Handballerinnen gewinnen gegen Rumänien

​WM-Viertelfinale nah 

WM, Hauptrunde, Gruppe 3, 1. Spieltag, Deutschland - Rumänien. Xenia Smits (M) aus Deutschland gegen Daria Bucur (l) und Crina Pintea (r) aus Rumänien. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix/ap/dpa
WM, Hauptrunde, Gruppe 3, 1. Spieltag, Deutschland - Rumänien. Xenia Smits (M) aus Deutschland gegen Daria Bucur (l) und Crina Pintea (r) aus Rumänien. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix/ap/dpa

HERNING: Deutschlands Handballerinnen sind bei der WM nicht zu stoppen. Beim Sieg gegen Rumänien trumpft Torhütern Filter auf. Das DHB-Team ist seinem Minimalziel ganz nah.

Deutschlands Handballerinnen tanzten nach dem Zittersieg gegen Rumänien ausgelassen im Jubelkreis über das Parkett. Mit dem hart erkämpften 24:22 (9:12) zum Start in die Hauptrunde hat das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch seinen beeindruckenden Erfolgslauf bei der WM in Skandinavien fortgesetzt und einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht.

«Das war eine geile mentale Leistung. Kompliment an die Mädels», lobte Gaugisch nach dem Abpfiff und ergänzte mit Blick auf die kommenden Aufgaben: «Das gibt natürlich weiter Selbstbewusstsein und hilft uns, den eigenen Glauben zu entwickeln.»

Mit einem Sieg am Samstag über Serbien kann die DHB-Auswahl um die überragende Torfrau Katharina Filter bereits den Einzug in die Runde der besten Acht perfekt machen. «Wir haben jetzt den ersten Matchball, unser Mindestziel zu erreichen», sagte Co-Kapitänin Emily Bölk. Zum Abschluss der Hauptrunde geht es am kommenden Montag gegen Titelanwärter und Co-Gastgeber Dänemark. Die beiden Gruppenbesten qualifizieren sich fürs Viertelfinale.

Beim starken Auftritt von Filter, die 16 Würfe der Rumäninnen parierte, waren Antje Döll und Annika Lott an ihrem 24. Geburtstag mit jeweils vier Treffern beste Werferinnen im deutschen Team. «Ich bin mega happy. Wir haben gezeigt, dass wir auch enge Spiele für uns entscheiden können», frohlockte Bölk.

Auch der Bundestrainer war nach dem vierten Sieg im vierten Spiel erleichtert, sah es zunächst doch nicht danach aus. «Wir sind schwer in die erste Halbzeit gekommen, sind aber ruhig geblieben. In der zweiten Halbzeit haben wir endlich unser Tempospiel gespielt, uns gut auf dem Feld positioniert und sind vor allem in der Deckung voll in die Zweikämpfe gegangen», analysierte Gaugisch.

Gaugisch hatte die Partie als «Knackpunkt-Spiel» bezeichnet. «Wenn Rumänien dieses Spiel verliert, sind sie im Normalfall weg. Und wenn wir Rumänien abschütteln, haben wir gute Chancen, unter die besten zwei zu kommen», sagte der 49-Jährige vor dem Anpfiff. Zugleich warnte er vor «der gefährlichen Achse» um die viermalige Welthandballerin Cristina Neagu im Rückraum sowie Kreisläuferin Crina Pintea - wie sich herausstellen sollte, zurecht.

Rund 2500 Zuschauer in Herning sahen von Beginn an den «absoluten Kampf», den Bölk prognostiziert hatte. Die Souveränität vom Gala-Spiel gegen Polen (33:17) fehlte der deutschen Auswahl. Unachtsamkeiten prägten die Anfangsphase, in der das DHB-Team schnell einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlief.

Rumänien spielte alles andere als überragend, profitierte aber vom fehleranfälligen deutschen Spiel. Xenia Smits und Geburtstagskind Annika Lott verpassten freistehend den Ausgleich. Alina Grijseels vergab gegen Rumäniens starke Torfrau gleich zwei Siebenmeter in der ersten Hälfte - und Trainer Gaugisch forderte an der Seitenlinie vergeblich «mehr Bewegung» in der Offensive.

Nach der Pause brachte WM-Debütantin Viola Leuchter mehr Schwung ins Angriffsspiel und sorgte mit zwei frühen Treffern für Jubel auf der deutschen Bank. Wieder hatte das DHB-Team mehrere Chancen auf den Ausgleich - wieder leistete es sich haarsträubende Fehler. Und trotzdem gelang in der 42. Minute erstmals seit dem 1:0 wieder die Führung (16:15).

Filter lief zwischen den Pfosten nun zur Hochform auf und hielt einen Wurf nach dem anderen. In der rumänischen Defensive ergaben sich erstmals größere Lücken. Zehn Minuten vor Spielende führte der DHB-Kader plötzlich mit fünf Toren (22:17). Hinten stand Deutschland nun kompakter und brachte den wichtigen Sieg über die Zeit.

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