Schotten nehmen Abschied von der Queen

​Prozession in Edinburgh

Britische Bürger und Touristen ehren Königin Elizabeth II. vor den Toren des Buckingham Palace, London. Foto: Julien Mattia
Britische Bürger und Touristen ehren Königin Elizabeth II. vor den Toren des Buckingham Palace, London. Foto: Julien Mattia

LONDON/EDINBURGH: Am Morgen nimmt Charles III. noch Beileidsbekundungen im Parlament entgegen. Am Nachmittag führt er dann einen Leichenzug in der schottischen Hauptstadt an. Die Schotten haben nun noch einmal Gelegenheit, Abschied von der Queen zu nehmen.

Beim Gedenken an die britische Königin Elizabeth II. steht am Montag noch einmal Edinburgh im Fokus. Das neue Königspaar Charles III. und Camilla wurde am Morgen zunächst im britischen Parlament in London erwartet, bevor sie für den Trauerzug durch die schottische Hauptstadt und weitere Termine in den Norden reisen sollten. Charles will sich auch mit einer Ansprache an die Parlamentarier dort wenden.

Die für den Nachmittag geplante Prozession in Edinburgh mit dem Sarg der gestorbenen Königin führt von der königlichen Residenz Palace of Holyroodhouse zur St.-Giles-Kathedrale. Britischen Medien zufolge sollen Charles und weitere Mitglieder des Königshauses den Weg zu Fuß zurücklegen. Die Royals nehmen dann an einem Gottesdienst teil. Anschließend haben die Schotten für 24 Stunden die Möglichkeit, in der Kirche von der Queen Abschied zu nehmen.

Charles wird in Edinburgh auch die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon empfangen. Außerdem wollen er und seine Frau Camilla auch im schottischen Parlament Beileidsbekundungen entgegennehmen. Seine Reise nach Schottland ist Teil der sogenannten «Operation Spring Tide», die Besuche von Charles als neuem König in allen vier britischen Landesteilen vorsieht.

Für Dienstag ist die Überführung des Leichnams der Queen per Flieger nach London geplant, wo die Gestorbene für mehrere Tage aufgebahrt werden soll. Am Mittwoch führt König Charles dann einen weiteren Leichenzug durch die britische Hauptstadt an, der vom Buckingham-Palast zum Parlament führt.

Ab Mittwoch (17.00 Uhr Ortszeit) wird der Sarg auf einem als Katafalk bezeichneten Gerüst in der Westminster Hall des Parlaments aufgebahrt. Für die Totenwache werden Hunderttausende Menschen erwartet. Ein konservativer Abgeordneter sprach am Montag sogar von bis zu zwei Millionen Menschen.

Die britische Regierung empfiehlt Trauernden wetterfeste Kleidung, genug Proviant, eine Powerbank fürs Handy und viel Geduld mitzubringen. Bis zum Tag des Staatsbegräbnisses am 19. September hat die britische Öffentlichkeit die Möglichkeit, ihrer Königin einen letzten Besuch abzustatten und sich zu verabschieden. Allerdings muss dafür viel Zeit eingeplant werden. «Sie müssen viele Stunden lang stehen, vermutlich über Nacht, mit wenigen Möglichkeiten, sich hinzusetzen, weil sich die Schlange weiterbewegen wird», heißt es in den Informationen des Kulturministeriums zu den Abläufen. Ob man Kinder mitbringe, solle man sich gut überlegen. Außerdem sei mit Straßensperrungen und Störungen im Verkehrsnetz zu rechnen.

Das Staatsbegräbnis, zu dem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anreisen will, ist für den 19. September angesetzt. Die Briten erhalten dafür einen extra Feiertag. Bis dahin gilt Staatstrauer, offizielle Veranstaltungen und der parlamentarische Betrieb sind ausgesetzt.

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