Thailand leiht sich 13 Milliarden Baht von Japan

Zu einem Zinssatz von 0,01 Prozent

Foto: epa/Franck Robichon
Foto: epa/Franck Robichon

BANGKOK: Thailand wird laut einer Ankündigung in der Royal Gazette vom Freitag rund 13 Milliarden Baht von Japan leihen.

In der Ankündigung heißt es, dass das Finanzministerium das "Notfalldarlehen" zur Linderung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme verwenden wird, die durch die Covid-19-Pandemie verursacht wurden.

Das Darlehen wurde vom Kabinett am 26. April genehmigt.

Der Darlehensvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren und einem Zinssatz von 0,01 Prozent pro Jahr wurde mit der Japan International Cooperation Agency (JICA) geschlossen. Die für den 20. Mai und 20. November eines jeden Jahres vorgesehene Darlehenszahlung ist in den ersten vier Jahren von der Zahlung befreit.

Die "Front-End-Fee" betrug 0,2 Prozent und muss innerhalb von 60 Tagen nach Aktivierung des Vertrags gezahlt werden.

Dieses Darlehen kam zu den 1,5 Billionen Baht Notkrediten hinzu, die von der Regierung von Premierminister Prayut Chan-ocha zwischen 2020 und 2021 aufgenommen wurden.

Die Obergrenze für die Staatsverschuldung wurde von 60 Prozent auf 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2021 angehoben, und der ausstehende Betrag lag Ende April bei 60,81 Prozent des BIP oder 10,05 Billionen Baht.

Der Ausschuss für Geldpolitik der thailändischen Zentralbank erklärte am Mittwoch, dass sich die thailändische Wirtschaft dank der steigenden Inlandsnachfrage und der Einnahmen aus dem Tourismus erhole, die hohe Inflation jedoch zu höheren Lebenshaltungskosten führe.

Es wird erwartet, dass die Wirtschaft im Jahr 2022 um 3,3 Prozent und im Jahr 2023 um 4,2 Prozent wachsen wird. Die Gesamtinflation wird für 2022 auf 6,2 Prozent und für 2023 auf 2,5 Prozent geschätzt.

Die Weltbank erklärte im Mai, dass die thailändische Wirtschaft im ersten Quartal 2022 schneller wuchs als erwartet, da die Beschränkungen des Covid-19 und die starken Exporte abnahmen.

Für das zweite Quartal wird jedoch mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums gerechnet, da die steigenden Energiekosten aufgrund des Krieges in der Ukraine die Verbraucherausgaben beeinträchtigen.

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Jürgen Franke 14.06.22 10:30
Herr Steinbach, rauben Sie mir bitte nicht
meine wage Hoffnung, dass sich einige Menschen mehr mit den Fakten beschäftigen, die die Welt bewegen.
Jürgen Franke 14.06.22 08:00
Herr Gittner, leider kann man diesen
Schwachsinn, der uns da geboten wurde, nicht oft genug wiederholen.
Thomas Gittner 13.06.22 23:10
@J.F. irgendwie....
....gehen Sie hier den meisten komplett aus den Senkel, einfach wie ein Papagai........
Jürgen Franke 13.06.22 21:50
Es ist schlimm genug, dass sich die
Regierung setzt veranlaßt sah, sich wegen der Schäden durch die Covid-Maßnahmen, von Japan Geld zu leihen. Obwohl jeder Mensch für seinen Gesungheitszustand selbst verantwortlich ist, wurde von der WHO aus einer Krankheit eine Pandemie proklamiert.
Ole Bayern 13.06.22 19:20
Herr Meyer ....
nochmals hierzu kurz und knapp , bevor ich mich von diesem Thema verabschiede

Verschuldung Thailand i.M. der letzten 25 Jahre ca . 30 % vom BIP
Verschuldung Deutschland i.M. , gleicher Zeitraum ca. 68 % vom BIP

Verschuldung pro EW aktuell Thailand ca. 2.800 US$
Wie vor Deutschland aktuell ca. 30.000 US$

Deshalb ist uns Deutschen Thailand somit in Fiskalpolitik einen Schritt voraus .... übrigens , da wir ja hier einige Eidgenossen mit an Bord haben ... ist Thailand prozentual gesehen fast auf Augenhöhe der soliden Schweiz in Sachen Staatsverschuldung .
Und das kann sich mal sehen lassen , meine ich !

VG Ole
Jürgen Franke 13.06.22 17:50
Zu diesem Thema kann ich nur dringend
empfehlen, sich bei Prof. Sinn zu informieren, bevor hier weiter jeder, mit seinem Halbwissen kommentiert. Herr Meyer, ich hoffe, Ihre Mutter hat Ihnen kein Deutschunterricht gegeben.
Ole Bayern 13.06.22 15:30
Herr Meyer ....
... ich bezog mich ausschließlich auf die Staatsverschuldung , nicht auf die Verschuldung der privaten Haushalte , welche in Thailand, aufgrund der Konsumfreude, schon erheblich ist .
Private Bürger haften zudem für die eigenen Schulden mit Sicherungseinlagen wie Grund und Boden , Haus , Fahrzeuge o. dgl..
Volkswirtschaftlich gesehen ist eine Verschuldung des Staates in Bandbreite von 50 - 80 % der jährl. Wirtschaftsleistung tragbar und angemessen . Ein Staat muß lenken in Krisen - und Wohlstandszeiten . Und hierfür ist eine Schuldenaufnahme mittels Staatsanleihen ein geeignetes Mittel hier jeweils gegenzusteuern..
Deshalb wurde dies auch z.B. in die Lissaboner Verträge 60 % als Verschuldungsgrenze der Länder im Verhältnis zum BIP vereinbart , bei Aufnahme des EURO .
Diese Regeln stehen aber nur auf dem Papier. Kaum ein Staat hat sich daran gehalten, auch D hat den Pakt unter der rot-grünen Bundesregierung mehrfach selbst verletzt. Nur noch 6 von 17 Staaten der Eurozone haben überhaupt noch eine Verschuldung von weniger als 60 % des BIP: Finnland (48,3 %), die Slowakei (41 %), Slowenien (38,8 % ), Luxemburg (19,1 % ) und Estland (6,7 %). Deutschland liegt mit ca. 68 % immer noch in Schlagweite , wurden insbesondere durch die Corona Maßnahmen der Verschuldungswert von 2019 ( 59 % ) auf 68 % derzeit erhöht !
Japan z.B. kann niemals den Schuldenstand von 2,5 - fachen der jährliche Wirtschaftsleistung tilgen, noch dazu als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt .

VG Ole
Guenter Scharf 13.06.22 15:20
Überalterung
@Walter Andriuet, 18:40: Nicht nur Japan hat eine Überalterung Bevölkerung. Das trifft für viele Länder zu, auch z. B. für Thailand und China.
Jürgen Franke 13.06.22 11:50
Durch die gewaltigen wirtschaftlichen
Unterschiede in Europa, war die Einführung des Euros grundsätzlich ein Konstruktionsfehler, der dazu führen wird, dass sich die Wirtschaft in Deutschland nicht mehr erholen wird. Die Grünen werden den Absturz noch beschleunigen. Das BIP ist nicht aussagefähig, da hier die Börsenspekulationen das Bild verfälschen.
Jürgen Franke 13.06.22 10:40
Wenn das Geld aus Japan
immer noch nicht ausreicht, wird die neue Seidenstraße Chinas durch Thailand führen.
Ole Bayern 12.06.22 16:34
Also wenn Thailand sich von einem Land ....
.... wie Japan Geld leiht ... sicherlich Schuldenaufnahme in Yen - welches eine Schuldenlast von mehr als das 2,5 - Fache der jährliche starken Wirtschaftsleistung vor sich herschiebt , ( ca. 13 Bill US$ ) darf man dies schon erwähnen , meine ich . ( dies ist immerhin 50 % mehr ,als der vermeintliche Pleitekanditat der EU , Griechenland )
Die Foristen , welche das nicht interessiert, sollten sich doch einmal fragen weshalb Thailand die Einlagensicherung auf 1 Mio Baht gesenkt hat . Dies hat schon alles seinen Sinn , das kann man glauben !
Wer allerdings kein + 1 Mio hat auf dem Thai Konto .... ok .... den braucht es nicht zu interessieren !
Auch wenn Thailand eine geringe Verschuldung zum BIB aufweist , sollte man bedenken , daß Thailand mit einer Wirtschaftsleistung von ca. 500 Mrd US$ gerade mal 10 % der Leistung von Japan aufweist .
Deshalb hink hier ein Vergleich gewaltig, obwohl rein volkswirtschaftlich gesehen dies schon in Ordnung ist.
Die Staatsverschuldung auch in Ländern der EU ist mir ein Dorn im Auge, wird doch der jetzige Verbrauch und der Wohlstand auf nachfolgende Generationen " abgewälzt " . Und das ist im Interesse unsrer Kinder und Enkelkinder nicht in Ordnung . Jeder hat nur das zu verbrauchen was er selbst erwirtschaftet ... meine Meinung . Und hier ist Thailand uns einen Schritt voraus , wenngleich auf überschaubaren Leistungsbilanzniveau.

VG Ole
Günter Jack 12.06.22 14:50
@Hartmut Wirth
Sie haben geschrieben, dass THB 1,0 Mio. gesichert sind und kein Grund zur Angst bestünde. Jetzt schreiben Sie, dass Sie auf die besagte Kürzung reagiert haben, wie auch immer. Aus Angst?
Guenter Scharf 12.06.22 14:30
Jqpanische Staatsverschuldung
@Peter Steinbach, 12.06.22, 13:20: Ingo Kerp hat um 12:40 Uhr doch als erster die japanische Staatsverschuldung angesprochen. Da dürfen sich doch wohl andere Kommentatoren drauf beziehen - auch wenn Sie die japanische Verschuldung nicht interessiert.
Die Einlagensicherungsfonds bri thailändischen Banken scheint Sie aber offensichtlich zu interesseren.
Günter Jack 12.06.22 13:50
Einlagensicherung in Thailand
@Hartmut Wirth
Die Einlagensicherung pro Konto wurde vergangenes Jahr von 5 Mio. THB auf 1 Mio. THB gekürzt. Das sind z.Zt. gerade mal EUR 27.000 und wirklich nicht alle Welt. Das heißt, wer größere Ersparnisse hat, muss entweder mehrere Konten haben oder trotz Wohnsitz in THA weiterhin ein Konto in Europa beibehalten.
Ingo Kerp 12.06.22 12:40
TH steht mit seiner Verschuldungsrate auf einem guten Platz, weltweit gesehen. Bei einer Staatsverschuldung von 60% muß keiner die Notenbanken zum Geld drucken auffordern. Was verwundert ist mehr die Tatsache, das Japan, das Land mit der hoechsten Verschuldung weltweit, einen Kredit in Hoehe von 13 Mrd THB vergibt zu mehr als ungewoehnlich guten Konditionen.
Jürgen Franke 12.06.22 08:10
Es ist zu hoffen, dass unser Geld
auf den Banken in Thailand gesichert ist.