Vom Schlagersänger zum Drogenschmuggler

„Patrick Naumann“ wurde auf Bali mit 201 Gramm Kokain verhaftet

Patrick Naumann erwarten 20 Jahre Haft, eine Geldbuße von umgerechnet 656.000 Euro oder gar die Todesstrafe
Patrick Naumann erwarten 20 Jahre Haft, eine Geldbuße von umgerechnet 656.000 Euro oder gar die Todesstrafe

PATTAYA/DENPASAR: In den Bars und Biergärten der Touristenmetropole unterhielt er die Gäste mit fröhlichen Gassenhauern. Gerne erzählte Hans Peter N. alias „Patrick Naumann“ von seiner früheren Karriere als Barsänger auf Mallorca und gab vor, als Herzog Max von Bayern im Kinofilm „Ludwig II“ vor der Kamera gestanden zu haben. Nun hat es sich ausgefeiert. Der selbsternannte Schlagerstar wurde am 26. September am Flughafen der indonesischen Ferieninsel Bali mit 201 Gramm Kokain in seiner Unterwäsche verhaftet.

Der 48-Jährige habe Verdacht erregt, weil er eine Stunde lang auf der Toilette geblieben sei, berichtete die Zeitung „Republika“. Zollbeamte untersuchten ihn und fanden elf Kapseln mit insgesamt 201 Gramm Kokain in seiner Unterwäsche. Im Krankenhaus wurden weitere Kapseln in seinem Magen entdeckt. Hans Peter N. war am 25. September aus Bangkok kommend in Bali gelandet. Dem Bericht zufolge sagte der Festgenommene, man habe ihm 5.000 US-Dollar angeboten, um die Drogen zu schmuggeln. Ihm drohen 20 Jahre Haft.

„Patrick Naumann“ ist kein Einzelfall. Immer wieder geraten abgebrannte Pattaya-Residenten mit nicht selten drehbuchreifen Straftaten in das Interesse der Weltmedien. Frauen, billiger Sex und Alkohol-Exzesse haben auch in Thailand ihren Preis.

2010 feierte der stadtbekannte Wirt des ehemaligen „Dom-Ecks“ an der Naklua Road als „Bankräuber, dem das Geld ausging“ Schlagzeilen. Immer wenn „Kurt Flücht“, so nannte sich der Deutsche in Thailand, knapp bei Kasse war, stieg er in den Flieger und überfiel in seiner Heimat eine Bank. Insgesamt wurden dem damals 53-Jährigen zwei ausgeführte sowie zwei versuchte Raubüberfälle zur Last gelegt, die Dunkelziffer war durchaus höher. 2013 wurde Peter N. vom Landgericht Duisburg wegen räuberischer Erpressung zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der österreichische Herausgeber eines deutschsprachigen Pattaya-Magazins hatte von der Touristenmetropole aus über seinen Computer den Aldi-Konzern in Deutschland um 15 Millionen Euro erpressen wollen. Er drohte, vergiftete Lebensmittel in die Filialen des deutschen Supermarktriesen einzuschmuggeln. (Foto: epa)

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Jürgen Bindernagel 03.10.14 15:11
Selber schuld
Das Gejaule von dem war unerträglich.