Lebensmittelpreise steigen massiv

GENF: In den von Bürgerkriegen schon schwer getroffenen Ländern Syrien und dem Jemen steigen die Lebensmittelpreise massiv. In Syrien sei die Versorgung einer Familie im April zwölf Prozent teurer gewesen als im März und mehr als 100 Prozent teuer als vor einem Jahr, berichtete das UN-Welternährungsprogramm (WFP) am Dienstag in Genf. Im Jemen sei der Preis für die Versorgung einer Familie innerhalb eines Monats um 19 Prozent gestiegen.

Die Preise steigen demnach, weil Ernte und Belieferung von Märkten und Geschäften durch Konflikte und Gewalt, aber auch durch die Ausgehbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Krise deutlich schwerer geworden sind.

Problematisch ist auch die Schließung von Schulen, weil das Welternährungsprogramm etwa allein in Syrien eine Million Kinder über die Schulspeisung mit nahrhaftem Essen versorgte. In zehn weiteren Ländern der Region bekamen vor der Krise weitere 2,8 Millionen Kinder in der Schule Essen. Das Welternährungsprogramm, die größte Hilfsorganisation der Welt zur Versorgung Hungernder, sucht neue Wege, wie eine Sprecherin in Genf sagte. In vielen Regionen werden entweder Essenspakete an die Familien der Kinder verteilt oder Bargeld oder Gutscheine. I

In der Region mit gut einem Dutzend Ländern in Nordafrika und im Nahen Osten rechnet die Organisation als Folge des Wirtschaftseinbruchs durch die Corona-Krise mit zusätzlich 6,7 Millionen Bedürftigen. Damit wären in der Region 47,6 Millionen Menschen betroffen, Menschen, die nicht immer wüssten, wo ihre nächste Mahlzeit herkomme, hieß es.

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