Biathletinnen ohne Podest im Sprint

​Solide, aber nicht top  

Die Deutsche Janina Hettich-Walz. Foto: epa/Andrea Solero
Die Deutsche Janina Hettich-Walz. Foto: epa/Andrea Solero

CANMORE: Am Fuße der malerischen Rocky Mountains haben die deutschen Biathletinnen auch im letzten Sprintrennen der Weltcup-Saison keine Überraschung geschafft, die Ehrung der besten Sechs fand ohne sie statt. Als beste des deutschen Sextetts verpasste Janina Hettich-Walz am Donnerstag im kanadischen Canmore auf Rang sieben die Flowerzeremonie aber nur um 3,5 Sekunden. «Ich hadere ein bisschen mit der Schießzeit, weil ich eine Patrone raus repetiert habe. Aber null Fehler und Top Ten ist ein gutes Ergebnis für mich», sagte die 27-Jährige, die es beim Sieg der Italienerin Lisa Vittozzi als einzige Deutsche in die Top Ten schaffte, dem ZDF.

Damit stand mit der erkrankt fehlenden Franziska Preuß als Zweiter von Oberhof nur in einem Sprintrennen des Winters eine Deutsche auf dem Podium. Hettich-Walz hofft nun auf das Verfolgungsrennen am Samstag, in dem sie nur 31 Sekunden Rückstand auf Vittozzi hat. «Die Zeitabstände sind nicht allzu groß. Richtung Top sechs würde ich schon gerne angreifen», sagte die WM-Bronzemedaillengewinnerin im Einzel. Alle sechs Deutschen schafften es ins Jagdrennen.

Während Vittozzi mit ihrem dritten Saisonerfolg im Fernduell um den Gesamtweltcup mit der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold, die als 17. dennoch die Sprint-Disziplinwertung gewann, deutlich Boden gut machte, konnten die anderen Schützlinge von Coach Kristian Mehringer nicht in den Kampf um die Topplatzierungen eingreifen. Youngster Selina Grotian (19) wurde 18. (1 Fehler/+ 1:03,7 Minuten). «Das war wieder ein grundsolides Rennen von ihr», sagte die zweimalige Olympiasiegerin und ZDF-Expertin Laura Dahlmeier anerkennend.

Sophia Schneider (26) kam als 20. ins Ziel (1 Fehler/+ 1:09,7). Die sonst so treffsichere Vanessa Voigt (26) leistete sich zwei Stehendfehler und beendete das Rennen an Position 23 (+ 1:13 Minuten). «Ich habe in der zweiten Runde nicht zu viel Gas gegeben, das war ein bissel eine falsche Taktik. Ich hätte meinen normalen Rhythmus schießen sollen», sagte die Thüringerin, die aber die drittschnellste Schlussrunde lief: «Die Körner sind noch da und das Selbstvertrauen kommt auf der Strecke auch wieder.» Die Nachwuchshoffnungen Johanna Puff (21) und Julia Kink (21) kamen auf die Ränge 28 und 51.

Beim Saisonfinale fehlt wie schon in der Vorwoche in Soldier Hollow /USA Ex-Staffelweltmeisterin Preuß. Die 30-Jährige kämpfte die vergangenen drei Wochen mit einem Infekt, durch den sie bei der WM im Februar in Nove Mesto auf die Staffel verzichten musste. Das Problem sollte mit einem kleinen chirurgischen Eingriff an den Nasennebenhöhlen behoben werden. «Es ist behebbar und dem gehe ich jetzt nach», sagte die 30-Jährige, die fast ihre gesamte Karriere mit gesundheitlichen Rückschlägen und Verletzungen zu kämpfen hat. «Ich hoffe, dass alles gut verheilt und die Probleme endgültig der Vergangenheit angehören.» Sie will in der neuen Saison wieder angreifen.

Am Freitag geht Benedikt Doll ins letzte Sprintrennen (17.40 Uhr/ZDF und Eurosport) seiner Karriere. Der Schwarzwälder, letzter Einzel-Weltmeister im deutschen Team, beendet nach der Saison seine Biathlon-Laufbahn.

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