Thai will Niere verkaufen, um Familie zu helfen

Foto: The Thaiger
Foto: The Thaiger

NAKHON PATHOM: Eine 64-jährige Thai will ihre Niere verkaufen, um ihrer Familie bei ihren finanziellen Problemen zu helfen, die durch Covid-19 entstanden sind. Die Frau musste aufgrund der Einschränkungen während der Coronakrise ihr chinesisches Restaurant schließen.

Seitdem kämpft sie darum, über die Runden zu kommen. Zu ihrem Haushalt gehören ihre Tochter, zwei Söhne, eine Schwiegertochter und zwei Enkelkinder. Die Thai will nicht von dem Covid-19-Hilfsprogramm der Regierung profitiert haben, weil niemand in ihrer Familie wusste, wie man ein Smartphone benutzt, um einen entsprechenden Antrag zu stellen. Zudem wurde der Lohn ihrer Tochter in einer Fleischbällchenfabrik auf 200 Baht pro Tag gekürzt. Nachbarn haben mit Lebensmittelspenden ausgeholfen, aber es reichte nicht. Jetzt hat sich die Frau an die Medien gewandt und gesagt, sie wolle ihre Niere verkaufen. „Ich weiß nicht, ob es gegen das Gesetz verstößt, aber ich möchte sie verkaufen."

Der Verkauf eines Organs ist illegal... aber in Südostasien gar nicht so unüblich. Einem Bericht von Channel News Asia zufolge gibt es auf den Philippinen mehrere Verkaufsanzeigen für gesunde Nieren in sozialen Medien und eine Reihe von Facebook-Gruppen, in denen Menschen ihre Nieren für 2.000 bis 3.000 US-Dollar anbieten.

In Kambodscha soll ein 18-Jähriger laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP im Jahr 2014 seine Niere für 3.000 US-Dollar verkauft haben. Eine Nachbarin hatte ihn auf den Verkauf einer Niere angesprochen: „Du bist arm, du hast kein Geld...wenn du deine Niere verkaufst, kannst du deine Schulden abbezahlen."

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Werner Schilling 13.06.21 15:20
Notzeiten ...
Ist der Verkauf eines Organs (Land, Kaufer, ...) illegal ? Mochte ich gar nicht beurteilen. Ist aber kein Corona sondern eher ein Armutsproblem und in manchen Laendern auch weit verbreitet auch vor der Pandemie. Alles was man moralisch (politisch) tun koennte waere den illegalen (organisierten kriminellen weltweiten ...) Organhandel zu unterbinden oder besser gesagt "den Kampf" an zu sagen.
Christoph Kindt 12.06.21 23:40
ethisch ohne wenn und aber verwerflich
@ Rene Amiguet
Wenn man nicht weiß worüber man spricht sollte es lassen, nicht das Alter ist entscheidend sondern die Ultrafiltrationsrate, bei Eurotransplant gibt es eine extra Gruppe wo über 65 Jährige Organspender vermittelt werden und dort warten mehrere Tausend über 65 jährige Dialysepatienten auf so eine Niere.
Das ethisch Verwerfliche daran ist das trotz des strikten Verbotes sich Ganoven daran bereichern so eine Niere zu Kaufen um sie dann für 30000€ weiterzuverkaufen.
Versuch Dich mal in die Angst uns Verzweiflung eines Patienten, der schon über acht Jahre wartet hereinzuversetzen.
Ich selbst habe nach elfeinhalb Jahren Wartezeit am 1.11. erhalten, als der Anruf mitten in der Nacht völlig überraschend kam das ein Gefühl was man nicht beschreiben kann. Es ist wie ein zweites neues Leben.
Jürgen Franke 12.06.21 18:00
Es ist bedauerlich, wenn Menschen zu
derartigen Mitteln greifen müssen, um ihre Familie am Leben zu erhalten. Die Suizidzahlen wegen Covid werden sicherlich noch veröffentlicht. Selbstverständlich ist dieser Hilfeschrei völlig abwegig für Leser, die aus einem anderen sozialversicherten Kulturkreis kommen.
Rene Amiguet 12.06.21 17:10
Antik
Wer will den schon eine 64 Jahre alte Niere?
Ingo Kerp 12.06.21 12:20
7 Familienmitglieder wissen nicht wie man ein Smartphone bedient und kommen nicht auf die Idee jemanden zu fragen? Diese Story ist schwer zu glauben.
Pascal Schnyder 12.06.21 12:10
Wo
ist dese arme Frau? Ich suche Köche, Putzpersonal, Servicefachkrägte und Gärtner für mein Restaurant!
Stellengesuche können an Pascal Schnyder 081 864 32 37 eingereicht werden.