Wahlleiterin nennt Sieg Putins Antwort auf äußeren Druck

Foto: Pixabay
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MOSKAU: Die Wahlkommission hat vorläufige Ergebnisse vorgestellt und den Sieg Putins bestätigt. Wahlleiterin Pamfilowa schwärmt von einer Rekordbeteiligung - sieht darin eine Botschaft an den Westen.

Russlands zentrale Wahlkommission hat Präsident Wladimir Putin mit 87,3 Prozent der Stimmen den Sieg bei der von Manipulationsvorwürfen überschatteten Abstimmung zuerkannt. «Das ist ein Rekordergebnis», sagte Wahlleiterin Ella Pamfilowa am Montag bei der Vorstellung der vorläufigen Resultate - das offizielle Wahlergebnis soll am Donnerstag präsentiert werden. Auch die Beteiligung liege mit 77,44 Prozent auf dem höchsten Stand überhaupt. Putin ist für die Dauer von sechs Jahren in seine fünfte Amtszeit gewählt. Der 71-Jährige ist seit fast 25 Jahren an der Macht.

Insgesamt hätten fast 76 Millionen Russen für Putin gestimmt. Laut Pamfilowa, die seit 2016 Wahlleiterin ist, ist die hohe Wahlbeteiligung eine Antwort der russischen Bürger auf den angeblichen Druck, der von außen auf das Land ausgeübt worden sei. Berichten unabhängiger Beobachter zufolge haben aber vor allem staatliche Institutionen und Konzerne massiven Druck auf Angestellte ausgeübt, zur Abstimmung zu gehen.

Pamfilowa bezeichnete die Vorwürfe einer unfreien und unfairen Wahl als «primitives Höhlendenken». Diese Vorurteile würden allein vom Westen geschürt, der den Sieg Putins vorausgesehen habe, aber mit dem Ergebnis nicht einverstanden sei. «Wir sind überzeugt davon, dass unser Land frei ist, mit einem freien Willen und einem hochgebildeten Volk, dass weder Druck von innen noch von außen duldet», sagte sie.

Putins drei Mitbewerber waren nicht nur alle auf Kremllinie oder unterstützten Putin sogar direkt, sondern galten auch von vornherein als komplett chancenlos. Nach Angaben der Wahlkommission erhielt der Kommunist Nikolai Charitonow etwas mehr als vier Prozent der Stimmen; Wladislaw Dawankow von der liberalen Partei Neue Leute erreichte knapp vier Prozent; der Ultranationalist Leonid Sluzki lag bei rund drei Prozent.

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