USA und China sehen Fortschritt in Handelsgesprächen

Foto: epa/Nicolas Asfouri
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PEKING/WASHINGTON (dpa) - Seit Wochen pendeln Delegationen der USA und Chinas hin und her, um eine Lösung im Handelskonflikt beider Staaten zu finden. Nach einer neuen Verhandlungsrunde in Peking wird Zuversicht gezeigt.

Die USA und China geben sich in den Verhandlungen über eine Lösung des seit Monaten andauernden Handelsstreits optimistisch. US-Finanzminister Steven Mnuchin erklärte am Freitag per Twitter, der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und er hätten «konstruktive» Gespräche in Peking geführt. Er freue sich auf weitere «wichtige Diskussionen» mit Chinas Vize-Premierminister Liu He nächste Woche in Washington, twitterte Mnuchin nach den zweitägigen Verhandlungen in der chinesischen Hauptstadt.

Aus dem Weißen Haus hieß es am Freitag in Washington, beide Seiten machten weiterhin Fortschritte in «offenen und konstruktiven» Gesprächen. Die USA sähen den weiteren anstehenden Verhandlungen in Washington entgegen. Auch die chinesische Delegation sprach in einer Mitteilung von «neuen Fortschritten». Mitte nächster Woche wird erneut eine chinesische Delegation unter Führung von Liu He in der US-Hauptstadt erwartet.

Detaillierte Angaben zum Stand der Gespräche machten beide Seiten nicht. Die Teams würden keine Anstrengungen scheuen, um ein Abkommen zu erreichen, sagte Gao Feng, ein Sprecher des Pekinger Handelsministeriums am Donnerstag. China sei der festen Überzeugung, dass Kooperation die beste Wahl für das eigene Land und die USA sei. Nicht nur die beiden Staaten würden von einer Lösung profitieren, sondern die gesamte Welt, sagte der Sprecher.

Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt liefern sich seit Monaten einen beispiellosen Handelskrieg, der die Weltwirtschaft belastet. Die USA haben Sonderzölle auf Waren aus China im Wert von mehr als 250 Milliarden Euro erhoben. China reagierte mit Vergeltungszöllen.

China könnte sich im Rahmen eines Kompromisses verpflichten, deutlich mehr US-Waren kaufen. Zudem erwartet Washington Maßnahmen für einen besseren Schutz gegen Produktpiraterie und ein Ende des zwangsweisen Technologietransfers für in China tätige US-Unternehmen.

Die US-Seite hatte verlauten lassen, dass der Handelsstreit letztlich bei einem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida beendet werden könnte. Einen Termin für einen möglichen Gipfel gibt es jedoch noch nicht.

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Jürgen Franke 04.04.19 20:13
Es ist eigentlich nicht nachvollziehbar,
wie ein so großes Land wie die USA in ein derartiges Handelsdefizit geraten konnte. Offensichtlich war es nicht möglich alle benötigten Waren im Lande herzustellen, so dass die Waren eingeführt werden mussten. Der Vietnamkrieg brachte seinerzeit die USA an den wirtschaftlichen Ruin, so dass Nixon sich von der Golddeckung verabschieden musste. Seit dem wird der Dollar ohne Ende gedruckt. Damit die Blase nicht platzt, wird Trump nun versuchen, durch die Ankurbelung der Wirtschaft das Defizit so zu verringern, dass er sich mit einem Schlag von den Schulden befreien kann. Die Weltwährung Dollar, die den ölproduzierenden Länder einst aufgezwungen wurde, wäre dann Geschichte.