In München beginnt die Wiesn

​Viel Bier und feiernde Massen

Ein Schild mit der Aufschrift
Ein Schild mit der Aufschrift "Willkommen zum Oktoberfest" hängt über dem Eingang zur Wiesn. Foto: Felix Hörhager/Dpa

MÜNCHEN (dpa) - Von Samstag an herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Das Oktoberfest beginnt, an die sechs Millionen Besucher werden erwartet. Unter ihnen werden auch wieder Prominente sein.

Die Wetterprognosen sind gut, die Stimmung ist entspannt und für die Sicherheit dürfte alles getan sein: Es sieht ganz nach einem Bilderbuchstart für das Oktoberfest aus. Am Samstag heißt es in München wieder «O'zapft is». Um Punkt 12.00 Uhr wird Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier anzapfen und damit das größte Volksfest der Welt eröffnen. Gut sechs Millionen Gäste aus aller Welt werden bis zum 6. Oktober auf der Theresienwiese erwartet. Nach einige schwächeren Jahren waren im Vorjahr 6,3 Millionen Gästen gekommen.

Die Zelte seien für dieses Jahr ausreserviert, heißt es bei den Wirten. Dennoch streben weder sie noch die Festleitung neue Rekorde an. «Das muss keine Rekordwiesn werden», sagte der neue Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU). Es gehe vielmehr um eine «Qualitätswiesn». Das Wichtigste ist für Baumgärtner wie auch für Oberbürgermeister Reiter, dass das Fest friedlich verläuft. «Ich habe ein gutes Gefühl», sagte Reiter kurz vor dem Start.

Mit Spannung wird erwartet, ob Reiter es dieses Jahr schafft, das erste Fass mit zwei Schlägen anzuzapfen. Reiter ist in dieser Disziplin unter den Münchner Oberbürgermeistern Rekordhalter: Er schaffte das schon vier Mal, erstmals bei seiner zweiten Wiesn 2015. Sein Vorgänger Christian Ude (SPD) brauchte dafür etliche Jahre.

Zahlreiche Prominente aus Sport und Showbusiness werden sich an den 16 Festtagen in Tracht oder trachtenähnlichen Outfits den Fotografen präsentieren. Spekuliert wird in diesem Jahr über einen besonderen Besuch: Barack Obama spricht am 29. September beim Start-up-Festival «Bits & Pretzels» in München - da wäre es nur ein Katzensprung zur Theresienwiese. 2016 hatte er angekündigt, das Oktoberfest nach Ende seiner Amtszeit besuchen zu wollen. Im vergangenen Jahr waren überraschend schon die Clintons auf der Wiesn aufgetaucht.

Mit oder ohne Promis - die Stadt wird voll. Hotels sind ausgebucht, U-Bahnen zum Festgelände fahren im Sondertakt. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) schaltet teils sogar die Rolltreppen am U-Bahnhof Theresienwiese schneller - sonst gäbe es unten Staus. Wenn der Bahnsteig trotzdem voll ist, fährt auch mal eine U-Bahn ohne Halt bis zur nächsten Station durch.

Wer glaubt, mit dem E-Tretroller besser voranzukommen, irrt. Für die Elektro-Scooter gelten dieselben weiträumigen Straßensperrungen rund ums Festgelände wie für Autos - und in den Abendstunden können sie in einem noch weiteren Umfeld nicht ausgeliehen und teils auch nicht abgestellt werden. «Leider wird viel zu oft betrunken gefahren», warnte Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD). Schnell ist dann der Führerschein weg - denn es gelten dieselben Promillegrenzen wie fürs Auto. Die Polizei ist während der Wiesn besonders engmaschig zu Alkoholkontrollen unterwegs.

Rund ums Festgelände werden 600 Polizisten im Einsatz sein. Hinzu kommen Hunderte Ordner privater Dienste. Erneut gelte ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke. Über dem Festgelände herrscht ein Überflugverbot. Die Polizei betont: Es gilt auch für Drohnen.

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