Stimmenrekorder von Egyptair bestätigt Feuer vor Absturz

Foto: epa/Civil Aviation Ministry/handout
Foto: epa/Civil Aviation Ministry/handout

KAIRO (dpa) - Sieben Wochen nach dem Absturz einer Egyptair-Maschine im Mittelmeer setzen die Ermittler immer mehr Puzzlestücke zusammen. Mit Hilfe französischer Experten konnte der Stimmenrekorder repariert werden. Wird die Untersuchungskommision jetzt die Ursache finden?

An Bord der im Mai verunglückten Egyptair-Maschine soll es vor dem Absturz Versuche gegeben haben, ein Feuer an Bord zu löschen. Das geht aus einer ersten Auswertung des Stimmenrekorders hervor, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Kreisen der ägyptischen Untersuchungskommission erfuhr.

Die Aufnahmen der Cockpit-Geräusche bestätigten demnach bisherige Auswertungen von Datenschreibern des Flugzeuges. Sie stimmten auch mit Signalen überein, die das Flugzeug automatisch ausgesendet hatte.

Erste Auswertungen hatten ergeben, dass sich in einer der Toiletten und im Bereich der Bordelektronik Rauch ausgebreitet hatte. Auch die Untersuchung von Wrackteilen deutete darauf hin, dass der vordere Teil des Flugzeuges großer Hitze und dichtem Rauch ausgesetzt waren.

Der Airbus A320 war am 19. Mai mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Die Ursache des Unglücks ist bislang noch unklar. Die Piloten hatten keinen Notruf abgesetzt.

Nach dem Absturz wurde über eine Explosion an Bord und einen möglichen Terroranschlag spekuliert, was die ägyptische Regierung jedoch zurückwies. Offiziell hat sich die ägyptische Untersuchungskommission noch nicht zu den Datenauswertungen des Stimmenrekorders geäußert.

Der Rekorder war gerade erst in Frankreich repariert und zurück nach Kairo geschickt worden. Er war bei dem Absturz so schwer beschädigt worden, dass die Ermittler keine Daten von dem Gerät auslesen konnten. Mit Hilfe französischer Experten konnten jetzt aber wichtige Teile des Stimmenrekorders ersetzt werden.

Erst am Wochenende waren alle georteten sterblichen Überreste der Opfer im Mittelmeer geborgen worden. Sie werden derzeit in Kairo forensisch untersucht, um die Identität der Opfer zweifelsfrei festzustellen.

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