische Königin Elizabeth II.

in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union gewürdigt. «Sie ist eine Legende», sagte von der Leyen vor dem EU-Parlament in Straßburg am Mittwoch. «Sie war eine Konstante während der turbulenten und ereignisreichen letzten 70 Jahre.» Sie habe immer die richtigen Worte gefunden, etwa während der Pandemie. «Sie appellierte nicht nur an das Herz ihrer Nation, sondern auch an die Seele der Welt», sagte von der Leyen. Königin Elizabeth ist vergangene Woche in Schottland gestorben.


Queen-Aufbahrung: Nächtliche Schlangen vor britischem Parlament

LONDON: In London haben sich schon viele Stunden vor der Aufbahrung von Königin Elizabeth II. erste Schlangen von Trauernden gebildet, die Abschied von der Queen nehmen wollen. In der Nacht zum Mittwoch harrten britischen Medien zufolge viele Menschen am britischen Parlament aus, um im Laufe des Tages der Monarchin ihren Respekt zu zollen. Hilfsorganisationen versorgten Wartende mit heißen Getränken und Snacks, berichtete der Sender BBC. Es könnte dennoch sehr ungemütlich werden: Meteorologen sagten für den Mittwochmorgen starke Regenfälle in der britischen Hauptstadt voraus.

Der Sarg wird am Nachmittag (Ortszeit) zur Westminster Hall gebracht, dem ältesten Teil des britischen Parlaments. Die Prozession soll um 15.22 Uhr MESZ (14.22 Uhr Ortszeit) den Buckingham-Palast verlassen. Zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie werden dazu erwartet. Ab dem frühen Abend kann die Bevölkerung vier Tage lang an dem Sarg vorbeiziehen, bis am Montag das Staatsbegräbnis stattfindet. Hunderttausende werden erwartet, manche Schätzungen gehen von bis zu zwei Millionen Menschen und extrem langen Wartezeiten aus.


Britische Kinos zeigen Staatsbegräbnis - aber ohne Popcorn

LONDON: Mehrere britische Kinoketten übertragen am Montag kostenlos das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. in ihren Sälen. Beim Betreiber Vue Cinemas erhalten Zuschauer eine Flasche Wasser, müssen aber auf Popcorn, Snacks und andere Getränke verzichten, wie der Sender Sky News am Mittwoch berichtete. Alle anderen Übertragungen fallen aus Respekt vor der Königin aus. Auch die Kinoketten Curzon und Arc wollen die Beisetzung zeigen. Andere Unternehmen wie Cineworld, Odeon und Showcase schließen ihre Säle während des Staatsbegräbnisses.

Wegen der Beisetzung ist der 19. September zum arbeitsfreien Feiertag erklärt worden. Auch Supermärkte schließen für einige Stunden.


Australien hilft Pazifik-Regierungschefs bei Reise nach London

CANBERRA: Der australische Premierminister Anthony Albanese wird zusammen mit den Staats- und Regierungschefs von vier Inselstaaten im Pazifik zum Staatsbegräbnis der Queen nach London reisen.

Spitzenpolitiker aus Papua-Neuguinea, Tuvalu, den Salomonen und Samoa hätten die Einladung aus Australien angenommen, ihnen beim Transport in die britische Hauptstadt zu helfen, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP am Mittwoch. Alle fünf Staaten sind Teil des Commonwealth, außer in Samoa ist der britische Monarch zudem das Staatsoberhaupt dieser Länder. Die Delegation werde am Donnerstagabend in Richtung London abfliegen, hieß es. Das Staatsbegräbnis für Königin Elizabeth II. findet am Montag statt.


Öffentlicher Platz in Sydney wird nach der Queen benannt

SYDNEY: Ein neuer öffentlicher Platz im Zentrum von Sydney wird nach der gestorbenen britischen Königin Elizabeth II. benannt. Der Platz werde die Macquarie Street im zentralen Geschäftsviertel der australischen Metropole mit der Parkanlage The Domain verbinden und den Namen «Queen Elizabeth II Place» tragen, kündigte Premierminister Anthony Albanese am Mittwoch an. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen.

Die Regierung des Bundesstaates New South Wales werde zusammen mit der Stadtverwaltung von Sydney ein Denkmal für die Monarchin auf dem Platz errichten lassen, hieß es. Zukünftige Generationen würden so immer an «die Hingabe, die Leidenschaft und den Dienst» der Königin erinnert, den sie den Menschen in New South Wales und Australien geleistet habe, sagte der Regierungschef der Region, Dominic Perrottet.

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