Wahllokale schließen im Iran

Erste Angaben zur Wahlbeteiligung

Die iranischen Geistlichen geben ihre Stimmen während der iranischen Parlamentswahlen in der Ershad-Moschee im Norden Teherans ab. Foto: epa/Abedin Taherkenareh
Die iranischen Geistlichen geben ihre Stimmen während der iranischen Parlamentswahlen in der Ershad-Moschee im Norden Teherans ab. Foto: epa/Abedin Taherkenareh

TEHERAN: Nach einer vierstündigen Verlängerung sind die Wahlen im Iran am Freitag ohne große Zwischenfälle beendet worden. Die landesweit fast 60.000 Wahllokale waren von 8.00 bis Mitternacht Ortszeit (5.30 bis 21.30 Uhr MEZ) geöffnet. Mit ersten Ergebnissen wird am Wochenende gerechnet. Staatsmedien zufolge sind die Schulen am Samstag, dem Beginn der iranischen Woche, wegen der Verzögerung der Wahlen geschlossen.

Einem ersten Bericht zufolge wurde eine Wahlbeteiligung von etwa 41 Prozent verzeichnet. Wie die regierungsnahe Nachrichtenagentur Fars in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) berichtete, gaben rund 25 von 61 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimmen ab. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Es wäre dennoch die niedrigste Wahlbeteiligung in der Geschichte der Islamischen Republik nach 42,6 Prozent Wahlbeteiligung bei der Parlamentswahl 2020.

Rund 61 Millionen Menschen waren dazu aufgerufen, ein neues Parlament (Madschles) und den Expertenrat, ein einflussreiches Gremium islamischer Geistlicher, zu wählen. Zahlreiche kritische Kandidaten wurden vor den Wahlen durch den sogenannten Wächterrat ausgeschlossen. Die Bevölkerung ist desillusioniert von gescheiterten Reformversuchen der vergangenen Jahrzehnte. Viele Menschen wollten nicht wählen gehen.

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