Tötung von neun Aktivisten auf Philippinen

​UN protestieren

Demonstranten begehen den Internationalen Frauentag in Metro Manila. Foto: epa/Mark R. Cristino
Demonstranten begehen den Internationalen Frauentag in Metro Manila. Foto: epa/Mark R. Cristino

MANILA: Das UN-Menschenrechtsbüro hat gegen die Tötung von neun Aktivisten bei Razzien auf den Philippinen protestiert. Polizei und Militär seien in der Nacht zum Sonntag an verschiedenen Orten mit Haftbefehlen aufgetaucht. Die Menschen seien teils in ihren Häusern erschossen worden, sagte Sprecherin Ravina Shamdasani am Dienstag in Genf. Es handele sich um Menschen, die sich für die Rechte von Arbeitern, Fischerfamilien, Wohnungslosen und indigenen Bevölkerungsgruppen eingesetzt hätten.

Nach Angaben der Sprecherin werden auf den Philippinen unbequeme Leute, die sich für solche Rechte einsetzen, oft angeschwärzt, dem militanten Arm einer kommunistischen Partei anzugehören. Darauf hätten sich die Haftbefehle bezogen.

Die Regierung habe der UN eine Untersuchung zugesichert, sagte Shamdasani. Im Juni vergangenen Jahres hatte die Hochkommissarin für Menschenrechte angeprangert, dass tödliche Gewalt durch Polizei und Militär auf den Philippinen praktisch nie geahndet werde. Die jüngsten Tötungen seien Anzeichen für eine Eskalation von Gewalt, Einschüchterung und Schikane gegenüber Menschenrechtsverteidigern. In den vergangenen Monaten seien Dutzende Aktivistinnen und Aktivisten und Journalisten festgenommen worden.

Die Razzien fanden am Sonntag zeitgleich in vier Provinzen statt. Ein Polizeisprecher sagte, bei den Leuten seien Sprengstoff und verschiedene Schusswaffen beschlagnahmt worden.

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