Neue Panne verhindert Baerbocks Weiterflug auch im zweiten Anlauf

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, steigt aus der Regierungsmaschine. Foto: Sina Schuldt/dpa
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, steigt aus der Regierungsmaschine. Foto: Sina Schuldt/dpa

ABU DHABI: Eigentlich wollte die Außenministerin schon längst in Australien sein. Doch ihre Regierungsmaschine macht schon wieder Probleme - und muss erneut umkehren. «Sowas ist auch in der Geschichte der Flugbereitschaft noch nicht passiert», sagt der Kapitän.

Außenministerin Annalena Baerbock ist auch beim zweiten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, mit der Flugbereitschaft der Luftwaffe nach Australien zu fliegen. «Wenn Sie auf die Monitore schauen, dann werden Sie auch das gleiche Flugverhalten wie gestern wiedererkennen. Wir sind gerade am Kreisefliegen. Uns ist tatsächlich leider das gleiche Problem, was wir gestern hatten, wieder passiert», sagte der Flugkapitän in der Nacht zu Dienstag nach Angaben eines dpa-Reporters an Bord der Maschine.

Der Flieger war nach dem Start um 1.00 Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) in Abu Dhabi zu Anfang zwar gestiegen, nahm aber kein Tempo auf. 15 Minuten nach dem Abheben drehte der Airbus vom Typ A340-300 dann erneut vom Kurs ab und flog zurück in Richtung des Wüstenemirats, wo er schließlich um 2.57 Uhr Ortszeit wieder landete.

Baerbock gab sich in einer ersten Reaktion zerknirscht: «Manchmal ist es wirklich verflixt.» Die Grünen-Politikerin ist unterwegs zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi. Am Montag hatte ihre Maschine wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus einen längeren Zwischenstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten einlegen müssen.

«Die Klappenvergrößerungen, die Flügelvergrößerungen lassen sich nicht mehr einfahren. Sie haben sich wieder gesperrt (...). Wir haben mit Testpiloten von Lufthansa gesprochen. Dieser Fehler existiert so nicht», sagte der Kapitän, nachdem er auf dem Flug über die neuerliche Rückkehr informiert hatte. «Für alle, die ängstlich unterwegs sind, besteht überhaupt kein Grund zur Unruhe. Wir haben genug Benzin. Wenn wir nachher unser Landegewicht wieder erreicht haben, wie gestern, dann wird das eine ganz normale Landung.» Er mache das schon ein paar Jahre, sagte der Kapitän, «aber sowas ist auch in der Geschichte der Flugbereitschaft noch nicht passiert».

Es ist die zweite derartige Panne binnen 24 Stunden. Bereits am frühen Montagmorgen, drei Minuten nach dem Abheben um 3.33 Uhr Ortszeit (1.33 Uhr MESZ), hatte der Flugkapitän einen Defekt beim Einfahren der Klappen festgestellt. Nachdem die Crew in einem zweistündigen Manöver über dem Wüstenemirat und dem Meer rund 80 Tonnen Kerosin aus dem vollgetankten Flieger abgelassen hatte, landete er um 5.33 Uhr Ortszeit wieder in Abu Dhabi.

Da die Landeklappen nicht wie nötig vollständig und synchron eingefahren werden konnten, konnte das Flugzeug die normale Reiseflughöhe und -geschwindigkeit nicht erreichen - der Kerosinverbrauch auf der langen Strecke nach Australien wäre deutlich gestiegen. Da das Flugzeug für den knapp 14-stündigen Flug vollgetankt war, musste das Gewicht für die Landung stark reduziert werden.

Nach der neuerlichen Panne im zweiten Anlauf gab der Pilot übers Bordmikrofon eine wenig optimistische Prognose ab: «Für uns ist der Flug heute wieder zu Ende. Da wir im Moment absolut im Dunkeln tappen, welcher Computer jetzt Schuld an der Misere ist, wird es für uns wahrscheinlich auch keinen weiteren Flug nach Australien geben, auch morgen nicht.» Man versuche jetzt herauszufinden, wie das Flugzeug überhaupt wieder nach Deutschland zurückkommen könne.

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Bernd Lange, Berlin 15.08.23 17:20
Bundeswehr, die Leos fahren doch auch nicht
Weshalb soll ein gut gewarteter Airbus dann fliegen!?
Marco Egloff 15.08.23 16:55
Passt
Passt zu DE !! Zu nichts mehr fähig. Diese arrogante Nation geht vor die Hunde.
Wie sagt man treffend dazu : Failed state!!!
Helmut Spiegel 15.08.23 16:00
Helmut Spiegel
Und zum 2.ten mal wieder 80 Tonnen Treibstoff in die Luft jagen fue die Gruenen-Ministerin????
Verschrottet bloss den Flieger.
Uli 15.08.23 14:50
Ein Flugzeug mit Charakter......
wer sich so stark macht für die Umwelt und Windkraft, Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien einsetzt darf sich dann nicht wundern wenn so ein Flugzeug was ja sicher auch sowas wie eine Seele hat, sich weigert irgendwo fast leer hinzulegen ;-)
Michael R. 15.08.23 14:40
Peinlich
Einfach nur noch peinlich dieses Deutschland!
Ingo Kerp 15.08.23 12:50
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als wenn die Fliegerpanne auch symptomatisch ist für den derzeitigen chaotischen Zustand in DE. Dabei steht die Ampel-Koalition dem offensichtlich vor.
Schorschi 15.08.23 11:40
Sabotage???
Nur gut, dass wir "Fachkreise" und Twitter haben! 555
Peter Joe 15.08.23 11:00
Sabotage???
In Fachkreisen wird ueber Sabotage, Austricksen von Technikern berichtet, es gebe noch unbezahlte Rechnungen wegen Covid Grounding in hohen Betraegen wurde getwittert.
Dieter Goller 15.08.23 07:50
Blamage
Auch der zweite Versuch, heute Nacht nach Australien weiterzufliegen, endete wie der erste: ca. 90 min ueber den VAR kreisen um wiederum ca. 80 Tonnen Kerosin abzulassen. Was fuer eine Blamage fuer eine "gruene" Aussenministerin, aber - in Summe -noch viel mehr fuer das BMVg und die high-tech Nation Deutschland.
P S.: Na mal gut, dass die dt. Fussballfrauen bei der WM bei Zeiten ausgeschieden sind, denn ansonsten haette B. auch noch das Halbfinale verpasst.