China und Russland sollten sich unterstützen

​«Kerninteressen» 

Russische Raketen, die von der russischen Region Belgorod aus auf die Ukraine abgefeuert werden, sind in der Morgendämmerung in Charkiw, Ukraine, am frühen Sonntag zu sehen. Foto: Vadim Belikov/Ap/dpa
Russische Raketen, die von der russischen Region Belgorod aus auf die Ukraine abgefeuert werden, sind in der Morgendämmerung in Charkiw, Ukraine, am frühen Sonntag zu sehen. Foto: Vadim Belikov/Ap/dpa

PEKING: China und Russland haben ihren Willen zu einer engen Zusammenarbeit bekräftigt. China sei weiterhin bereit, sich bei den jeweiligen «Kerninteressen» der beiden Staaten gegenseitig «stark» zu unterstützen, sagte der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping am Mittwoch bei einem Treffen mit dem russischen Regierungschef Michail Mischustin in Peking. Das berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua ohne weiter zu konkretisieren, was mit «Kerninteressen» gemeint war. Auch in internationalen Foren wie etwa den Vereinten Nationen sollten beide Staaten nach Xis Vorstellung die Kooperation stärken.

Während seines zweitägigen Besuchs betonte auch Mischustin die guten Beziehungen zu China. Er lobte vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, zeigte sich Mischustin bei einem Treffen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang am Mittwoch zuversichtlich, dass beide Staaten in diesem Jahr «vor dem Zeitplan» die Marke von umgerechnet 200 Milliarden US-Dollar im gegenseitigen Handel überschreiten werden.

Als Zeichen der engen Zusammenarbeit würden bereits 70 Prozent der gegenseitigen Transaktionen in den beiden Landeswährungen und nicht mehr in Dollar abgewickelt, betonte Mischustin.

Mischustin war am Dienstag zu dem zweitägigen Besuch in China eingetroffen und hatte zunächst Shanghai besucht. Auch dort unterstrich er bereits die Bedeutung der Handelsbeziehungen. So sei Russland bereit, mehr landwirtschaftliche Produkte nach China zu verkaufen.

Der Handel mit China ist für Russland umso wichtiger, seit vor allem westliche Staaten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine weitreichende Sanktionen verhängt haben.

China bemüht sich um Friedensgespräche im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Peking gibt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin jedoch insgesamt Rückendeckung, was dem Land viel internationale Kritik einbringt. Auch die streng von der Regierung kontrollierten chinesischen Staatsmedien berichten regelmäßig russlandfreundlich.

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Tim Beam 27.05.23 23:10
@Livio: CIA Aktivitäten zum Sturz von Regierungen
Man könnte noch die CIA Aktivitäten, welche in Chile zum Sturz der Allende Regierung führten und die Pinochet mörderische Diktatur installierte dazu zählen. Weiter dazu zählen kann man die CIA Aktivitäten in Nicaragua, Brasilien, Argentinien usw. zur Installation von Diktaturen, um den USA Eliten die Angst vor dem Kommunismus zu nehmen. Eigentlich müsste die halbe Weltbevölkerung die USA hassen. Die (geschürte?) Angst vor dem sogenannten Sozialismus, welcher im früheren Ostblock, China usw. praktiziert wurde, verhindert dies. Allerdings wenn die Praxis in diesen Ländern von der Theorie des Kommunismus abweicht, ist dies nicht schlimm für die Theorie, sondern für die Praxis.

Jürgen Franke 27.05.23 07:40
Livio, alles richtig, aber Tatsachen müssen
schon mal ausgeblendet werden, da sie heute nicht in die Propaganda passen. Obama hat für sein Engagement den Friedensnobelpreis erhalten.
Michel Maillet 27.05.23 02:00
Livio
45-46 verwechseln sie wohl da was mit der japanischen Invasion in China, und nachher dem Einfluss von Stalin zu dem dann als Bürgerkrieg geltenden Konflikt. Da wurden keine amerikanischen Bomben abgeworfen! Für fast den ganzen Rest (nicht ganz) ihrer Liste waren Eingriffe der NATO und UN verantwortlich! Darf ich Ihnen jetzt mal eine Liste der Staaten, also wie sie sagen Schurkenstaaten präsentieren, welche zur NATO und zur UN gehören? Oder kennen Sie die bereits?
Livio Tagliavini 26.05.23 23:10
Schurkenstaaten
Jeder soll seine eigene Meinung äussern können...ich bin der Meinung dass der grösste Schurkenstaat die USA ist.
USA hat diese Länder zerbombt und die "Demokratie" gebracht (ironisch):
1945-46 China, 1950-53 Korea+China, 1954 Guatemala, 1958 Indonesia, 1959-61 Cuba, 1960 Guatemala, 1964 Congo, 1965 Peru, 1964-73 Laos, 1961-73 Vietnam, 1969-70 Cambodia, 1967-69 Guatemala, 1983 Grenada, 1983-84 Lebanon, 1980 El Salvador+Nicaragua, 1986 Libya, 1987 Iran, 1989 Panama, 1991 Iraq, 1993 Somalia, 1998 Sudan+Afghanistan, 1999 Yugoslavia, ab 2001 Afghanistan, ab 2003 Iraq, 2011 Libya, ab 2011 Syrien.........
«Keine andere Nation hat seit 1945 so viele andere Länder bombardiert wie die USA. Kein anderes Land hat seit 1945 so viele Regierungen gestürzt und war in so vielen offenen und verdeckten Konflikten verstrickt wie die USA. Kein anderes Land der Welt unterhält in so vielen anderen Ländern Militärstützpunkte, exportiert so viele Waffen und unterhält einen so hohen Rüstungsetat wie die USA.»
Dracomir Pires 25.05.23 13:50
"Kerninteressen" bedeutet nichts anderes ...
... als dass die beiden Schurkenstaaten sich gegenseitig dabei unterstützen, noch andere Länder zu überfallen.
Ingo Kerp 25.05.23 12:50
Das war wohl abzusehen. Durch die Sanktionen gegen RUS mußte sich das Land nach Hilfen umsehen und Absatzmärkten. Neidlos muß anerkannt werden, das es RUS super gelungen ist, Freunde / Verbündete an sich zu binden. Neben CHN als machtigem Freund haben sich auch die übrigen BRICS Staaten auf Seiten von RUS geschlagen als deren Lieferanten und auch als Kunden. Die EU hängt damit zwangsläufig zwischen den Stühlen Ost und West und wird sich entscheiden müssen, wohin der Weg gehen soll.
Thomas Sylten 25.05.23 12:30
Das haben wir nun davon: Die von Gorbi erträumte und auch noch in den Putin-Anfangsjahren mögliche Errichtung eines Europäischen Hauses unter Einbeziehung Russlands und die daraus entstehende (hoffentlich humanistische) Großmacht Europa wurde von den Amis aus Sorge vor ernstzunehmender Konkurrenz so lange torpediert, bis Russland sich gegen uns stellte und nun auch vor Krieg - bis dahin eher US/NATO-Mittel der "Politik" - nicht mehr zurück schreckt.

Wir erleben nun eine völlig ungewünschte Entwicklung hin zu einem marginalisierten Europa, zerrieben zwischen dem neuen Ostblock China-Russland und den USA, wobei sich diesmal der Ostblock zum wirtschaftlichen Giganten aufschwingt (chinesisches Know-how plus russische Energie) und der Westen krakelend hinterher läuft, staunend darüber wie das so schnell passieren konnte.