PATTAYA: Wer auf der Fahrt zum Flughafen in einem größeren Stau stecken bleibt, kann bekanntlich ganz schön ins Schwitzen geraten… Doch wer am 19. Oktober trotz enorm angespannter Verkehrslage unbedingt die beiden Maschinen des neuen „Terminal 21“ in Nord-Pattaya erreichen wollte, konnte das – mit ausreichend Geduld und Gelassenheit – auf jeden Fall gut schaffen, um direkt nach Paris, London, Pisa, Tokio, San Francisco oder Hollywood zu gelangen... Neugierig geworden?

Nicht nur vor, sondern auch im Terminal 21 herrscht lebhafter Verkehr, so auf der Golden Gate Bridge, ein gelungener Blickfang in der San Franciso-Themenwelt. Fotos: Jahner

Ob vor, zurück oder auch seitwärts – nichts ging mehr auf der North Pattaya Road am 19. Oktober, als mit dem Terminal 21 das größte Einkaufszentrum der Stadt eröffnete – oder treffender: Ein neues Mega-Wahrzeichen! Kilometerweit staute sich die Blechlawine aus allen Richtungen und ließ die zuvor getätigten Ankündigungen der Verkehrspolizei, bestens auf den Ansturm zum Eröffnungstermin vorbereitet zu sein, als blanken Hohn erscheinen. Hochpreisige Gutscheine für die ersten Besucher, attraktive Eröffnungsangebote für jeden und nicht zuletzt Konzerte mit thailändischen Popstars sorgten dafür, dass Menschen aus dem ganzen Umland wie auf Ameisenrouten nach Pattaya strömten, um an diesem Ereignis teilhaben bzw. vielleicht auch das eine oder andere Schnäppchen schlagen zu können.

Die roten Doppeldeckerbusse zählen zu den Wahrzeichen Londons und dürfen auch im Terminal 21 nicht fehlen.

Beim ersten Blick auf den gigantischen, aber durchaus gefälligen Betonklotz, lässt sich kaum erahnen, welche inneren Werte sich darin auf insgesamt 180.000, enorm durchgekühlten Quadratmetern verbergen. Wer zuvor schon mal die Terminal 21-Meilensteine in Bangkok (seit Ende 2011) oder Korat (ab Ende 2016) besucht hat und davon angetan gewesen ist, dürfte sich entsprechend freuen über Pattayas neueste Einkauf- und Unterhaltungs-Meile. Für sagenhafte 7,5 Milliarden Baht ist sie ebenso mit Stil- und Stimmung eines Flughafens entstanden, aber sogar mit noch mehr kreativen Details. So finden sich in Pattaya zum Beispiel sogar gleich zwei Flugzeuge im Vorfeld des Mammuts, während eine Wasserfläche mit Wellenspiel an das nahe Meer erinnern soll. Auf jeden Fall hebt sich das Konzept auf denkbar originelle Weise ab von dem, was das Seebad sonst noch so an Einkaufszentren zu bieten hat – und dürfte besonders jüngere und weltoffene Generationen ansprechen.

Die weite Welt unter einem einzigen Dach

Im Erdgeschoss bzw. dem Pariser Champs-Élysées locken viele europäisch anmutende Motive zu Schnappschüssen.

Erreichen kann man das Terminal 21 und seine mehr als 500 Geschäfte nicht nur durch triviale Eingänge, sondern auch über authentisch wirkende Fluggastbrücken – in der Airport-Terminologie bezeichnet als Gangways. Beginnt man seine Reise vom Delfin-Kreisverkehr aus durch das Gate 2, hat man Thailand bereits weit hinter sich gelassen und ist mitten in Frankreich gelandet, oder besser gesagt auf dem Champs-Élysées in Paris! Denn nach dem eigenwilligen Konzept von Terminal 21 ist jedes Stockwerk mehr oder weniger authentisch einer internationalen Metropole nachempfunden. Statt per Jet gelangt man jedoch mithilfe von Rolltreppen (in Korat ist es die mit 36 Metern längs­te Thailands) oder Liften zu den Reisezielen.

Wie auch in anderen Einkaufszentren sind im „G Floor“, wie das Erdgeschoss im Terminal 21 heißt, Filialen großer Modeketten bzw. bekannter Marken zu finden. Allem voran der schwedische Textilgigant H&M und direkt gegenüber sein japanisches Pendant Uniqlo, die sich beide mit einer Etagen übergreifenden Verkaufsfläche präsentieren. Als Modehauptstadt Europas bekannt, findet man auch im „pattayanischen Paris“ vorwiegend Bekleidung, Mode und Schuhe – wie von Lyn, CC Doubleo, OVS Kids, NaRaYa, Onitsuka Tiger, Lacoste, Misty Mynx, Superdry, DC Super Heroes, Timberland, Playboy, Calvin Klein Underwear, Nautica, Guess, Dosh Kids, Kedma, Jaspal und Villains SF. Kosmetik und Make-up in Hülle und Fülle bieten die im Vergleich zur Konkurrenz großzügig geschnittene Filiale von Eve and Boy oder das deutlich kleinere NYX. Passionierte Jägerinnen nach Handtaschen kommen bei Charles & Keith, Safe my Bag und Radley London auf ihre Kosten, den passenden Schmuck dazu gibt es bei Pandora, Swarovski und Thomas Sabo. Wer schon immer von einem Rucksack mit Blümchenmuster geträumt hat, findet sein Objekt der Begierde garantiert bei Cath Kidston. Etwas versteckt in einem abgelegenen Winkel des Erdgeschosses finden sich der Postfach- und Versandservice Mail Boxes Etc., der Schlüsseldienst Mr. Natee, eine knallgelbe Wechselstube von T.T. Currency Exchange, ein Serviceschalter des Internetanbieters 3BB und der herrlich dekorierte Blumenladen Jan Florist. Hinzu kommen soll noch eine Filiale der südkoreanischen Kaffeehauskette Tom N Toms. Als Herzstück des Terminal 21 von Pattaya fasziniert ein riesiger, sich über alle Etagen erstreckender Nachbau des Pariser Eiffelturmes – fotogen illuminiert mit facettenreichen Beleuchtungseffekten...

Zwischen Fashion und Foodland

„Very british“ präsentiert sich auch der weltberühmte Camden Market, in Pattaya jedoch mit asiatischem Sortiment.

Die weitere Reise führt in die erste Etage bzw. nach London, wovon unzweifelhaft ein Doppeldecker-Bus und ebenso knallrot getünchte Telefonzellen künden. Auch als „M Floor“ bezeichnet, sind hier weitere Mode- und Sportbekleidungsmarken angesiedelt – wie AIIZ, ESP, Rip Curl, SBR, Rev Runner, Asics (ab November), Skechers, SportsWorld, Element 72, Quicksilver, Giordano, Hybrid Outfitters, Filab Collect, Plus Nine und Anello sowie die Adidas-, Puma- und Grand Motorsport-Filialen der GSF Group (siehe Anzeige auf Seite 1). Bei Crocs gibt es die gleichermaßen geliebt und gehassten Kunststoffschuhe mit Kultstatus in allen Farben, beim Stand von Havaianas originelle Flip-Flops im Hawaii-Look. Ein Hingucker ist der farbenfrohe Nachbau des bekannten Londoner Camden Market, vorwiegend bestückt mit Lanna-Trachten und Papier-Schirmen, thailändischen Teesorten und Stoffen sowie vielen, kleinen Ständen mit lokalen Snacks. Als wichtigster Anlaufpunkt für Farangs dürfte die wunderbare Filiale des Food­land Supermarket fungieren. Denn diese lockt nicht nur mit einem breiten Sortiment westlicher Lebensmittel, sondern auch mit einem absolut professionellen und erfreulich bezahlbaren Restaurant – geöffnet sogar rund um die Uhr!

Herrlich authentisch gestaltete japanische Restaurants bieten Tokio für das Auge und die Geschmacksnerven.

Überhaupt: Im M Floor befinden sich viele Schnellimbisse, kleine Restaurants und Cafés bekannter und weniger bekannter Franchiseketten wie die zwei omnipräsenten Kaffeeröstereien The Coffee Club und Starbucks (letztgenannte sogar im überdimensionalen Format mit ungewöhnlicher Bestuhlung), Tonkotsu Kazan Ramen (japanische Nudeln), After You Dessert, Hawker Chan (singapurische Nudeln), A&W Restaurant (Fast Food), Kono Pizza (hier wird der allseits populäre Hefeteig in der Form von Eiswaffeln geba­cken!) Hokkaido Cheese Tart (herzhafte Küchlein mit Käse nach japanischer Art), Potato Corner (Kartoffelsnacks) und viele mehr. Auffallend: Besonders japanische Marken wie die Bubble-Tea-Filiale von The Koi oder die Crêperie O-li-no scheinen bei jüngeren Käuferschichten hoch im Kurs, wie die langen Schlangen am Eröffnungstag eindrucksvoll unter Beweis stellten.

Ein schiefer Turm zeugt von Bella Italia

Mit dem schiefen Turm von Pisa (rechts im Bild) ist ein weiteres der berühmtesten Bauwerk der Welt präsent.

Weiter geht es nach Italien im nächsten Geschoss bzw. zum „Torre pendente di Pisa“ – oder auf Deutsch: dem Schiefen Turm von Pisa, der ebenfalls ein enorm beliebtes Schnappschuss-Motiv abgibt. Etwas skurril erscheint die hohe Konzentration japanischer Ketten auf der Etage, wie Daiso und Moshi Moshi, die japanischen Antworten auf die deutsche Klimbim- beziehungsweise Geschenkartikel-Kette Nanu-Nana, sowie die Drogerien Tsuruha und Matsumoto Kiyoshi. „Beauty Queens“ kommen darüber hinaus bei Style HAN (Kosmetik), Mistine (Make-up), Beauty Buffet (Kosmetik), Beauty Cottage (Kosmetik), Yves Rocher (Pflanzen-Kosmetik), Colour Nail (Nagelstudio) sowie bei den Gesundheits- und Schönheitspflegehändlern Watsons und Boots sowie bei Beauty Fashion auf ihre Kosten. Oder vielleicht eine Spritze Botox gefällig...? Kein Problem in der Absolute Beauty Clinic oder Richwitz Clinic.

Der Food Court Pier 21 erweist sich als Publikumsmagnet und bietet Schlemmervergnügen zum attraktiven Preis.

Weiter findet man auf dieser Etage viele Boutiquen wie John Henry, MC, Hara Jeans, Lee, Kamimura, Levis, Rosso Union, Uesome, Owndays und mehrere Markengeschäfte für Unter- und Damenwäsche wie Jockey, Sabina, Wacoal, bsc, Aun Bra und Triumph. Mit Banana IT, Jaymart, IT City, Life (Playstation und Garmin), Studio 7 (Apple) und Mine (Computer und Zubehör) sind auch diverse IT-Spezialisten vertreten sowie die Mobilfunkanbieter True, Dtac und AIS. Das passende Handy zur SIM-Karte gibt es bei Huawei und Samsung, das nötige Kleingeld in den Filialen der Banken Siam Commercial, LH und TMB. Ebenso zu „Little Italy“ zählt hier der Nackenkissenhändler Miniso, ein Obstseifenshop mit dem verheißungsvollen Namen Pink Pussy und der Raumduftlampen-Profi Panpuri. Abgerundet wird das Angebot mit den Optikern KT Optic, The Next und Optical 88 sowie das Babybekleidungsgeschäft Petit Chon, dem Uhrenhändler Watchstation und Handtaschenshop Udomluxe.

Etliche Boutiquen und eine Mikro-Brauerei

28 Schauküchen bieten alles, was das kulinarische Herz begehrt. Die Speisen werden direkt vor den Augen der Gäste zubereitet.

Eine bunte Ansammlung kleiner Modeboutiquen findet man in der nächsten Etage, die der japanischen Metropole Tokyo gewidmet ist. Die Nennung all ihrer Namen würde völlig den Rahmen sprengen, doch hingewiesen sei zumindest auf den Schalter des Gepäck-Lieferservice Bluesky Transport (z. B. zum Suvarnabhumi Airport oder in Hotels) und der Sixteen Barber Shop – ein Herrenfriseur der alten Schule mit enorm cooler Atmosphäre und noch cooleren Meistern ihres Faches...

Eine romantische Gondelfahrt durch die Stadt der Liebe ist jetzt auch in Pattaya möglich, wenn auch nur für ein Foto.

Herrlich bunte, von der Decke baumelnde Lampionketten sollen den Besuchern möglichst viel von dem Gefühl vermitteln, durch verwinkelte, japanische Altstadtgassen zu schlendern und bilden einen perfekten Rahmen für das breitgefächerte gastronomische Angebot dieser Etage. Hier gibt es alles, was die asiatische Küche an Köstlichkeiten zu bieten hat. Unbedingt erwähnt seien die Thai-Restaurants Kinkao und Nara, das Hotpot-Lokal Seven Sin (feurig-scharfe Suppen nach Sichuan-Art) und das Shakariki – Osaka Soul Food, mit authentischem Ambiente aus dem Land der Kirschblüte. Indische Currys gibt es bei Chutney, deftige Buletten-Brötchen bei Teddy's Burger und mit einem Ableger des in der Avenue Shopping Mall (Second Road) beheimateten Restaurants Beerfest beherbergt das Terminal 21 sogar eine attraktive Mikrobrauerei, um trockene Kehlen mit eisgekühlt gezapftem Gerstensaft deutscher Braukunst zu befeuchten...

Schlaraffenland mit Golden Gate Bridge

Boutiquen locken zum Bummeln durch die verwinkelten Gassen von Tokio, bevor es weiter zum Schlemmen geht.

Als Höhepunkt des neuen Einkaufs- und Erlebniszentrums präsentiert sich zweifellos San Francisco in der dritten Etage, wo eine schier unerschöpfliche, gastronomische Vielfalt erreicht wird – als ultimatives Schlaraffenland über den Dächern von Pattaya! Nach dem Motto „American Way of Life“ stößt man hier auf ein umfassendes Angebot einschlägig bekannter Fast-Food-Restaurants, zu dem die Burger-Braterei Carl's Jr. oder das populäre Santa Fé Steak ebenso zählen wie eine Filiale von The Pizza Company sowie natürlich auch von KFC und Chester's.

Eine ordentliche Portion Reis mit drei Beilagen nach Wahl ist im Food Court Pier 21 für nur 39 Baht erhältlich.

Doch als Ziel hungriger Le-ckermäuler dürfte vor allem der Food Court Pier 21 fungieren: Mit 28 Schauküchen zum Garen und Grillen wird hier all das geboten, was Herz und Gaumen auch nur entfernt begehren könnten – sauber und denkbar frisch zubereitet sowie zu derart geringen Preisen, dass es sogar Thais die Sprache verschlägt! Wo sonst bekommt man in der Stadt noch eine Portion Reis mit bis zu drei verschiedenen, leckeren Beilagen (gleichzeitig) – wie Pad Krapao, Kaeng Khiao Wan und Larb – für sage und schreibe 39 Baht...? Bezahlt wird mit aufladbaren Guthaben-Karten, was sich bei viel Andrang natürlich als besonders praktikabel erweist bzw. den Zahlvorgang wesentlich beschleunigt. Einziger Wermutstropfen: Die Tische und Stühle stehen teilweise so dicht beieinander, dass sich die Sitzmöglichkeiten in zweiter oder dritter Reihe nur mit Mühe und Not erreichen lassen. Doch sobald man einen Platz ergattert hat, kann man das Mahl seiner Wahl dank der üppig verglasten Fassade mit spannendem Weitblick über Naklua vertilgen.

Gewiss eine Bäckereifachverkäuferin zum anbeißen! Gesehen am Eröffnungstag bei Bread Talk.

Wer eine derartige Kantinen-Atmosphäre verabscheut, dürfte nicht weit entfernt fündig werden. Denn das erfreulich abwechslungsreiche Angebot an Gastronomiebetrieben verteilt sich über die gesamte Etage! Neben bekannten asiatischen Buffet- und Fließbandrestaurants wie dem Shabushi finden sich allerlei kulinarische Perlen. Zum Beispiel das einladende italienische Restaurant Pizza Pala Romana, dessen Auslage mit reichhaltig belegten Pizzen und anderen wohlduftenden Teigwaren wohl jedem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Auch die Wein-Auswahl kann sich hier sehen lassen – unter der Voraussetzung freilich, dass man nicht so sehr auf den Baht schauen muss oder will. Wer es gern exotischer mag, sollte auf jeden Fall mal im Kitchenlao einkehren. Hier gibt es authentische, laotische Speisen – wie riesigen Portionen von scharfwürzigem Papayasalat mit gedämpften Herzmuscheln und fermentierten Fisch. Ein Geheimtipp für alle, die gern bei ihrer Thai-Begleitung punkten wollen… Den vollen Bauch sollte man sich gleich wieder etwas ablaufen, in dem man sich z.B. auf den Weg zur imposanten, roten Golden Gate Bridge macht, um spätestens dort noch ein paar weitere Smartphone-Schnappschüsse einzufangen.

Mega-Modernes Hollywood

Teenager schätzen das Gratis-Wi-Fi im Einkausfcenter. Auch Aufladestationen für Handybatterien stehen bereit.

Nach dem Einkaufen oder Schlemmen lohnt auf jeden Fall noch ein Abstecher nach Hollywood in der vierten Etage! Hier kann man im SF Cinema bzw. in den moderns­ten Kinosälen der Stadt (oder wohl treffender: ganz Südost­asien) entspannen und sich von den neuesten Streifen aus der amerikanischen Traumfabrik faszinieren lassen…

Die Mall bietet viele Motive für lustige Schnappschüsse, ein großer Spaß für die ganze Familie.

Als Fazit lässt sich festhalten: Das kreativ, ideenreich gestaltete Terminal 21 ist mehr als nur eine Shopping Mall und zieht selbst Einkaufs-Muffel in ihren Bann. Viele kleine Bestandteile wie die überdimensionierte Glasfront, riesigen Anzeigentafeln und nicht zuletzt die Uniformen des Personals bilden zusammengesetzt ein großes Ganzes und vermitteln den Besuchern das Gefühl, die Themenwelt eines Airports des 21. Jahrhunderts zu besuchen. Und nicht zu vergessen: Wo sonst kann man einmal um die Welt reisen, ohne ein Flugzeug besteigen zu müssen?