Thailand erwägt Nachtleben-Schließung bis 2022

Bangkoks weltbekannter Rotlicht-Komplex Nana Plaza in Vor-Corona-Zeiten. Foto: Jahner
Bangkoks weltbekannter Rotlicht-Komplex Nana Plaza in Vor-Corona-Zeiten. Foto: Jahner

BANGKOK: Das „Center for Covid-19 Situation Administration“ wird am Freitag einen Antrag prüfen, der vorsieht, dass Thailands Bars, Nachtclubs und andere Lokalitäten des Nachtlebens auch über das neue Jahr hinweg geschlossen bleiben, während Premierminister Prayut Chan-o-cha die Nachtleben-Betreiber vor „egoistischem“ Handeln warnt.

Thailändische Medien berichteten am Mittwoch, dass die Minister auf ihrer wöchentlichen Kabinettssitzung dden Vorschlag diskutierten, die Schließungsanordnung der Unterhaltungsbranche, einschließlich Karaoke-Bars und „Massage Parlours“, bis ins neue Jahr hinein in Kraft zu lassen, um einen einen neuen Covid-19-Ausbruch im Land über die Feiertage zu verhindern. Trotz ihrer Feiertagsbesorgnis hält das Kabinett an seinen Plänen fest, fünf große regionale Neujahrs-Countdown-Events zu veranstalten.

Zuvor hatte Premierminister Prayut der Bevölkerung mitgeteilt, dass die Wiederaufnahme des Alkoholverkaufs in Restaurants und die Wiedereröffnung von Bars im Dezember in Erwägung gezogen werden würde.

Das Alkoholverbot wurde in einigen oder allen Gebieten Bangkoks, Phukets, Krabis und Phang-ngas aufgehoben, als sie in diesem Monat zu „blauen“ Tourismus-Pilotgebiete erklärt wurden. 17 weitere blaue Zonen werden wahrscheinlich für Dezember bekanntgegeben.

Bars, Clubs und andere Nachtlebenlokalitäten hingegen blieben bei der jüngsten Lockerung der Beschränkungen einmal mehr außen vor, weshalb ddie Branche mit Unverständnis reagiert. Betreiber, die keine korrupten Polizisten bestechen, wie z. B. viele einfache Kneipen in der unteren Sukhumvit Road und der Khao San Road in Bangkok, bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Das Gleiche gilt für Nachtclubs.

Während fast alle Unternehmer wieder Geld verdienen, selbst wenn sie dafür die Polizei bestechen müssen, werden gesetzestreue Barbetreiber jetzt von Premierminister Prayut als „egoistisch“ verunglimpft, weil sie legal ihren Betrieb öffnen wollen.

Berichten zufolge soll Premierminister Prayut während der Kabinettssitzung gesagt haben, dass der Unterhaltungssektor uneigennützig verhalten müsse und dass Thailand Covid-19 nur dann besiegen könne, wenn keine „unvorsichtigen“ Einnahmen generiert werden.

Premierminister Prayut sagte, die Regierung wolle keinen weiteren Lockdown verhängen, weshalb die Beschränkungen nicht gelockert werden dürften. Thailand, so Prayut, müsse „vorsichtig mit Covid-19“ sein.

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Thailand Fan 13.11.21 05:45
Danke an die Redaktion für den "meinungsfreiheitlichen" Beitrag.
@gewisser Poster
Wer sich der Ironie oder gar des Sarkasmus bedient, sollte die dazu gewählte Sprache perfekt beherrschen, da es sonst zu Missverständnissen kommen könnte
Juergen Dieter 12.11.21 21:50
Ist die Meldung über Streichung Short Time quarantine und Streichung PCR TEST bei Einreise ( Kommentar Obermeier 17.10 Uhr ) schon irgendwo bestätigt? Würde mich sehr freuen, wenn ich auch für den 25. 1. bereits das nicht stornierbare 1 Tages Paket gebucht habe. Würde meine Reisepläne nach Ankunft aber trotzdem ändern.
Ole Bayern 12.11.21 21:20
Herr Schettler ....
.... am Anfang der Pandemie war ja noch etwas " Substanz " da , auch an finanziellen Mitteln nehme ich an Die Suppenküchen kamen nun auch erst nach und nach zum Tragen .
Aber Sie haben natürlich vollkommen recht , in der BRD wäre es zappenduster bei vergleichbaren Szenario. Viele bei uns könnten mit einer solchen Situation ohne Sozialstaat nicht arrangieren .
Die Thais sind eben in solchen Zeiten bodenständiger, können eher mit der Sache umgehen und auch wenn es nötig ist den Lebensstandard etwas runterschrauben ohne groß zu murren.
Und nicht zu vergessen in solch einer Zeit ist der familiäre Halt, der nun natürlich zum Tragen kommt und für etwas Sicherheit sorgt.
In solche einer Zeit sind uns die Thais überlegen , auch mit geringeren Einkommen.
Ganz schwer ist es nur für die , welche über gar kein Einkommen verfügen und die familiäre Bindung nicht intakt ist .
Und davon gibt es auch eine Menge in Thailand , wie ich glaube.
Und @ Ling Uaan ... ich habe eine offizielle Statistik vorliegen... und ob die staatliche Statistik zu 100 % stimmt , wer weiß das schon genau .... Einnahmen aus dem Tourismussektor 2019 ca. 85 Mrd. US$ ( 58 Mrd durch Ausländer - Touristen und 27 Mrd durch Inländer möglicherweise auch durch Expats ) bei BIP von rund 540 Mrd US$ in 2019 .sind so ca. 20 % !
Und dies sind nur die direkten Umsätze der Wertschöpfungskette, die indirekten der Wirtschaft und der "Geschenkeindustrie " kommen noch hinzu.

Aber ok ... hoffen wir auf baldige Entspannung

VG Ole
Ling Uaan 12.11.21 20:30
Laut Statistik in der BP vor einiger Zeit:
contribution of travel and tourism to thai GDP 2019, 17,7%
- domestic 6,4%
- international 11,3%

Aber auch der Wegfall von 11,3% tut weh, keine Frage.
Ole Bayern 12.11.21 18:40
Ob gerechtfertigt oder eben nicht ....
... für das Land ist dies ein nicht enden wollendes Fiasko , wenn rund 20 % der Wirtschaftsleistung netto ... ich persönlich glaube das dies brutto insgesammt dies noch viel höher ausfällt , durch den Tourismus weiterhin ausfällt .
Ich schrieb es schon einmal vor geraumer Zeit......
Prozentual bezogen auf Deutschland bedeutet ein rund 20 % - iger Ausfall eines Wirtschaftszweiges hier bei uns die zeitgleiche Stillegung der gesamten Automobilindustrie , der gesamten chemischen - und pharmazeutischen Industrie , des gesamten Maschienbausektors und die gesamte deutschen Bauindustrie.
Und dies ist noch konservativ gerechnet , da dies v.g. Wirtschaftszweige " nur " rund 17 % der deutschen BIP ausmachen .
Mann muß nun nicht BWL oder VWL studiert haben um zu verstehen , was diese Szenario für Deutschland und die Bevölkerung bedeuten würde .
Dann wäre nämlich ganz schnell " Ende Gelände " mit den derzeitigen Sozialausgleichszahlungen , das steht mal fest.
Aber in etwa dieses vergleichbare Szenario hat momentan Thailand und dessen Bevölkerung zu ertragen , wenn man dies im prozentualen Vergleich zur Wirtschaftsleitung des Landes betrachtet.
Und dies ist eine verdammt schwere zeit für große Teile der Bevölkerung in Thailand .

VG Ole
Gerhard Ihl 12.11.21 17:00
So kann man ein Land auch vernichten. Schneller als das jeder Virus kann. ☹
Klaus Brylka 12.11.21 09:50
Benno
Das ist genau meine Meinung. Der Touri hat sehr genaue Vorstellungen, wie er seinen Urlaub verbringen will. Was er hier hier nicht bekommt, bekommt er woanders auch ohne Bürokratischen und finanziellen Mehraufwand.
Benno Schönholzer 12.11.21 08:40
Ich sage es gerne noch einmal: Nicht Thailand bestimmt die Regeln für die Einreise der Touristen, die Touristen werden dies selber tun!!
Mike Miller 12.11.21 02:12
Pattaya ohne Nachtleben
Was soll man da? Wegen Traumständen und Wasserqualität gibt es bessere Destinationen weltweit. Dazu kommt noch dieser ganze bürokratische Aufwand für einen Thaipass, wollte meine Staatsangehörigkeit gar nicht aufgeben. Nee, so wird das nix mit Wiedereröffnung des Tourismus.
Arthur Küpper 12.11.21 02:11
Palmen, Strand,
Bars und das Lächeln asiatischer Schönheiten - wer hier wünscht sich das nicht (zurück)! Aber ich muss, wie bereits andere Kommentatoren, darauf verweisen, dass die vielfach kritisierten Maßnahmen wie Alkoholverbot und weitreichende Schließungen eine innere Angelegenheit Thailands sind. Dieses Prinzip gilt für alle souveränen Staaten dieser Welt. Gerade wir Deutschen sollten das respektieren. Und wenn wir mal schon dabei sind: Vor dem Hintergrund der aktuellen, katastrophalen Entwicklung in D (und A) sollten wir uns am besten so klein wie das vielzitierte Mäuschen machen. Dann lässt Thailand uns vielleicht auch weiterhin mit nur einem Tag Quarantäne durch die Tür schlüpfen. Ansonsten wird man uns die Tür bald vor der Nase zuschlagen. Die "guten" Ratschläge aus Deutschland werden im Ausland derzeit wohl eher unter Satire verbucht. Und im bekannt isolationistischen Thailand wird man nur ganz kühl zur Kenntnis nehmen, dass hierzulande nun das große Sterben begonnen hat. Trotz viertgrößter Volkswirtschaft, Biontech-Impfstoff auf Halde und deutscher Besserwisserei! Die Thai sollen ihren Weg so gehen, wie sie ihn für richtig halten. Vielleicht haben sie Glück damit. Ich wünsche es ihnen. Denn Deutschland hat seinen Karren gerade gegen die Wand gefahren. Trotz Stern auf dem Kühlergrill!
Alex Ace 11.11.21 20:40
Wer lesen kann ..
Nun, die in Thailand leben wissen genau, wie der Satz gemeint ist: die, die Polizei bestechen, haben offen!

Ferner muss mann klar sagen, warum soll jemand nach Thailand, wenn er sein Bier aus Kaffeetasse trinken muss UND wie z.b in Samui, dann dafür als Schwerverbrecher deklariert wird. Ich liebe den Spruch: Thailand ist offen! Wobei das Meiste zu oder verboten ist!
Frank Becker 11.11.21 17:30
Den Zirkus leid.
So langsam bin ich den ganzen Zirkus leid
Der unendliche Firlefanz geht mir auf die Nerven.
Bin zweifach geimpft,werde ab dem 3.Dezember die dritte Injektion bekommen .

Das man von Abflug einen Test auf dem
Flughafen absolviert halte ich für zumutbar .
Aber was soll ein erneuter Test bei Ankunft
letztlich bewirken,ausser Geldschneiderei .
Und den restlichen Schnickschnack sollte man sich sparen.
Sie bekommt man die Touristen keinesfalls zurück .
Das wirkt alles nur kostentreibend und abschreckend.
Ich fliege seit elf Jahren nach Hua Hin,habe mich dort sehr wohl gefühlt und jeden Tag genossen .
Jetzt warte ich bis zum neuen Jahr,bis März.
Wenn sich bis dahin nichts ändert werde ich mir ein neues Urlaubsziel suchen.
Ich denke dabei nur an die einheimische Bevölkerung,die unendlich ohne das geringste
Einkommen leidet.
Um kein Bierchen trinken zu dürfen muss ich nicht nach Thailand reisen,dass kann ich auch Zuhause tun.
In diesem Sinne


Uli 11.11.21 16:50
So wird das nix......
Man kann für und wider die Eröffnung der Bars und anderen Vergnügungsstätten sein, jeder kann Argumente für die ein oder andere Entscheidung finden....aber so wie das die dortige Regierung handhabt werden sich Reise-Unternehmen, Touristikexperten und selbst der einzelne Urlauber eher von einem Urlaub in Thailand distanzieren. Die klare Richtung fehlt....da werden in der einen Ecke Gebiete ausgewiesen wo nahezu alles erlaubt wird (Phuket) und z.b. Pattaya wo sich die Barbetriebe, Restaurants und Hotels auf eine Wiedereröffnung vorbereiten und dann solche Vorschläge von Regierungsseite kommen. Das Virus wird nicht verschwinden, egal welche Maßnahmen ergriffen werden, aber das Vertrauen in den Staat und seinen Entscheidungen ganz schnell.
Marcel Wallace 11.11.21 16:20
@Jomtien Franky
...bin voll bei dir! Ich fliege, hoffentlich, am 11.12....Ich bin schon gespannt. Meine großen Bar-Zeiten sind schon vorbei, aber ich fühle mit den ganzen Mädels und auch wenn ich eine Freundin habe (Thai) gehen wir hin und wieder zu den Bars Billard spielen und trinken ein wenig.

Wünsche dir alles Gute
Norbert Kurt Leupi 11.11.21 16:00
Wenn geöffnet wird ...
müssen auch die aktiven Spielplätze des Nachtlebens in den Touristenmekkas Pattaya , Phuket , Bangkkok etc . geöffnet werden , sie werden ja auch teilweise als solches vermarktet ! In jeder Broschüre über TH wird doch das quirlige Nachtleben erwähnt ! Es müssen aber die Sicherheitsmassnahmen beachtet werden , dann werden die Einnahmen auch " vorsichtig " generiert ! Urlaub über Weihnachten und Neujahr ohne ins Amüsierviertel zu gehen tun sich nur wenige an ! " Vergnügen ist wichtiger als arbeiten " !
Dieter Kowalski 11.11.21 15:20
Betreiber und Unternehmer die korrupte Polizisten bestechen müssen...
Sagt eigentlich alles über die gängigen Moralvorstellungen auf beiden Seiten aus.
Klaus Olbrich 11.11.21 14:00
Da kriegen die Sex Touristen, die jetzt ins Land strömen wollen, aber lange Gesichter.
Ohne die Bars mit ihren willigen Ladys ist Touristik fuer die langweilig. Was wollen sie nun mit der Zeit in Thailand tun.?
Andere finden das wiederum gut. Aber Einnahmen wird das nicht großartig bringen.
In Anbetracht der sehr hohen Infektionszahlen in Europa ist die Massnahme die Bars weiter geschlossen zu halten richtig.
Ralph von Mühldorfer 11.11.21 14:00
Das war es dann wohl für den Tourismus in Thailand
Schade ...
Ingo Kerp 11.11.21 12:30
Wenn diese Maßnahme greifen sollte, dürfte das Nachtleben, bis auf einige wenige Unterhaltungsbetriebe gänzlich zum Erliegen kommen. Die "Angestellten" werden in der Zwischenzeit eine andere Erwerbsmoeglichkeit und Arbeit gefunden haben und die ehem. Betreiber der Unterhaltungsbetriebe dürften wohl dank leerer Kassen vor dem Ruin stehen. Da überleben lediglich Großbetriebe / Konzerne, die finanzielle Ausgleichsmoeglichkeiten haben. Farangs, die den Sinn des Lebens im Nachtleben mit den Dirnen sehen, dürften als Gäste dann auch fehlen.
Hans-Jürgen Thomas Kirchner 11.11.21 12:00
Meine Vorhersage
Die Öffnung des Nachtlebens findet erst NACH Songkran 2022 statt, wenn alle "Touristen" und Billiglöhner wieder weg sind.
Die Frage ist nur, wie viele bis dahin noch durchhalten können.