USA fordern Aufhebung des Verbots von Glyphosat

Ein Landwirt versprüht Unkrautvernichtungsmittel auf seinem Feld. Foto: The Thaiger
Ein Landwirt versprüht Unkrautvernichtungsmittel auf seinem Feld. Foto: The Thaiger

BANGKOK: Das US-Landwirtschaftsministerium fordert eine Aufhebung des Verbots von agrochemischem Glyphosat, da das Verbot den Import von Sojabohnen, Weizen, Kaffee, Äpfeln, Trauben und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Thailand treffen wird.

Vor Tagen hatte der zuständige Ausschuss das Verbot der drei Agrarchemikalien Paraquat, Glyphosat und Chlorpyrifos zum 1. Dezember beschlossen. Ted McKinney, Unterstaatssekretär für Handel und Außenwirtschaft im US-Landwirtschaftsministeriums, schrieb an Premierminister Prayut Chan-o-cha und neun weitere Minister und forderte die Regierung auf, das Verbot des Pestizids Glyphosat zu überdenken. Der Ausschuss für gefährliche Stoffe habe die Entscheidung nicht auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen. Die US-Botschaft in Bangkok schrieb an Industrieministerin Suriya Juangroongruangkit und wies auf die Auswirkungen des Verbots für thailändische Landwirte und US-Exporte nach Thailand.

Die USA behaupten, dass ihre Environmental Protection Agency (EPA) festgestellt habe, dass Glyphosat bei bestimmungsgemäßer Verwendung kein nennenswertes Risiko für die menschliche Gesundheit darstelle. „Die Ergebnisse der EPA stimmen mit wissenschaftlichen Überprüfungen überein, die von anderen Ländern durchgeführt wurden, darunter Japan, die Europäische Union, Australien und die Gemeinsame Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation", heißt es in dem Schreiben.

Laut dem Brief der Botschaft würde das Verbot die Landwirte zwischen 75 und 125 Milliarden Baht kosten, weil sie teurere Ersatzprodukte kaufen müssten. Wenn kein geeigneter Ersatz gefunden werde, müssten die Landwirte Arbeitskräfte einstellen, um Unkräuter zu entfernen, deren Kosten in Verbindung mit Ernteertragsverlusten voraussichtlich 128 Milliarden Baht erreichen werde.

Die thailändische Regierung hat die Forderung der USA, das Verbot von Glyphosat aufzuheben, zurückgewiesen. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha sagte, die Regierung werde ihren Standpunkt der US-Botschaft mitteilen. Und der stellvertretende Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul bekräftigte, Thailand sorge sich um die Gesundheit der Verbraucher, während es den Vereinigen Staaten um den Handel gehe.

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Steppenwolf 27.10.19 09:09
Respekt - doch es gibt noch vie! zu tun!
Die Entscheidung des Ministerpräsident Prayut & der Regierung sowie deren Begründung dazu verdient Respekt! Zumindest was die Gesetzgebung diesbezüglich betrifft ist Thailand damit weiter als viele andere Staaten weltweit! Bleibt zu hoffen, dass diese Verbote auch dementsprechend in Thailand umgesetzt werden, die Farmer darüber aufgeklärt und bzgl. gesundheitsunschädlichen, besser noch rein biologischen Alternativen geschult werden und die Einhaltung konsequent kontrolliert wird. Es wäre für Mensch & Natur ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Ich hoffe darauf, dass die Regierung auch bald härtere Gesetze & Verbote verabschiedet was Brandrodungen sowie das Verschmutzen der Meere betrifft. Umso früher ein Umdenken der Regierung & Gesellschaft eintritt umso weniger Geld wird es kosten, denn die Folgekosten für die Beseitigung der Umweltschäden, bzw. wenn überhaupt möglich, Wiederherstellung des Status Quo, wird von Tag zu Tag teurer! Die Krebserkrankungen in Thailand sind ebenfalls stark ansteigend. Dann wäre da noch das massive Drogenproblem. Die nicht endende Flut chemischer Drogen die viele junge Menschenleben kostet bzw. diese physisch wie psychisch auf Dauer krank macht, beraubt die Gesellschaft um einen nicht unbeträchtlichen Teil der jungen Generation. Die niedrigen Produktionskosten für chemischen Drogen und deren massenweise Verbreitung sind mit Ursache für die zunehmende Kriminalität.
Zukunfts-entscheidende, schwierige Aufgaben die bewältigt werden müssen!
Oliver Harms 26.10.19 21:10
darum gibt es jetzt also neue zölle für thailand!!
die EU hatte sehr wohl die schädlichkeit dieses gifts festgestellt!!nur gibt es da eine sehr einflussreiche lobby(parteispenden) und eine pervertierte USA hörigkeit in berlins merkel truppe und so hat berlin gegen das verbot gestimmt!
"keine nennenswerte gesundheitliche schäden"....der satz bezeugt schon alles!!!
Della Valle Stefan 26.10.19 16:40
Glyphosat
Ich hoffe die Thairegierung lässt siich nicht einschüchtern von der US-Regierung. Nun heisst es mal. THAILAND FIRST .
Thomas Thoenes 26.10.19 10:21
Die Auswirkung für USA Exporte nach
Thailand? Da wäre doch mal zu klären ob die USA diese so ungefährlichen Produkte nur Exportiert oder auch im eigenen Land verkauft. Insofern eine sehr gute Entscheidung der Regierung sich nicht auf diesen Kuhhandel ein zu lassen und die Gifte weiterhin unter Verbot zu stellen. Zumal die Aussage das diese Gifte unter Einhaltung der Dosierung ungefährlich wären. Zebrastreifen sind auch sehr sicher FALLS sich alle Beteiligten an die Gebrauchsanweisung halten. Theorie und Praxis.