«Modern Love»

Kleine Häppchen Romantic Comedy

Anne Hathaway (l) und Gary Carr in einer Szene von
Anne Hathaway (l) und Gary Carr in einer Szene von "Modern Love". Die neue Comedy-Serie startet am 18.10.2019 bei Amazon Prime. Foto: Christopher Saunders/Amazon/dpa

HAMBURG (dpa) - Basierend auf einer erfolgreichen «New York Times»-Kolumne bringt Amazon Prime die ersten acht Folgen seiner umwerfenden neuen Serie «Modern Love» heraus. Mit dabei: Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway.

Seit 15 Jahren erscheint in der renommierten «New York Times» wöchentlich eine Kolumne mit dem Namen «Modern Love». Sie erzählt unterschiedliche Irrungen und Wirrungen moderner Liebschaften im Schmelztiegel New York. Von alleinerziehenden Müttern ebenso wie von dem unromantischen Drang, die Suche nach dem Richtigen moderner Technik zu überlassen. Von Patchworkfamily bis Dauersingle - das Repertoire dieser kurzen Geschichten ist endlos. Und als begeisterter Leser der Kolumne erweist sich nun auch Autor und Regisseur John Carney, bislang bekannt durch musikalische Tragikomödien wie «Once» (2007), «Can a Song Save Your Life?» (2013) und «Sing Street» (2016).

Für seine gleichnamige Serienadaption von «Modern Love», deren acht halbstündige Episoden von Freitag (18. Oktober) an beim Streamingdienst Amazon Prime zu sehen sein werden, karrte er eine ganze Wagenladung renommierter Hollywood- und Independent-Filmstars an sein Set. Dazu gehören im Falle der ersten Staffel unter anderem Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway («Les Misérables»), Komikerin Tina Fey («Sisters»), Catherine Keener («Being John Malkovich»), Dev Patel («Slumdog Millionär») und Newcomerin Sofia Boutella («Kingsman: The Secret Service»), um nur einen Bruchteil zu nennen. Sie schlüpfen in die Haupt- und Nebenrollen charmanter Lovestorys.

Die Serie ist eine Anthologie. Das bedeutet: Jede Folge erzählt eine neue Geschichte, die Episoden sind untereinander nicht verknüpft. Sie alle eint nur ein ähnliches Setting (New York) und eben das Thema: die Liebe. Gleich in der Auftaktepisode muss sich eine junge Frau mit ihrer bevorstehenden Rolle als alleinerziehende Mutter anfreunden. Ausgerechnet der Türsteher eines Nobelhotels wird zum engen Vertrauten, der sie auf diesem steinigen Weg des Schicksals begleitet. In einer anderen Episode wiederum stellt sich ein Mann notgedrungen den Fehlentscheidungen seiner Vergangenheit, die dazu führten, dass er heute zwar einflussreicher Geschäftsmann, aber eben noch lange nicht glücklich ist. Und in wieder einer anderen Episode gerät ein erstes Date unverhofft aus dem Ruder.

In «Modern Love» erzählt John Carney eigentlich nur von den Dingen, von denen er schon immer erzählt hat: Von den zwischenmenschlichen Verwirrspielen, dysfunktionalen Beziehungen und melancholischer Romantik. Den Look und die bittersüße Atmosphäre kennt man bereits aus seinen bisherigen Filmen. Die Dialogdichte mitsamt diversen treffsicheren Pointen und beißenden Beobachtungen in die emotional-traurigen Abgründe der menschlichen Seele erinnern dagegen an Woody Allen in seinen Hochphasen. Nur dass der sich ja irgendwann darauf beschränkt hat, davon zu erzählen, dass sich ein älterer Mann in eine jüngere Frau verliebt.

Mit «Modern Love» trifft Carney nicht nur die emotionale Verfassung der «Generation beziehungsunfähig» auf den Punkt, indem er immer wieder gewitzt Ausreden in und Auswege aus der selbstgewählten Einsamkeit präsentiert. Er bewahrt sich durch diverse Happy Ends auch die romantische Ader und legt mit diesem Amazon-Original eine Serie vor, von der man schnell nicht genug bekommt. Hoffentlich gibt es nach den ersten acht Folgen schnell Nachschub. Die Vorlage gibt sie ja her.

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