Thailand präsentiert Luxuszug-Prototyp

Foto: The Nation
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BANGKOK: Eine wegweisende Entwicklung hat das King Mongkut's Institute of Technology Ladkrabang (KMITL) in Thailand erreicht. Das renommierte Institut präsentierte kürzlich stolz einen Prototyp des luxuriösesten Personenzugs in ganz Asien, der von talentierten thailändischen Ingenieuren entworfen und hergestellt wurde.

Der Zug, der den Namen „Beyond Horizon“ trägt, wird im kommenden September an die Thailändische Staatsbahn (SRT) ausgeliefert. Ein Projekt, das durch die Programmverwaltungseinheit für Wettbewerbsfähigkeit (PUMC) und das Office of National Higher Education Science Research and Innovation Policy Council vorangetrieben wurde, unter der Leitung von Associate Professor Weerasak Udomkitdecha, der dem Unterausschuss für zukünftige Transportmittel, Robotik und Automatisierung angehört.

Das ehrgeizige Unterfangen vereinte die Kräfte des King Mongkut's Institute of Technology Ladkrabang, des Sinogen-Pinpetch Joint Ventures und der Thailändischen Staatsbahn, die großzügige Unterstützung durch das PMUC erhielten. Ein Hauptaugenmerk des Projekts lag auf der Integration grundlegender, in Thailand verfügbarer Technologien. Dieser Schritt steht im Einklang mit der „Thai First“-Politik des Verkehrsministeriums sowie den Anstrengungen der Regierung zur Förderung einheimischer Produkte, insbesondere im Eisenbahnbereich.

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Die thailändische Regierung plant, zukünftig bei der Beschaffung von Zügen mindestens 40 Prozent lokale Komponenten einzusetzen. Die Nachfrage nach Reisezugwagen in den nächsten 20 Jahren wird auf mindestens 2.425 Einheiten geschätzt. Angesichts der beträchtlichen Investitionen des Staates in die Eisenbahninfrastruktur liegt der durchschnittliche Wert eines Zugwagens bei etwa 50 Millionen Baht. Dies verleiht der Herstellung von Personenzugwagen einen geschätzten jährlichen Markt im Wert von mindestens 100 Milliarden Baht, wie Khun Weerasak berichtet.

Ein entscheidender Aspekt der Wertschöpfungskette im Eisenbahnsystem ist das rollende Material. Zwischen 2015 und 2018 machten Importe von rollendem Material und Komponenten bis zu 80 Prozent des Gesamtwerts der importierten Eisenbahnprodukte aus. Daher besteht eine bedeutende Chance, die Entwicklung einheimischer Hersteller in der Lieferkette zu beschleunigen und die Schienenverkehrsbranche in Thailand zu stärken.

Das Entwicklungsteam hat den gesamten Zug mit einem Fokus auf erstklassigen Komfort entworfen, in Anlehnung an die Business-Class-Sitze in Jets und Hochgeschwindigkeitszügen. Der Prototyp verfügt über insgesamt 25 Sitze, darunter acht Super-Luxus- und 17 Luxus-Sitze. Jeder Sitz ist mit einem eigenen Unterhaltungsbildschirm ausgestattet und wird von einem Kellnerroboter bedient, der das Essen an Bord serviert. Zusätzlich wurden Einrichtungen für Fahrgäste mit Behinderungen berücksichtigt.

Neben dem erstklassigen Komfort bietet der entwickelte Prototyp einen erheblichen Mehrwert im Vergleich zu Importen. Durch die Verwendung eines modularen Space-Frame-Konzepts wurde das Gewicht des Zuges reduziert, was Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde ermöglicht.

„Wir sind stolz darauf, dass wir aus diesem Projekt mehr als sieben geistige Eigentumsrechte generieren konnten, und bereits mehr als 10 Unternehmen haben sich dem Projekt als Hersteller und Monteure im Land angeschlossen“, verkündete Khun Weerasak mit Begeisterung.

Obwohl Nachbarländer wie Myanmar, Vietnam und Malaysia bereits die Kapazität haben, eigene Lokomotiven herzustellen, hinkt Thailand noch hinterher und ist weiterhin auf Importe angewiesen. Doch mit dem vielversprechenden „Beyond Horizon“-Zug rückt Thailand in den Fokus einer aufstrebenden Eisenbahnnation Asiens. Die Zukunft des thailändischen Schienenverkehrs sieht aussichtsreich aus, und das KMITL und seine Partner haben einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet.

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aurel aurelis 31.07.23 11:52
Zugfahren wo anders, 120 km/h normal
2005 bin ich von Neu Dehli nach Amritsar (Sikh), (ca. 500 km mit Expresszug ca. 7 h, wenige Stopps), 120 km/h durchgehalten, Plastiksitze, WC´s nicht einladend, Service sehr gut, öfters verpackte Snacks, kalten Tee, frisch aufgebrühten Tee, Pluverkaffee, Fruchtsäfte in Flaschen oder Tetras, alles im Ticketpreis. Vor Bahnübergängen hatten sie “Portale“ aus Stahlträgern oder Beton. Truckladungen die nicht mindestens 20 cm niedriger als die Stromleitungen für den Zug waren wurden begrenzt.

2011 auch mit dem Express von Ajutthaya nach Chiang Mai ca. 700 km, ca. 12 Std., Ausstattung und Komfort des Zuges vergleichbar zu Indien, Preis vergleichbar, kein Service der Eisenbahn, Händler stiegen an einer der vielen Stationen ein und an der nächsten oder übernächsten wieder aus. Ok, in TH esse ich sehr gern Streetfood von Leuten die ich jeden Tag sehe. Aber im Zug auch lieber verpackte Sachen.
aurel aurelis 31.07.23 11:51
Zug fahren wo anders
2005 bin ich von Neu Dehli nach Amritsar (Sikh), (ca. 500 km mit Expresszug ca. 7 h, wenige Stopps), 120 km/h durchgehalten, Plastiksitze, WC´s nicht einladend, Service sehr gut, öfters verpackte Snacks, kalten Tee, frisch aufgebrühten Tee, Pluverkaffee, Fruchtsäfte in Flaschen oder Tetras, alles im Ticketpreis. Vor Bahnübergängen hatten sie “Portale“ aus Stahlträgern oder Beton. Truckladungen die nicht mindestens 20 cm niedriger als die Stromleitungen für den Zug waren wurden automatisch begrenzt.

2011 auch mit dem Express von Ayutthaya nach Chiang Mai ca. 700 km, ca. 12 Std., Ausstattung und Komfort des Zuges vergleichbar zu Indien, Preis vergleichbar, kein Service der Eisenbahn, Händler stiegen an einer der vielen Stationen ein und an der nächsten oder übernächsten wieder aus. Ok, in TH esse ich sehr gern Streetfood von Leuten die ich jeden Tag sehe. Aber im Zug auch lieber verpackte Sachen.
aurel aurelis 31.07.23 11:51
Sehr sperrig das Ganze
Die Protzkonstruktion macht mir einen sehr sperrigen Eindruck. Auch hochkomfortable Sitze sollten nicht verhindern, dass in einem Zugwagen eine nützliche Anzahl Menschen transportiert werden können. Als Luxuspassagier will ich mich nicht an einem Kellnerroboter vorbei quetschen wenn ich auf die Luxustoilette gehen möchte. Es braucht wohl ein ausgeklügeltes Logistikprogramm damit die Robokellner im Einbahnverkehr servieren können. Sieht noch nicht nach "smooth as silk" aus.
Dirk 30.07.23 15:10
120 km/h
Das ist wahrlich Zukunftsmusik. Bis der Wagon sein Potential ausreizen kann vergehen bestimmt noch Jahrzehnte. Bis dahin wird der Bedienroboter einige hundert Martinis verschüttet haben bei den holprigen Strecken.
Siegfried Naumann 30.07.23 14:30
Und spätestens beim nächsten Hochwasser, wenn...
die nächste Eisenbahntrasse weggeschwemmt ist, kann man sich beruhigt in diesen Züge zurücklegen und warten, bis die Schäden behoben sind. Anstatt Geld und Know-how in die Trassen zu investieren, legt man halt mehr Wert auf so etwas.
Ingo Kerp 30.07.23 13:50
Der "Rovos Rail" oder der "Venice Simplon-Orient-Express" stellen sicherlich das dar, was man unter einem luxurioesem Zug zu verstehen hat. Der "Beyond Horizon" legt wohl mehr Wert auf die Herstellung mit einheimischem Material. Mit der Eleganz eines " Eastern and Oriental Express" kann er es natürlich bei Weitem nicht aufnehmen, um nur einen asiat. Luxuszug zu nennen.
Günter Jack 30.07.23 13:40
Luxuszüge mit "Super-Luxus-Sitzen"" und "Kellner-Roboter" sind Dinge, die das Land jetzt sicher am dringendsten braucht, um die Massen von chinesischen, russischen und indischen Qualitätstouristen angemessen befördern zu können.