KITZBÜHEL: Teamkollegen und Konkurrenten bedauern das frühe Karriereende von Ski-Ass Dreßen. Zimmergenosse Baumann hatte es kommen sehen. Altstar Paris erwartet im Ziel eine «spezielle» Atmosphäre.
Skirennfahrer Thomas Dreßen dürfte bei seiner finalen Vorstellung auf der Streif diesen Samstag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport) mit reichlich Applaus verabschiedet werden. «Es ist schade, dass es so gekommen ist», sagte sein Teamkollege Romed Baumann über das frühe Karriereende des 30-Jährigen. Der von Verletzungen und Operationen gezeichnete Dreßen hatte unter der Woche verkündet, dass er den Kampf gegen seinen Körper nicht mehr weiterführen und seine Laufbahn vorzeitig beenden wird.
«Irgendwo hat es sich abgezeichnet. Ich bin ja mit ihm auf dem Zimmer und habe gesehen, wie extrem viel er investieren muss, dass er zum Fahren kommt», berichtete Baumann. «Das wünscht man natürlich keinem, dass es körperlich so zu Ende gehen muss», sagte Andreas Sander, 2021 WM-Zweiter in der Abfahrt. Dreßen habe aber «sicher die richtige Entscheidung» getroffen.
Auch außerhalb des deutschen Teams wird Dreßens Abschied bedauert. «Es tut einem leid», sagte der Südtiroler Dominik Paris, der in Kitzbühel bereits viermal gewonnen hat, und sprach von einem «Verlust für den Skizirkus». Dreßen sei ein «super Konkurrent» gewesen. «Man hat viel Spaß mit ihm gehabt.» Der Zieleinlauf vor den vielen Fans werde sicher noch mal «speziell».
Die Entscheidung, nun aufzuhören, verdiene aber auch Respekt. Dreßen habe «noch zwei Drittel des Lebens vor sich», sagte Paris. «Ich wünsche ihm alles Gute auf seiner nächsten Reise.»
Dreßen bestreitet in Kitzbühel sein 80. Weltcup-Rennen. Auf den Tag genau vor sechs Jahren fuhr er auf der Streif sensationell zu seinem ersten Sieg. Es folgten vier weitere Weltcup-Erfolge, aber auch zahlreiche gesundheitliche Rückschläge - vor allem das rechte Knie des Sportlers ist schwer beschädigt. Die erste Abfahrt dieses Wochenendes in Tirol am Freitag hatte Dreßen ausgelassen.