Trumps neue Afrika-Strategie

USA wollen Einfluss Chinas kontern

Foto: epa/Michael Reynolds
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WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump will sich mit einer neuen Afrika-Strategie dem wachsenden Einfluss Chinas auf dem Kontinent entgegenstellen. Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton kündigte am Donnerstag in Washington an, im Rahmen dieser neuen Strategie würden auch die Unterstützung für afrikanische Staaten und die Teilnahme an UN-Blauhelmeinsätzen überprüft. An unproduktiven und erfolglosen UN-Missionen zur Friedenssicherung würden sich die USA nicht mehr beteiligen.

Bolton warnte: «In Afrika sehen wir bereits die beunruhigenden Auswirkungen von Chinas Streben nach mehr politischer, wirtschaftlicher und militärischer Macht.» China, aber auch Russland, würden ihren Einfluss in Afrika schnell ausweiten.

Bolton sagte: «Unglücklicherweise haben Abermilliarden Dollar von US-Steuerzahlern nicht die gewünschte Wirkung erzielt.» Die USA würden daher künftig keine «wahllose Hilfe über den ganzen Kontinent hinweg» mehr leisten. «Wir werden sicherstellen, dass alle Hilfen für die Region - ob aus Sicherheits-, humanitären oder Entwicklungsgründen - die Interessen der USA fördern.»

Ab sofort werde die US-Unterstützung in Afrika auf Schlüsselländer und bestimmte strategische Ziele ausgerichtet werden, sagte Bolton. «Länder, die in internationalen Foren wiederholt gegen die Vereinigten Staaten stimmen oder gegen US-Interessen handeln, sollten keine großzügige amerikanische Auslandshilfe bekommen.»

Als vorrangigstes Interesse der USA bezeichnete es Bolton, die Wirtschaftsbeziehungen zu afrikanischen Ländern auszubauen. Die «neue Wirtschaftsinitiative» sei zum Vorteil amerikanischer Jobs, werde den Marktzugang für US-Exporte verbessern und zugleich zu nachhaltigem Wachstum in afrikanischen Staaten führen. Zudem müsse in Afrika der Bedrohung durch radikalislamischen Terrorismus und gewalttätigen Konflikten entgegengewirkt werden.

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Jürgen Franke 14.12.18 16:19
Interessant die Formulierung des Herrn Trump:
"An unproduktiven und erfolglosen UN-Missionen zur Friedenssicherung würden sich die USA nicht mehr beteiligen". Die von der Leyen sieht das naturgemäß anders, da Soldaten der Bundeswehr nach wie vor auch in Afrika im Einsatz sind. Das viele Geld, das auch Deutschland in der Vergangenheit an Entwicklungshilfe nach Afrika geschickt hat, ist versandet, da wir uns nie darum gekümmert haben, was eigentlich mit den Geldern gemacht wurde. Außer, dass die korrupten Machthaber Waffen von uns gekauft haben. Die Chinesen gehen auch in Afrika strategisch besser und somit erfolgreicher vor.
Ernst Schwartz 14.12.18 13:32
Es geht um Macht und Einfluss,
bei den USA und den Chinesen. Die Chinesen helfen wenigstens nicht nur sich selbst, sondern auch Afrika, und sie machen es wirkungsvoller. Google "Rubikon Revolutionärer Optimismus Laos", ich weiss, Laos ist nicht in Afrika.
Ingo Kerp 14.12.18 13:25
Wenn die Chinesen in dem Tempo, mit den Milliardenbeträgen und den bereits abgeschlossenen Verträgen so weitermachen, dann müssen die USA nicht mit den afrik. Ländern verhandeln sondern mit den Chinesen.