Sinn Fein fordert die etablierten Parteien heraus

Foto: epa/Niall Carson
Foto: epa/Niall Carson

DUBLIN (dpa) - In Irland sind am Samstag mehr als drei Millionen Menschen zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen.

Die Wahllokale sind von 8.00 bis 23.00 Uhr (MEZ) geöffnet. Die irische Rundfunkanstalt RTÉ veröffentlicht direkt nach Schließung der Wahllokale die Ergebnisse einer Nachwahlbefragung. Mit einem belastbaren Ergebnis wird erst im Laufe des Sonntags gerechnet.

Premierminister Leo Varadkar muss mit einer Niederlage für seine liberal-konservative Partei Fine Gael rechnen. Umfragen zufolge rutschte die Partei auf Platz drei hinter die linksgerichtete Sinn Fein und und die konservative Fianna Fail.

Sollten sich die guten Umfragewerte für Sinn Fein auch im Wahlergebnis niederschlagen, wäre das eine Sensation. Sinn Fein arbeitet an einer Wiedervereinigung Irlands mit dem britischen Nordirland und galt früher als politischer Arm der Untergrundorganisation IRA. Mit ihrem Fokus auf soziale Themen und der linken Ausrichtung scheint sie jedoch derzeit in ein Vakuum zu stoßen.

Sinn Fein ist als einzige Partei in beiden Teilen der irischen Insel vertreten. Für eine Regierungsbildung dürfte es aber kaum reichen. Die Partei tritt gar nicht in allen Wahlkreisen an. Zudem schließen sowohl Fine Gael als auch Fianna Fail eine Zusammenarbeit mit Sinn Fein bislang aus. Am wahrscheinlichsten gelten eine Koalition von Fianna Fail und Fine Gael oder eine Minderheitsregierung von Fianna Fail, die von Fine Gael toleriert wird.

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