Selenskyj plant Gespräche in London

Der Präsident der Ukraine Volodymyr Zelensky. Foto: epa/Hannibal Hanschke
Der Präsident der Ukraine Volodymyr Zelensky. Foto: epa/Hannibal Hanschke

LONDON: Erst Rom, Berlin und Paris, jetzt London: Der ukrainische Präsident setzt seine Werbereise für mehr Unterstützung gegen die russischen Angreifer bei den europäischen Verbündeten in Großbritannien fort. Im Mittelpunkt dürfte dort erneut seine Forderung nach Kampfjets stehen.

Nach Besuchen in Rom, Berlin und Paris hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Gespräche in Großbritannien angekündigt. Er werde sich am Montag in London mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, teilte Selenskyj am Morgen bei Twitter mit. Großbritannien ist einer der wichtigsten Partner der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg.

Selenskyj war bereits im Februar in Großbritannien und hatte unter anderem ukrainische Soldaten getroffen, die dort ausgebildet wurden. Sunak kündigte damals an, dass Großbritannien als erstes Land der Ukraine Raketen mit größerer Reichweite liefern werde. Diese Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow wurden nach Informationen des US-Senders CNN mittlerweile übergeben. Die Bitte nach einer Lieferung von Kampfjets lehnt London bisher ab, bietet aber eine Ausbildung ukrainischer Piloten an.

«Großbritannien ist ein Anführer beim Ausbau unserer Fähigkeiten am Boden und in der Luft», schrieb Selenskyj. «Diese Zusammenarbeit wird heute fortgesetzt. Ich werde meinen Freund Rishi treffen. Wir werden substanzielle, inhaltliche Verhandlungen führen, persönlich und mit unseren Delegationen.»

Zuvor hatte Selenskyj bei Besuchen in Berlin und Paris zum wiederholten Mal auf die Lieferung von Kampfjets gepocht. Sowohl Kanzler Olaf Scholz als auch Präsident Emmanuel Macron reagierten zwar zurückhaltend. Selenskyj dankte jedoch Deutschland und Frankreich für die militärische Unterstützung.

Der ukrainische Präsident war nach Gesprächen in Rom am Samstag zu seinem ersten Besuch in Deutschland seit Beginn der Invasion Russlands gekommen. In Berlin traf Selenskyj am Sonntag unter anderem Bundeskanzler Scholz. Anschließend wurden Selenskyj und das ukrainische Volk in Aachen für ihre Verdienste um die Einheit Europas mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Überraschend reiste Selenskyj dann noch nach Paris weiter, wo er sich mit Macron traf - es war sein zweiter Besuch in Frankreich seit Kriegsbeginn.

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