THAI: Gläubiger verschieben Abstimmung über Umschuldung

Geparkte Maschinen von Thai Airways International auf dem Suvarnabhumi International Airport in Bangkok. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Geparkte Maschinen von Thai Airways International auf dem Suvarnabhumi International Airport in Bangkok. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Die Abstimmung über den Umschuldungsplan von Thai Airways International (THAI) wurde am Mittwoch verschoben und auf nächste Woche neu angesetzt. Die nationale Fluggesellschaft benötigt die Zustimmung von mehr als 50 Prozent der Gläubiger, um mit dem Insolvenzverfahren voranzukommen.

Die Gesamtverbindlichkeiten der Airline stapeln sich auf mehr als 300 Milliarden Baht. Durch die Flugausfälle im vergangenen Jahr, die durch Reisebeschränkungen verursacht wurden, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern, hat die THAI im vergangenen Jahr 141 Milliarden Baht verloren.

Das Unternehmen hat vorgeschlagen, die Kreditrückzahlungen für drei Jahre einzufrieren sowie die Rückzahlung von Anleihen um sechs Jahre zu verschieben. Die Fluggesellschaft drängt auch darauf, dass nicht gezahlte Zinsen auf die Kredite erlassen werden.

Die Anleihegläubiger diskutierten den Plan während der Videokonferenz und beschlossen, die Abstimmung zu verschieben, sagte ein Rechtsberater der THAI gegenüber Reportern. Bereits im März hatte der thailändische Finanzminister, der der größte Anteilseigner der Fluggesellschaft ist, angedeutet, dass er den Umschuldungsplan unterstützt. Ein Anwalt, der die Gläubiger vertritt, hatte ebenfalls gesagt, dass viele die vorgeschlagene Umstrukturierung befürworten.

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Andy Kanne 15.05.21 04:06
Thai Airways
Noch einmal...Die königlichge Thai Airways wird weiter existieren....Hier spielen keine wirtschaftlichen Erwägungen eine tragende Rolle, sondern Emotionen.
Natürlich wird der Staat seine Anteile aufstocken, da bin ich mir sicher und das ist auch gut so. Und wenn ich mir die pessimistischen Aussagen von machen Usern hier so durchlese, da kann ich nur sagen, eine Prestige-Airway kann man nicht mit der Buchführung eines Tante-Emma-Laden führen. Hier spielt das "Wir"-Gefühl der thailändischen Staatsbürger eine tragende Rolle.
Max Müller 14.05.21 18:19
Tatsachen ignorieren
Es ist schon erstaunlich wie die Eigentümer von THAI ihre Augen von der Wirklichkeit verschliessen. 300 Milliarden THB Schulden! Eine Firma die seit Jahren nur Verluste schreibt.
Es ist doch wirklich selbst für Laien klar dass THAI nicht nur tot, sondern bereits verwest ist. Würde man weiter Geld hineibuttern würde man höchstens einen Zombie am leben erhalten. Und auch das nicht mehr lange.
Ich bin ja eigentlich ein Fan von THAI Airways und immer sehr gerne damit geflogen.
Die Schuldner sollten einfach mal der Realität in die Augen schauen. Thai ist seit Jahren Pleite und nicht mehr zu retten. Das Geld ist so oder so verloren.
Also, Thai in den Konkurs schicken!
Ich bin mir sicher es wird danach eine neue Gesellschaft geben. Neuer Start, OHNE Regierungsbeteiligung, ohne politische Einmischung, ohne Korruption.
Das wünsche ich mir als Thai Airways Fan und Kunde.
Eine private Fluggeschaft in Thailand hatte sicher viele Chancen. Nur schon die Lage von Bangkok wäre ja ausgezeichnet, die Kosten gegenüber anderen Ländern auch moderat.
Flugzeuge könnte man aus der Konkursmasse übernehmen oder (momentan) günstig einkaufen/leasen.
Ich meinerseits werde jedenfalls kein Ticket der "alten" THAI mehr kaufen, auch wenn es noch weitergehen sollte. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis THAI untergeht.
Thomas Thoenes 14.05.21 07:40
@Ole
genau so sieht es aus. Von den Reichen lernst du das sparen. Und wie schon von mir gesagt , sehe ich in keinem Bericht über die Thai Airways nur im Ansatz ein Konzept das es besser werden lässt. Ein paar Arbeiter von völlig überdimensionierten 20.000 zu entlassen von denen die Meisten noch eine Abfindung bekommen macht den Braten nicht fett. Und so nobelpreisverdächtige Ideen wie eine Cateringkette entringt den Großgläubigern maximal ein Kopfschütteln. Das ist wie die Idee den 25sten Frisörsalon auf Straße X zu eröffnen nachdem 24 schon nicht laufen. Es müsste massiv Personal eingespart werden, neue lukrative Strecken geflogen und verlustreiche Prestigestrecken gestrichen, Flotte verschlanken, attraktive Preise eingerichtet und exclusivverträge mit Reiseunternehmen eingegangen werden. Nicht zuletzt sollte die zunehmende Arroganz des Flugpersonals mal wieder auf den Stand gebracht werden zu der Zeit als man noch gerne Thai flog und sich als Gast rundum versorgt fühlte. Ich sehe in den Berichten nur Rumgejammer mit der Bitte an die Gläubiger auf Rückzahlung zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Wunder.
Ole Bayern 14.05.21 01:40
Herr Frank , ich kenne einige ...
.. wirklich reiche Menschen persönlich. Glauben Sie nicht , das diese Leute es nicht merken, wenn das Geld weniger wird, ganz im Gegenteil. Mein Vater z.B. - der Senior Chef unserer Firma a.D. - hat uns Kinder immer relativ kurz gehalten in der Kindheit. Obwohl wir sicherlich nicht arm waren, waren wir 5 Geschwister nicht viel besser gestellt nach Außen hin als die Kinder z.B. von den Polieren. Mein Vater hat mir immer eingetrichtert .."Junge.. denke daran, du kannst das Geld nur einmal ausgeben ", und " Von den Reichen lernst du das Sparen ". Und glauben Sie mir...er hatte recht, der Senior ! Zurück zur Thai, es gibt auch bei der Thai viele Kleinsparer und Kleinaktionäre die Ihr Geld verloren haben, nicht nur die Big - Players. Und die werden den Teufel tun, hier Geld nachzuschießen. Der Schuldenberg ist einfach zu groß - nützt nix - ist eben so. Jahrelang jährlich Verluste gemacht, trotz der Verluste kleine Dividende gezahlt, somit das Eigenkapital gleich zweimal verringert, daß kann ja nicht gut gehen. Und um das zu verstehen braucht man kein BWL / VWL - er sein, das versteht jede Hausfrau. Wenn ich mehr ausgebe als ich einnehme ist das Geld halt irgendwann mal aufgebraucht. Dann kann ich mir neues Geld borgen, mache wieder Verlust usw. usw .,und irgendwann habe ich eben keinen mehr, der mir vertraut und etwas leiht, weil ich die angelaufenen Altschulden nicht mehr begleichen kann. Und an dem Punkt ist die Thai im Moment. Wir werden es sehen - Bierwette angenommen. VG Ole
Ole Bayern 13.05.21 20:00
Herr Kanne / Frank
.... sind Sie Beide auch Gläubiger ? Waren oder sind Sie in Thai investiert und haben somit in den letzten 10 Jahren bereits 90 % Ihres Geldes verloren ? Würden Sie , sollten Sie denn Gläubiger sein , wirklich weiteres Geld zuschießen in ein Faß ohne Boden ? Ich denke nein , daß würden Sie beide nicht tun .... dann die Frage ???? .... warum sollten es denn andere Gläubiger tun ? Ein Aushängeschild ist die Thai schon , sicher !!! ... nur der Preis für dieses Aushängeschild ist viel zu groß , den die Gläubiger zahlen müßten . Wie ich schon mehrfach hier im Forum bemerkte , ich sage endgültige Insolvenz voraus ( Capter 11 ist die Thai ja schon ) . Dann ggf. Neustart .. kleiner , neues Management , effizienter .... Ich glaube wirklich nicht , daß sich genügend Gläubiger / Investoren finden werden neues gutes Geld dem Schlechten nachzuwerfen , es sei denn der Staat tritt hier ein , aber das will der Staat ja auch nicht . Wir werden sehen .... es bleibt spannend ! Ich mache mir jetzt " ne Halbe " auf zum Vatertag ! VG Ole
Andy Kanne 13.05.21 16:43
Thai Airways
@Ben Frank
Volle Zustimmung.
Thai Airways ist das Aushängeschild von Thailand und die Gläubiger werden der Sanierung zustimmen und das ist auch gut so.
Thomas Thoenes 13.05.21 13:10
Die Vorschläge machen nicht so wirklich Sinn.
Ich vermisse den Plan bzw. wenigstens Vorschläge wann, wie und warum es besser wird. Ab wann werden durch welche Maßnahmen schwarze Zahlen geschrieben die dann auch noch so hoch sind um den Schuldenberg in annehmbarer Zeit ab zu tragen? Den Knall einfach weiter nach hinten zu schieben und auf ein Wunder zu hoffen, wäre mir als Gläubiger nicht genug.
Ingo Kerp 13.05.21 11:50
Wenn man das Ansinnen der Thai zusammenrechnet, ergibt sich eine millardenschwere Schuld, die wie eine Blase in Zukunft platzen kann. Kredite einfrieren, Anleihen auf 6 Jahre verschieben und Zinsen erlassen, sind Maßnahmen, die nicht überblickbar sind. Nochmal, schließt den Pleiteladen ab und schreibt die Verluste ab, so schmerzhaft es auch sein mag.