PATTAYA: Seit acht Monaten sind Pattayas Grenzen auf dem Land-, Luft und Seeweg für ausländische Touristen geschlossen und besonders Pattayas weltberühmte Entertainmentindustrie leidet unter dem Ausbleiben der ausländischen Besucher.
Während sich Diskotheken und Nachtclubs auf thailändische Besucher als Zielgruppe neuausgerichtet haben, trifft die Schließung des Landes besonders die unzähligen Lady-Bars der Stadt, die auf ausländische Kunden angewiesen sind. Denn im Gegensatz zu Ausländern bevorzugen die meisten thailändischen Besucher des horizontalen Gewerbes geschlossene und klimatisierte Vergnügungsetablissements, die mehr Privatsphäre bieten, weshalb eine Umorientierung auf einheimische Kiezgänger keinen großen Erfolg erzielen würde.
Immer mehr Bar-Ladys folgen deshalb dem Trend der virtuellen Bar und halten mit ihren ausgeschlossenen und gestrandeten Kunden in Übersee per Live-Streaming Kontakt, in der Hoffnung, Ladydrinks zu verkaufen. Die Bezahlung erfolgt über Paypal auf ein FoundME-Konto. Dass der Plan aufgeht, beweist die rasante Ausbreitung des Trends – zum Ärger der hier noch verbleibenden ausländischen Residenten. So befürchten einige, dass sie ohne ihre Zustimmung gefilmt werden könnten. Viele kritisieren zudem, dass ihnen die Damen während ihres „physischen“ Barbesuches kaum mehr Beachtung schenken würden, da sie ihre Aufmerksamkeit stattdessen ihren virtuellen Kunden widmen.