BANGKOK: Vollständig geimpfte Reisende aus „jedem Land der Welt“ können jetzt einen Urlaub in Phuket und in anderen Provinzen buchen, die sich im Rahmen des „Sandbox“-Modells für internationale Besucher öffnen, gab die Thailändische Tourismusbehörde (TAT) am Freitag bekannt.
Die Öffnung des „Sandbox“-Modells für alle Nationalitäten ermöglich nun u.a. auch Besuchern aus Malaysia und Indonesien, einen Aufenthalt mit Gebietsquarantäne in Phuket und in anderen dem „Sandbox“-Modell angeschlossenen thailändischen Destinationen zu verbringen. Vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie war Malaysia 2019 mit mehr als 4 Millionen Besuchern – oder 10 Prozent der touristischen Gesamtankünfte – die zweitgrößte Touristengruppe in Thailand.
Die Ankündigung der TAT ist eine weitere Maßnahme, um Thailands brachliegende Tourismusindustrie anzukurbeln. Sie erfolgte am späten Freitagnachmittag, nachdem die thailändische Regierung zuvor die vorgeschriebene Quarantänezeit für geimpfte Reisende aus dem Ausland auf sieben Tage halbiert hatte.
In ihrer Pressemitteilung sagte die TAT, dass sie sich nicht länger an die Liste mit ca. 80 Ländern mit geringem Covid-19-Risiko orientiere, die zuvor als Grundlage für die Teilnahme am thailändischen Einreisemodell diente, sondern stattdessen die „Sandbox“ für alle Nationalitäten öffne.
Der Sprecher des Außenministeriums Tanee Sangrat bestätigte zwischenzeitlich, dass auch ungeimpfte Kinder zusammen mit ihren geimpften Eltern nach Thailand reisen können.
Das „Sandbox“-Modell, das am 1. Juli dieses Jahres gestartet wurde, hat bisher mehr als 38.000 Besucher nach Phuket gelockt und Schätzungen zu Folge 2,3 Milliarden Baht an touristischen Einnahmen generiert, informierte die TAT weiter.
Die Reduzierung der Quarantänezeit auf sieben Tage gilt u.a. für „Sandbox“-Besucher in Phuket, Surat Thani (Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao), Phang-nga (Khao Lak und Koh Yao) und Krabi (Koh Phi Phi, Koh Ngai und Railay Beach).
Nach Aussage der TAT können vollständig geimpfte Touristen jetzt direkt nach der Landung am Phuket International Airport weiter in die dem „Sandbox“-Modell angeschlossenen Gebiete in Phang-nga und Krabi reisen und sich dort sieben Tage im Rahmen einer Gebietsquarantäne aufhalten, bevor ihnen nach zwei negativen Covid-19-Tests gestattet wird, sich frei im ganzen Land zu bewegen.
Die Reiseveranstalter sind dennoch pessimistisch, was die Aussichten auf eine baldige Wiederbelebung der Tourismuswirtschaft auf Phuket betrifft, wo immer noch 90 Prozent aller Hotels geschlossen sind. Sie fordern die Regierung auf, die Einreisebestimmungen für vollständig geimpfte Reisende zu vereinfachen und die bisher hohen Kosten für die Durchführung der Covid-19-Tests zu senken, die von den Reisenden getragen werden müssen, um die Touristenzahlen in Thailand zu erhöhen.
Im Rahmen des Vier-Phasen-Zeitplans der Regierung ist am 1. November (1. Phase) die Wiedereröffnung weiterer Reiseziele für vollständig geimpfte Besucher geplant – zunächst Bangkok, Chiang Mai, Chonburi (Pattaya), Phetchaburi (Cha-am) und Prachuap Khiri Khan (Hua Hin). Bis dahin, so hoffen die Behörden, sollte keine Quarantäne mehr nötig sein.
Das Ministerium für Tourismus und Sport schlägt außerdem vor, in anderen Provinzen wie Phuket, Krabi, Phang-nga, Surat Thani, Buriram und Prachuap Khiri Khan sogenannte „blaue Zonen“ einzurichten, in denen keine Quarantäne für den Besuch erforderlich sei.
Bis zu 20 weitere thailändische Destinationen könnten sich im Dezember (2. Phase) wieder für den internationalen Tourismus öffnen – vorausgesetzt, dass Thailand bis dahin sein Impfziel erreicht.
Thailands Versuch, sich in Pandemiezeiten für ausländische Besucher zu öffnen, steht dennoch unter keinem guten Stern, nachdem viele Länder das Königreich auf ihre sogenannte „rote Liste“ gesetzt haben und Reisewarnungen ausgesprochen haben. So werden z.B. Besucher aus Großbritannien bei der Rückkehr aus Thailand in ihr Heimatland unter Quarantäne gestellt und müssen sich bei ihrer Rückkehr zwei Covid-19-Tests unterziehen.