Wieder mehr HIV-Fälle in Osteuropa

Aids-Schleifen liegen als Anstecknadeln auf einem Tisch. Foto: Jens Kalaene/Zb/dpa
Aids-Schleifen liegen als Anstecknadeln auf einem Tisch. Foto: Jens Kalaene/Zb/dpa

GENF (dpa) - In Osteuropa und Zentralasien hält der besorgniserregende Aufwärtstrend neuer HIV-Infektionen an: Im vergangenen Jahr stieg dort die Zahl der Menschen, die mit dem Aids-Erreger infiziert sind, um 29 Prozent, wie das UN-Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) am Dienstag berichtete. Insgesamt seien in der Region mit Russland, der Ukraine und rund einem Dutzend anderen Ländern etwa 1,7 Millionen Menschen mit HIV infiziert.

Auch im Nahen Osten und Nordafrika sowie in Lateinamerika stiegen die Zahlen. Nach wie vor sei Ost- und Südafrika aber die am stärksten von HIV betroffene Region, mit 20,6 Millionen Infizierten. Dort mache aber vor allem Südafrika gute Fortschritte: Die Zahl der neuen Infektionen sei seit 2010 um 40 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Todesfälle sei im gleichem Umfang reduziert worden.

Das HI-Virus schädigt und zerstört bestimmte Zellen der Immunabwehr und macht Infizierte anfällig für Krankheiten. Unbehandelt ist die Folge Aids (Acquired Immunodeficiency Syndrome/Erworbenes Immunschwächesyndrom). Der Erreger lässt sich mit antiretroviralen Medikamenten aber gut in Schach halten. Studien haben zudem belegt, dass HIV unter wirksamer Therapie nicht ansteckend ist. Die Mittel müssen lebenslang genommen werden.

Weltweit hätten sich im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Menschen neu angesteckt, so UNAIDS, das sei ein Rückgang um 16 Prozent seit 2010. 2018 lebten nach der Schätzung eine Million mehr Menschen mit HIV als im Jahr davor, insgesamt 37,9 Millionen. Nur gut 60 Prozent wurden aber mit den lebenswichtigen Medikamenten versorgt. 770.000 Menschen starben 2018 an Erkrankungen im Zusammenhang mit Aids, ein Rückgang von 33 Prozent gegenüber 2010.

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